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Spur der Flammen. Roman

Spur der Flammen. Roman

Titel: Spur der Flammen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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wissenschaftlich erforschte, ein genialer Verstand, der noch zwanzig produktive Jahre vor sich hatte, von einer Falte im Teppich zu Fall gebracht!
    Sein Zustand war unverändert kritisch. »Wenn er wieder bei Bewusstsein ist«, bat sie die Pflegeschwester, »richten Sie ihm bitte aus, dass Candice Armstrong ihn heute Morgen besuchen kommt.«
    »Schon wieder?«
    »Was meinen Sie damit, ›schon wieder‹?«
    »Sie waren erst vor wenigen Minuten hier, Miss Armstrong.«
    »War ich nicht.«
    »Aber Sie haben sich in die Besucherliste eingetragen. Ich habe Ihre Unterschrift vor mir liegen.«
    Candice rieb sich die Augen. Wahrscheinlich war das noch die Liste von letzter Nacht, die man nicht ausgetauscht hatte. Sie bedankte sich bei der Schwester und legte auf.
    Während sie sich unter der heißen Dusche mit Avocado-Gel und Shampoo einschäumte, wanderten ihre Gedanken zu dem zurück, was der Polizist vergangene Nacht im strömenden Regen gesagt hatte. »John Masters ist mein Vater.«
    Er hatte noch einmal seinen Dienstausweis gezückt, und diesmal konnte Candice es deutlich lesen:
Detective Lieutenant Glenn Masters.
    Als er da vom Regen durchnässt, immer noch in Trench und Hut, so vor ihr stand, empfand sie, dass er eher einem Kriminalbeamten am Tatort glich als einem Mann, der in das Haus seiner Kindheit zurückgekehrt war. Zumindest nahm Candice an, dass er hier aufgewachsen war. Sie wusste, dass der Professor seit fünfzig Jahren in diesem Haus lebte; er hatte sich oft genug damit gebrüstet, es von einem Stummfilmstar gekauft zu haben, der seiner Meinung nach immer noch darin herumspukte. »Tut mir Leid«, hatte sie eingelenkt. »Das muss hart für Sie sein. Ich hatte kein Recht, Sie von der Seite Ihres Vaters zu reißen.«
    Als er den Ausweis wortlos wieder einsteckte, hatte sie noch gemurmelt: »Ich wusste gar nicht, dass der Professor einen Sohn hat.« Verwundert rief sie sich die lange Zeit in Erinnerung, die sie an der Seite des Professors in Israel verbracht hatte, die Monate und Stunden, die sie dem Salomo-Projekt gewidmet, in denen sie oftmals über private Dinge gesprochen hatten. Doch nie war ein Wort über seinen Sohn gefallen.
    Sie waren schweigend zurückgefahren, und als sie vor ihrem Blockhaus anhielten, hatte Candice gefragt: »Detective Masters, Ihr Vater erwähnte einen
Stern von Babylon.
Haben Sie eine Ahnung, worum es sich dabei handeln könnte?«
    »Nein.«
    Das alte, ledergebundene Buch in ihrer Schultertasche war ihr wieder eingefallen. Sie hatte es hervorgeholt, vergilbt und zerlesen, mit französischem Titel. »Möchten
Sie
es ihm nicht bringen? Es schien ihm sehr wichtig zu sein. Er könnte in der Nacht aufwachen, und wenn er das Buch sieht …«
    »Sie bringen es ihm. Er hat nach Ihnen verlangt.«
    Auf ihren verwunderten Gesichtsausdruck hin hatte er sich zu einer Erklärung bequemt. »Mein Vater und ich haben seit Jahren keinen Kontakt mehr. Als er ins Krankenhaus gebracht wurde, war es nicht die Schwester, die mich angerufen hat, sondern seine Haushälterin. Mein Vater wusste nichts davon. Er wusste nicht einmal, dass ich da war. Als er das Bewusstsein wiedererlangte, verlangte er nach nur einem Menschen: nach Ihnen.« Keine Verbitterung, kein Groll klang in seiner Stimme. Lediglich die Feststellung einer Tatsache.
    Dennoch spürte sie jetzt ein schlechtes Gewissen, als ob man ihr die Schuld daran geben könnte, dass ihr Vater nach ihr und nicht nach seinem Sohn verlangt hatte. Insbesondere, da der Professor Witwer war. Wie Candice sich erinnerte, war seine Frau, die Mutter des Detective, vor langer Zeit verstorben.
    Bevor er davonfuhr, hatte Glenn Masters noch angeboten, ihren platten Reifen zu wechseln, doch sie hatte abgewunken. Sobald der Regen aufhörte, würde sie den Reifen eigenhändig wechseln, sie hatte keine Garage und pflegte deshalb ihren Wagen unter einer alten Eiche zu parken.
    Während sie sich nun im hellen Morgenlicht mit einem Handtuch die Haare trocknete, dachte sie: Merkwürdig, die beiden Männer leben in derselben Stadt und wechseln kein Wort miteinander. Was musste geschehen sein, um eine so tiefe Kluft zwischen ihnen aufzureißen?
    Sie zog ihre Jeans an und streifte sich eine rosafarbene Seidenbluse über, einst das Geschenk von einem Börsenmakler, der sie umworben hatte. In Gedanken versunken ging sie in die Küche, wo sie Huffy ihre Frühstücksbrekkies vorsetzte, die diese mit lautem Schnurren begrüßte. Für sich selber bereitete sie einen Instant-Kaffee

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