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Spur nach Ostfriesland

Spur nach Ostfriesland

Titel: Spur nach Ostfriesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Sommer
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sie sich, die vorige Kundin mit einem Nicken verabschiedend. »Marie ist nicht da.«
    »Hast du einen Moment Zeit?« Marilene deutete auf den Durchgang zur Küche.
    »Ja, klar«, sagte sie, bedeutete Frau Borden, dass sie draußen war, und folgte Marilene. »Gibt es was Neues?« Etwas Gutes, hoffte sie inständig.
    »Eine Menge. Ich war in Leer, um mit einer Frau zu sprechen, die hier in der Nähe entführt worden war. Auf sie wurde ein Mordanschlag verübt.«
    »Das weiß ich von Marie. Arne hat’s ihr erzählt. Ich wusste allerdings nicht, dass es einen Zusammenhang zu Franziskas Verschwinden gibt.«
    »Das wäre möglich«, bestätigte Marilene. »Ich darf dir aber nicht viel drüber erzählen, weil ich einen neuen Mandanten habe.«
    »Wen?«
    »Sag ich auch nicht«, grinste Marilene.
    »Nee, oder? Weiß dein Hartmann davon?«
    »Er ist nicht –« Ein Niesen verhinderte, dass sie den Satz zu Ende führte. »Egal, natürlich weiß er davon. Jedenfalls habe ich den Täter gesehen, wenn auch nur kurz und von der Seite. Die Polizei hat hinterher Aufnahmen von den Schaulustigen gemacht, und ich möchte dir eine davon zeigen.« Sie zerrte einen Laptop aus der Tasche und klappte ihn auf.
    »Kaffee?«, fragte Katharina, während sie wartete, dass der Rechner hochfuhr und Marilene das Bild aufrief.
    »Nee, lass mal. Schmeckt bei meiner Erkältung sowieso nicht, ich will auch gleich wieder nach Hause. So«, sagte sie und drehte den Schirm in ihre Richtung.
    Katharina beugte sich vor, um besser sehen zu können. Ziemlich unklar, fand sie und setzte ihre Brille auf, doch das half nicht viel. »Den kenne ich«, sagte sie, »das ist Petersen, nach dem hattest du mich doch neulich gefragt.« Sie zögerte und richtete sich wieder auf, um sich einen anderen Blickwinkel zu verschaffen. »Ganz sicher bin ich nicht, und komisch ist, dass er Gentner so ähnelt, das ist mir vorher nie aufgefallen, aber auf diesem Foto … Was macht der in Leer? Das ist ja ein seltsamer Zufall.«
    »Wenn es denn einer ist«, entgegnete Marilene. »Aber behalt das bitte für dich, ja?«
    »Sicher, und was bedeutet das alles nun?«
    »Keine Ahnung«, behauptete Marilene. »Ich fahre jetzt nach Hause und informiere die Polizei. Sollen die sich drum kümmern. Ich glaube aber, dass du dich um deinen Mann nicht mehr zu sorgen brauchst.«
    »Meinst du?« Wenn Katharina an Franziskas Handy in seiner Manteltasche dachte, wurde sie doch wieder nervös, obwohl er bislang nicht direkt einer Straftat beschuldigt worden war. »Am Wochenende hatte ich den Eindruck, dass wir überwacht wurden«, fügte sie hinzu, »aber es war keiner von den Polizisten, die ich kenne.«
    »Na, umso besser.« Marilene packte bereits zusammen. »Dann hat dein Mann wenigstens ein Alibi für diesen Mordanschlag in Leer. Ich melde mich, wenn es etwas Neues gibt«, versprach sie und verabschiedete sich.
    Natürlich ist das eine Erleichterung, dachte Katharina. Aber wo war Franziska?
    Sie hörte ein Kratzen an der Eingangstür und warf einen Blick nach draußen. Die Garagentür war geschlossen, also war Michael nach Hause gekommen. Es war an der Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen.
    »Hallo, Schatz«, begrüßte er sie, »was gibt’s Neues?«
    Sie holte das Handy aus dem Backofen und legte es vor sich auf den Tisch.
    »Was ist das?«, fragte Michael sinnigerweise.
    »Ein Handy.«
    »Das sehe ich auch. Aber wo kommt es her?«
    »Aus deiner Manteltasche.«
    »Und was macht es dann im Backofen? Da hätte ich es bestimmt nie gefunden, und glaub mir, ich hab die ganze Schule danach abgesucht.« Er nahm das Gerät zur Hand und betrachtete es von allem Seiten. »Das ist gar nicht meins«, erklärte er.
    »Nein, es gehört Franziska«, stellte Katharina klar.
    »Und was hat Franziskas Handy in meinem Mantel gemacht?«
    »Das frage ich dich!«
    Michael starrte sie entgeistert an, bevor er in schallendes Gelächter ausbrach.
    ***
    Sie verließ die Buchhandlung ohne sichtbar vorhandenen Einkauf. Was hatte sie dort gewollt? Mit Laptop noch dazu? Ihn beschlich ein mulmiges Gefühl, doch eigentlich spielte das keine Rolle mehr. Seit er wusste, dass sie ihn wahrgenommen hatte, war auch klar, dass sie verschwinden musste, also hatte er sich eine Waffe besorgt.
    War gar nicht so schwierig gewesen, wie er geglaubt hatte. Diesmal würde er nichts dem Zufall überlassen. Wenn er sich das früher zugetraut hätte, dann wäre auch Inka Morgenroth nicht mehr am Leben. So aber musste er wohl oder übel am

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