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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Kommunikationsproblem an Bord.«
    »Nennen Sie den Grund für die Abweichung vom Flugplan.«
    »Taratubas falsches Vakuum hat sich vorzeitig aufgelöst.«
    Kim blickte ihn überrascht an. »Was?«, flüsterte sie.
    »Einen Augenblick, Hammersmith.«
    »Solly«, fragte sie, »wissen die überhaupt, was Taratuba ist?«
    »Ich bezweifle es. Umso besser. Weniger Fragen.«
    Sie überflog die Reihe von Schirmen, die einen Dreihundertsechzig-Grad-Rundumblick rings um das Schiff zeigten. Die Hammersmith schwebte frei mit Ausnahme eines dicken Versorgungsschlauchs am Bug. Solly musste also nur den Schlauch abwerfen, und nichts konnte ihre Abfahrt verhindern. »Warum fliegen wir nicht einfach los?«, fragte sie.
    »Wir könnten mit irgendetwas zusammenstoßen«, antwortete er. »Und außerdem würde sofort jemand die Sicherheit alarmieren. Schlimmer noch, falls wir bei unserer Rückkehr tatsächlich nicht ins Gefängnis geworfen werden sollten, so würde ich auf jeden Fall meine Lizenz verlieren.«
    »Hammersmith, hier Raumflugkontrolle. Sie haben Starterlaubnis. Die Daten werden in diesem Augenblick übertragen.«
    Solly bestätigte, wartete, bis eine Kontrollleuchte die ordnungsgemäße Datenübertragung signalisierte, und wandte sich dann an die Schiffs-KI. »Ham, wirf die Leinen ab, und los geht’s.«
    »Bestätigung«, antwortete das Schiff.
    »Los geht’s? Das ist alles? Los geht’s?«
    Das Schiff entfernte sich langsam von Dock.
    »Schätzungsweise habe ich gerade ein Berufsgeheimnis verraten. Und wenn wir an unserem Zielort angekommen sind, werde ich sagen: Danke.«
    »Im Ernst …?«
    »Im Ernst. Menschliche Piloten sind tatsächlich nur an Bord für den Fall, dass es unterwegs Probleme gibt. Notsituationen. Und vielleicht auch noch, um die Befürchtungen von Passagieren zu dämpfen, die sich niemals mit der Vorstellung von vollautomatischen Transportmitteln anfreunden konnten.«
    »Taxis sind aber auch vollautomatisch«, sagte sie. »Und niemand hat etwas dagegen.«
    »Weil jeder weiß, wie man so ein verdammtes Ding steuern muss, wenn es darauf ankommt.«
    Sie entfernten sich immer weiter von der Orbitalstation, und das Schiff nahm Kurs auf seine Orientierungssterne. »Die Beschleunigungsphase beginnt in einer Minute«, meldete die KI.
    »Hammersmith, hier spricht die Raumflugkontrolle.« Dies war eine neue Stimme, tiefer und befehlsgewohnt.
    »Sprechen Sie, Kontrolle.«
    »Hier ist der Aufsichtshabende. Sie werden hiermit angewiesen, zum Dock zurückzukehren.«
    »Solly!« Kim deutete auf einen der Bildschirme, wo ein lang gestrecktes, schlankes graues Schiff zu sehen war, das sich ihnen näherte.
    »Schon gesehen.«
    »Sie wissen Bescheid.«
    »Sicher wissen Sie Bescheid. Unser Passagier hat gepetzt.« Er aktivierte das Mikrofon. »Kontrolle, das geht leider nicht.«
    »Solly …«
    »Ham«, sagte er, »beginne mit der programmierten Beschleunigungsphase.«
    »Verstanden.«
    Kim spürte, wie sie in ihren Sitz gepresst wurde, als sich die Hammersmith in Bewegung setzte.
    »Keine Sorge, Kim«, sagte er. »Uns geschieht nichts.«
    Der Schub wurde stärker, und die Orbitalstation glitt seitlich aus den Schirmen.
    Eine weitere neue Stimme, diesmal weiblich, sagte ärgerlich: »Hammersmith, hier spricht die Orbitalpatrouille. Sie wurden angewiesen, unverzüglich zu Ihrem Dock zurückzukehren.«
    »Halt dich gut fest«, sagte Solly. Die Beschleunigung nahm noch immer zu.
    »Wir sollten vielleicht besser in den Hyperraum springen, oder?«
    »Die Sprungmotoren werden von den Hauptantrieben aufgeladen. Wir müssen noch eine ganze Menge mehr kinetische Energie aufbauen, bevor sie einsatzbereit sind.«
    »Wie viel? Wie lange dauert es?«
    »Ungefähr fünfundzwanzig Minuten.«
    »Fünfundzwanzig Minuten?« Die Vorstellung war einfach lächerlich. »Solly, wir haben keine fünfundzwanzig Minuten! Diese verdammten Renovierungsarbeiten!«
    »Hammersmith, kehren sie augenblicklich zur Orbitalstation zurück, oder wir sind gezwungen, Maßnahmen einzuleiten.«
    »Gibt es tatsächlich eine Möglichkeit, wie sie uns aufhalten können?«
    »Du meinst, ohne uns zu beschießen?«
    »Ja. Was denn sonst?«
    »Höchstens ein Tursi-Feld.«
    »Das Dämpfungsfeld.«
    »Richtig. Damit könnten sie unsere Hauptantriebe abschalten. Aber das ist nur ein Bluff.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Wenn man einen Antrieb hochfährt und dann mitten drin einfach abschaltet, riskiert man eine ziemlich heftige Explosion. Die Wahrscheinlichkeit

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