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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Bordeinrichtungen waren eigentlich gar nicht so übel; der Freizeitbereich war vernünftig, das Missionskontrollzentrum modern, Besprechungsraum und Brücke waren auf dem neuesten Stand, und die Piloten hielten die McCollum für das zuverlässigste Schiff in der bescheidenen Flotte des Instituts. Was wahrscheinlich nicht sonderlich viel zu bedeuten hatte.
    Das Versorgungsdeck befand sich auf der oberen Ebene. Auf dem Rumpf war ein 8,6-Meter-Teleskop montiert.
    »Wir haben einen robotisierten Rausschmeißer dabei«, berichtete Matt.
    »Einen was?«
    »Ein automatisches System, das wir nach draußen schicken können und das alles beseitigt, was sich an unseren Rumpf heftet.«
    Mehrere Mitglieder des Teams hatten sich in der Messe versammelt. Ein Mathematiker, ein Biologe, ein Sprachwissenschaftler und verschiedene andere. Matt stellte Kim alle vor. Einige kannte sie bereits. Sie schüttelten sich die Hände, und plötzlich redeten alle durcheinander und überhäuften sie mit Fragen. Worum geht es eigentlich? Wohin fliegen wir?
    Sie waren auf Matts Wort hin gekommen, hatten ihm vertraut.
    Kim erklärte, dass sie zuerst noch einige Zeit in ihrer Kabine benötigte und dass noch zwei weitere Wissenschaftler erwartet wurden, die jeden Augenblick an Bord kommen mussten. Sobald alle da wären, würde sie Rede und Antwort stehen und sie über das große Geheimnis aufklären.
    Dann bat sie Matt, sie zu informieren, sobald alle an Bord waren, entschuldigte sich und zog sich in ihre Kabine zurück. Zehn Minuten später klopfte es an ihrer Tür. Sie öffnete und blickte in das grinsende Gesicht von Ali Kassem, dem Kommandanten der McCollum.
    »Hallo, Kim«, sagte er. »Was geht hier vor?«
    »Hallo, Ali.« Sie trat zur Seite und schloss hinter ihm die Tür. »Schön, dich wieder einmal zu sehen.«
    »Danke, gleichfalls. Was soll diese Geheimnistuerei?«
    »Wie viel weißt du?«
    »Nur, dass der Flug nicht nach Taratuba geht.«
    »Setz dich, Ali«, sagte sie. »Bekommst du Gefahrenzulage?«
    »Warum? Sollte ich?«
    »Ja.«
    »Das ist dein Ernst?«
    »Mein voller Ernst.«
    »Also schön, klär mich auf.«
    Sie lieferte ihm eine dreiminütige Kurzfassung der Geschichte, wobei sie Woodbridges Versuch, ihr die Valiant wegzunehmen, nicht erwähnte. Als sie fertig war, blickte er sie erschüttert an. »Und?«, fragte sie. »Bist du immer noch dabei?«
    »Was würdest du tun, wenn ich sage, dass das nichts für mich ist?«
    »Ich wäre zumindest in Schwierigkeiten.«
     
    Die restlichen Mitglieder des Teams kamen unbehelligt an Bord. Außer Matt, Ali und Kim waren es acht Personen. Sie versammelten sich im Besprechungsraum, und Matt erklärte, dass er gerne noch weitere Mitarbeiter eingeladen hätte, dass er tatsächlich andere eingeladen hatte, doch die einen hätten vor dem Ablegen Einzelheiten wissen wollen, anderen war das Unternehmen zu kurzfristig gekommen. Acht Wissenschaftler, so schloss er, waren eigentlich nicht ausreichend, um die vor ihnen liegende Aufgabe zu lösen, doch ihnen blieb keine andere Wahl. Dann übergab er das Wort an Kim.
    »Uns bleiben nur noch ein paar Minuten bis zum Ablegen«, sagte sie. »Also werde ich versuchen, nicht Ihre Zeit zu verschwenden.« Sie trat hinter das Pult und sagte: »Wir haben Kontakt.«
    Schlagartig herrschte Totenstille im Raum. Keiner wagte zu atmen.
    »Mit Außerirdischen. Es ist wahr. Es ist geschehen. Tatsächlich hat es sogar bereits zwei Begegnungen gegeben.«
    Jetzt hatte sie sie. Sie bestürmten Kim mit Fragen, doch Kim winkte ab. Sie beschrieb die Entdeckungen der Hunter und der Hammersmith und berichtete, was sich im Culbertson-Tunnel tatsächlich ereignet hatte. Sie erzählte, dass die Regierung fest entschlossen war, alles geheim zu halten, wenigstens für den Augenblick, und dass das der Grund war, warum sie ihnen nicht vorher hatte sagen können, worum es ging. Sie zeigte ihnen die Valiant, doch sie gestattete ihnen nicht, das Mikroschiff zu inspizieren. »Das können Sie alles später«, sagte sie. »Fürs Erste müssen Sie wissen, dass wir hoffen, die Kommunikation mit den Fremden wieder herzustellen und die Fehler wieder gutzumachen, die vor siebenundzwanzig Jahren begangen wurden. Wir wissen so gut wie nichts über das, was uns erwartet. Wir sind ziemlich sicher, dass die Fremden uns inzwischen feindlich gegenüberstehen, und wir müssen annehmen, dass sie nicht zögern, die McCollum zu zerstören. Wir werden dort draußen ganz allein sein. Und aus diesem Grund können

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