Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
irgendjemand Ihnen Glauben schenken sollte.« Er legte die Handflächen gegeneinander. »Ich möchte nicht, dass Sie glauben, ich drohe Ihnen, Kim. Ich versuche nur, Ihnen die Realität deutlich zu machen. Bitte verstehen Sie meine Situation. Ich habe kein Vergnügen daran, doch es ist von grundlegender Bedeutung, dass wir jeglichen Kontakt mit den Fremden vermeiden. Sie von allen Menschen sollten noch am ehesten die Weisheit hinter dieser Entscheidung sehen, Kim.«
    Er klopfte gegen die Tür. Zwei Frauen traten ein. Sie brachten einen Container mit und stellten die Valiant hinein, bevor sie Woodbridge fragten, ob er noch irgendetwas brauchte. Er verneinte, und sie nahmen den Container und gingen damit nach draußen.
    »Falls Sie eine Möglichkeit zur Kooperation sehen, Kim, kann ich es einrichten, dass Sie dabei sind, wenn wir dieses Schiff zerlegen.«
    Ihre Zeit war um. Er erhob sich und öffnete ihr die Tür. »Sie sind eine sehr talentierte junge Frau, Kim«, sagte er. »Falls Sie Interesse hätten – der Stab des Konzils könnte Sie gebrauchen.«
     
    Kim kehrte in ihr Abteil zurück und ließ sich in den Sitz fallen. Geistesabwesend starrte sie hinaus auf die vorbeifliegende Landschaft. Nach und nach wich der Wald ausgedehnten Prärien. Der Zug wurde langsamer und lief durch eine Kurve in Richtung Westen, und Kim erblickte den Orbitalaufzug.
    Der Zug beschleunigte wieder, passierte eine Reihe von Hügeln und jagte auf einen See hinaus. Die Schockwelle wirbelte das Wasser auf wie der Bug eines Schiffs. Am Ufer blickte ihnen ein Krokodil hinter.
    Einmal mehr verlangsamte die Maglev ihre Geschwindigkeit, sank zur Erde hinunter, durcheilte einen Zypressenwald und kam in einer ausgedehnten Parklandschaft heraus. Ein paar Kinder unterbrachen ihr Ballspiel und winkten. Menschen auf Sitzbänken blickten auf und wandten sich dann wieder ihren Büchern oder Gesprächen zu.
    In Morgantown Bay kam er auf die Hauptverkehrsstrasse und passierte einen kurzen Abschnitt voller Klippen und Inseln, bevor er immer langsamer wurde und schließlich in Terminal City einlief. Die Türen öffneten sich.
    Niedergeschlagen trat Kim auf den Bahnsteig hinaus. Nirgendwo war etwas von Woodbridge oder seinen Leuten zu sehen. Sie nahm ihr Gepäck und gab alles bis auf die Kiste mit dem Taucheranzug und dem Metalldetektor nach Sky Harbour auf, wo es bleiben würde, bis sie es abholte.
    Niemand schien sie zu beobachten. Sie warf einen Blick auf die Fahrpläne und stellte fest, dass ihr noch fünfundfünfzig Minuten bis zum nächsten Zug nach Eagle Point blieben.
    Der Zug, aus dem sie gerade ausgestiegen war, füllte sich mit Passagieren. Eine Glocke ertönte, die Türen schlossen sich, und er stieg auf seinen Magneten in die Höhe, bevor er sich langsam in Bewegung setzte und den Bahnhof verließ. Er würde nach Osten zurückkehren.
    Kim ging hinauf zum Dach des Gebäudes, rief ein Taxi und ließ sich zum Beachfront Hotel bringen.
    Dort angekommen nahm sie einen Aufzug hinunter zum Erdgeschoss und zur Lobby. Überall drängten sich kleine Läden. Sie schlenderte in einen davon, kaufte einen Kamm, ging zurück zum Empfangsschalter und reservierte ein Zimmer. Dann fuhr sie wieder zum Dach hinauf. Zwei Taxis landeten gerade. Sie stieg in eines davon ein und ließ sich zum Bahnhof bringen.
    Noch immer war nirgendwo etwas von Beschattern zu sehen. Gut. Sie hatten, was sie wollten, hoffte sie jedenfalls, und würden sich nicht weiter mit ihr befassen. Sie landete auf dem Bahnhofsdach, ging zu einem Automaten und löste ein Ticket nach Eagle Point.
    Dann fand sie eine freie Bank und setzte sich. Auf einem der Schirme lief eine Holoshow.
    Zehn Minuten später traf ihr Zug ein. Sie stieg ein, setzte sich und blätterte träge durch die Bibliothek. Die Türen schlossen sich, und der Zug setzte sich planmäßig in Bewegung. Er schwebte über die Parks und Wohngebiete im Norden von Terminal City, überquerte die Vandermeer Bridge zum Festland und beschleunigte. Die Bäume blieben zurück, und sie rasten über wogende Felder.
    Die sanft schaukelnde Bewegung wiegte sie in den Schlaf. Sie träumte von dem Gespenst, doch irgendwie wusste sie, dass es nur ein Traum war, und sie zwang sich zum Aufwachen. Der Waggon war von Sonnenlicht durchflutet, der Himmel leuchtete in strahlendem Blau, und Kinderlachen erfüllte den Raum. Alle schienen in Urlaubsstimmung zu sein.
    Ein Kellner erschien, und Kim nahm sich einen geeisten Ananasdrink.
    Es war Spätnachmittag, als

Weitere Kostenlose Bücher