Spuren im Nichts
sanft, zupfte an Armen und Beinen, rollte ihre Schultern, beugte die Knie, massierte ihr Gesäß.
»Ja«, antwortete sie. »Es macht mir Spaß.«
Kim lauschte seinen gelegentlichen Bemerkungen über Theater und Museen, wie er nach Kriegsende nach Salonika gekommen war, ein neues Zuhause gefunden hatte, dass er nirgendwo anders mehr leben wollte und wie gut das Wetter doch war. Schließlich fasste er sich ein Herz und lud sie zum Abendessen ein. »Ich kenne ein großartiges Restaurant am See …«
Er war sympathisch genug, um ihre Vorurteile gegen Bürokraten zu überwinden, ungeachtet der Tatsache, dass sie selbst eine war. Und darüber hinaus besaß er sogar ein klein wenig Charme.
»Sicher«, antwortete sie. »Sehr gerne.« Ja. Ein Abendessen wäre kein allzu großes Opfer. Er war zufrieden und wurde still, während er sich der Maschine auslieferte.
Genau wie Kim.
Die Duroflex erhöhte nach und nach das Tempo. Sie dehnte ganze Muskelgruppen und ließ Kim eine Reihe von Sit-ups durchführen. Ein warnendes Summen unterrichtete sie über eine Änderung des Bewegungsablaufs, und plötzlich berührte Kim mit den Fingerspitzen ihre Zehen.
Die meiste Zeit überließ sie alles der Maschine, entspannt und mit geschlossenen Augen, während sie die aufsteigende Hitze spürte, die von der maßvollen Anstrengung herrührte. Kim mochte die Maschinen nicht besonders (sie zog es vor, auf altmodische Weise zu trainieren), doch dieses System hatte eindeutig seine Vorteile. Man konnte fast schlafen, während man seine Übungen absolvierte.
So ging es weiter, bis sie die ersten Schmerzen spürte. Die Maschine reagierte augenblicklich und verringerte das Tempo, aber nicht genug. Dann wurde Kim bewusst, dass Plymouths Duroflex angehalten hatte. Er kletterte gerade hinaus, schweißbedeckt, und rieb sich Kopf und Hals mit dem Handtuch ab. »Treffen wir uns hinterher in der Lobby?«, fragte er.
Der Apparat führte sie durch eine Reihe von Kniebeugen. Es war nicht gerade dazu angetan, ihre Würde zu erhalten oder auch nur eine halbwegs verständliche Antwort zu geben, also lachten beide nur, und er warf einen Blick auf ihren Timer, der noch immer sechs Minuten Restzeit anzeigte. Sie nickte. Sie würde dort auf ihn warten, sobald das System sich abgeschaltet und sie sich umgezogen hatte.
»Das ist gut.« Er warf das Handtuch in einen Wäscheeimer, schenkte ihr ein strahlendes Lächeln und stapfte aus dem Raum. Sobald er draußen war, hämmerte sie auf den STOP-Knopf. Die Duroflex lief langsam aus und entließ Kim aus ihrer Umklammerung.
Sie wäre lieber still und leise in der Maschine liegen geblieben, bis die Schmerzen in ihren Muskeln abgeklungen waren. Doch dazu blieb keine Zeit. Sie kletterte hinaus und humpelte beiläufig zum Wäscheeimer. Der Raum hatte sich ein wenig geleert, und die wenigen Leute, die noch in den Maschinen hin und her geworfen wurden, schienen ihr keine Aufmerksamkeit zu schenken. Sie hielt ihr eigenes Handtuch über den Eimer, zog Plymouths benutztes Handtuch hervor und warf dann ihres hinein.
Zehn Minuten später übergab sie Solly draußen in der Lobby einen Behälter, bevor sie ins Innere des Gebäudes zurückkehrte und dort auf Plymouth wartete.
Je weiter sich der Abend dem Ende näherte, desto unbehaglicher fühlte sie sich bei dem Gedanken, Mike Plymouth auszunutzen.
Das Restaurant, das er ausgewählt hatte, war ein malerisches kleines Bistro namens The Wicket. Es besaß einen entzückenden Ausblick auf den See und die umliegende Landschaft. Die Atmosphäre wurde von Kerzenlicht und leiser Musik und einem Kaminfeuer geprägt. Das Essen war gut, der Wein floss reichlich, und Mike legte eine Wehmütigkeit an den Tag, die sie zuerst überraschte und dann ihre Fantasie fesselte.
Er war auf Pacifica geboren und im Krieg gewesen.
»Dann haben Sie auf der anderen Seite gekämpft …«, sagte sie.
»Natürlich.« Eine interessante Einzelheit war, dass er an Bord der Hammurabi gedient hatte, als das gegnerische Flaggschiff von Kanes kleinem Geschwader angegriffen worden war. Er war in einer Rettungskapsel entkommen und elf Tage durch den Raum getrieben, bevor er von einem Patrouillenschiff Greenways eingesammelt worden war. »Ich bin nie mehr nach Hause zurückgekehrt«, sagte er.
»Warum nicht?«
»Ich weiß es nicht genau. Ich hatte Freunde gefunden. Es gefiel mir hier. Jeder akzeptierte mich.« Außerdem, fügte er hinzu, hätte ihn die Erfahrung in der Rettungskapsel verändert.
»In welcher
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