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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Spiel.
    Kim musste nur ein paar Minuten warten, bevor Plymouth den Ostflügel verließ und die Halle betrat. Er schloss die Tür hinter sich und durchquerte rasch die Rotunde, ohne nach rechts oder links zu sehen. Sie warf einen letzten Blick auf das Bild, um sicherzugehen, und folgte ihm dann hinaus auf die Republic Avenue.
    Plymouth war ein Fitnessjünger. Er ging jeden Tag, sieben Mal in der Woche, in ein Fitnessstudio namens Blockhouse.
    Kim folgte ihm durch das verblassende Sonnenlicht. Die Gegend war voller öffentlicher Gebäude. Stadthalle, Rathaus, Gericht, die Kommission für die Vergabe von Lizenzen, die Handelskammer, die Nationale Legislative, die Nationale Kunstgalerie. Plymouth bewegte sich zielstrebig, und seine langen Beine brachten ihn rasch voran. Kim musste sich anstrengen, um mitzuhalten. Einmal erblickte sie Solly, der unauffällig neben einem Baum stand.
    Doch Plymouth schlug nicht die richtige Richtung ein. Er ging nach Norden, weg vom Blockhouse, eine Avenue hinauf, durch einen Park, an einem Springbrunnen vorbei. Schließlich betrat er ein Bekleidungsgeschäft. Augenblicke später kam er mit einer Plastiktüte wieder zum Vorschein und ging kurze Zeit später erneut in einen Laden, diesmal für Elektronik.
    Plymouths Muskeln bewegten sich deutlich, während er ging. Er war groß in einer Welt voll großer Menschen, mit einer außergewöhnlich schmalen Taille und breiten Schultern. Einmal blickte er sich um, und sie tat, als betrachtete sie die Bäume. Dann ging er wieder weiter, diesmal in Richtung Süden, am Klockner Museum vorbei, wo er auf einen schmalen Weg abbog, der direkt durch einen kleinen Wald hindurch zum Blockhouse führte. Beruhigt ließ Kim sich ein Stück zurückfallen und hielt sich diskret außer Sichtweite.
    Trotz seines Namens war das Gebäude weitläufig und ausladend, drei Stockwerke vorn, hinten weniger, mit massenhaft dunklem Glas. Ein Dutzend breite Stufen führte zu einem Säulenvorbau hinauf. Plymouth nahm zwei auf einmal und verschwand im Innern.
    Sie schlenderte lässig hinter ihm her. Er war verschwunden, wahrscheinlich in der Herrenumkleide. Doch sie war sicher, dass sie sein endgültiges Ziel kannte.
    In der Frauenumkleide hielten sich zwanzig Leute auf, zogen sich um oder duschten. Kim nahm einen Spind in Besitz, holte ein Handtuch, wechselte in einen Sportanzug und ging, Sollys Anweisungen folgend, in den Bereich für Ganzkörpertraining. Ein Dutzend Menschen beiderlei Geschlechts benutzten die Maschinen. Plymouth war nicht unter ihnen.
    Sie machte ein paar Kniebeugen, um sich zu lockern, während sie wartete. Schließlich tauchte er in Shorts und Sweatshirt auf, ein Handtuch um den Hals geschlungen. Er warf einen Blick zu ihr, und sie lächelte ihn freundlich an, um seine Annäherung zu ermutigen.
    »Hallo«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass ich Sie schon einmal hier gesehen habe.«
    »Ich bin zum ersten Mal hier. Ich dachte, ich probier’s einfach mal aus.«
    »Es ist ein gutes Studio.« Er bot ihr seine Hand. »Ich heiße Mike.« Sie wusste, dass er den Namen Manville nicht mochte und niemals benutzte.
    »Hallo, Mike«, sagte sie und nahm seine Hand. »Kay Braddock.«
    »Sind Sie neu hier in der Gegend, Kay?« Sie gingen zu zwei Duroflex-Maschinen und blieben davor stehen.
    »Bin gerade erst hierher gezogen. Ich komme aus Terminal City.«
    »Salonika wird Ihnen sicher gefallen«, sagte er. »Es ist eine gute Stadt, voller Kultur. Man kann eine Menge unternehmen. Alles ist viel weniger kommerziell …« Er zögerte, plötzlich besorgt, sie könnte es als Affront auffassen – doch er war bereits zu weit gegangen, um noch einen Rückzieher zu machen. »… viel weniger kommerziell als in den meisten anderen Städten.«
    Sie wusste sofort, dass er eigentlich Terminal City hatte sagen wollen. Nicht allzu schnell auf den Beinen, der Knabe. Ihr sollte es nur recht sein. Sie beruhigte ihn, dann stellte sie den Timer auf zwanzig Minuten und stieg in die Maschine. Wenn er noch in seiner Duroflex saß, nachdem die Zeit abgelaufen war, konnte sie das Training einfach verlängern.
    Die Maschine passte sich ihren Körperformen an. Schlaufen schlossen sich um ihre Handgelenke und Fesseln. Polster drückten gegen Schenkel und Po.
    »Machen Sie das regelmäßig?«, rief er ihr aus seiner Maschine zu. Es war schwierig, eine Unterhaltung zu führen, während die Maschine arbeitete, doch er ließ sich dadurch nicht entmutigen.
    Die Duroflex setzte sich in Bewegung, zuerst

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