Spuren im Nichts
Alarm verstummte. »Alles in Ordnung«, sagte er zu ihr. »Wir sind nicht in Gefahr.«
Er setzte sich vor einen Monitor und ging Diagramme durch, als die anderen eintrafen. »Es ist das Reserve-Zufuhrsystem«, sagte er. »Es tut mir Leid, aber ich schätze, wir müssen die Mission abbrechen.«
»Abbrechen?« Emily wirkte niedergeschlagen. »Ist es wirklich so ernst? Können wir es nicht reparieren?«
Wäre Kim an ihrer Stelle gewesen, sie hätte sicherlich zuerst gefragt, ob sie in Schwierigkeiten steckten.
»Natürlich kann ich eine provisorische Reparatur durchfahren. Allerdings halte ich es für keine gute Idee, mit einem durchgebrannten Reservesystem im Goldenen Kelch herumzukreuzen.«
»Und warum nicht?«, fragte Tripley. »Worin genau besteht das Risiko?«
»Das ist nicht ganz einfach zu erklären. Es ist ein Sicherheitssystem, das wir nicht benötigen, bevor wir es dringend benötigen, wenn du verstehst, was ich meine. Aber es geht nicht um meine Meinung. Die Vorschriften besagen, dass wir umkehren müssen.«
»Wer sollte davon erfahren?«
»Ich. Wenn wir hier draußen sterben, dann bin ich dafür verantwortlich.« Er atmete tief durch. »Es ist nicht das Ende der Welt, Kile. Und Morgen ist auch noch ein Tag.«
»Ja.« Tripley funkelte die Maschine an, als hätte sie ihn mit Absicht im Stich gelassen. »Also schön. Was machen wir jetzt?«
»Ich benötige ein paar Stunden für provisorische Reparaturen. Wir kehren in den Normalraum zurück und erledigen das. Sobald ich fertig bin, springen wir erneut in den Hyperraum und fliegen nach Hause.«
»Sie müssen den Hyperraum verlassen«, erklärte Solly, als er ihren fragenden Blick bemerkte, »für den Fall, dass etwas Unvorhergesehenes geschieht. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, um nicht im Nichts zu stranden.«
»Das ist es!«, sagte Kim. »Das ist die Stelle, wo die Begegnung stattfindet!«
»Nach Hause?«, fragte Tripley. »Warum nicht nach St. Johns? Warum müssen wir den ganzen weiten Weg nach Hause fliegen?«
»Es ist eine größere Reparatur, für die St. Johns nicht ausgerüstet ist. Sie können nicht mehr tun als das, was ich auch machen werde, ein provisorisches Flickwerk. Um wieder raumtüchtig zu werden, brauchen wir die Hilfe von Sky Harbour.«
Emily sah Tripley an. »Es tut mir so Leid, Kile.«
»Also gut«, sagte Tripley. »Mach es. Gottverdammt!«
Kile öffnete einen Kanal zur KI. »Hunter, Hyperraum verlassen. Bring uns raus.«
»Halt, einen Augenblick«, sagte Kim. »Befinden sie sich in der Nähe einer Sonne?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete Solly. »Hängt davon ab, wie du in der Nähe definierst. Wenn du damit in einem Sonnensystem meinst, würde ich sagen, höchst unwahrscheinlich.«
»Dann stimmt etwas nicht. Sie müssen sich etwas angesehen haben. Sie müssen irgendwo in der Nähe eines dieser sieben Sterne herausgekommen sein.«
Solly schüttelte den Kopf. »Aber so weit ist es nicht gekommen.«
Sie sahen, wie Tripley den Raum verließ, gefolgt von Emily und Kane, die Minuten später auf der Brücke wieder erschienen und sich auf den Sitzen anschnallten. Die KI zählte den Countdown herunter, und dann fiel die Hunter aus dem Hyperraum. Sie tauchte im Orion auf, und der Himmel war voll mit Sternen und interstellaren Wolken. Kim konnte nicht genug auf dem Monitor erkennen, um zu sehen, ob es in der Nähe eine Sonne gab.
Sie spulten die Aufzeichnung vor. Kane benötigte zwei Stunden für seine Reparaturen. Dann benachrichtigte er die anderen, dass die Reise weitergehen konnte, und leitete das Beschleunigungsmanöver für den Sprung ein. Fünfundzwanzig Minuten später glitt die Hunter ohne weitere Probleme in den Hyperraum zurück und begann ihre lange Heimreise nach Sky Harbour.
Der östliche Himmel wurde bereits hell, und ein steifer Wind rüttelte an den Fenstern. »Ich glaube das einfach nicht«, sagte Kim.
Solly schaltete den Computer aus, musterte sie mit einem bedeutungsvollen Blick und schloss die Augen. »Sieht aus, als wäre alles ein falscher Alarm gewesen«, erwiderte er.
Der Kommlink weckte sie. »Kim?« Es war die Stimme von Matt. Tonlos. In Kim schrillten Alarmsirenen. »Wo steckst du?«
»In Salonika«, antwortete sie.
»Hattest du vor, in nächster Zeit ins Institut zu kommen?«
»Ich nahm an, du würdest dich melden, wenn du mich brauchst«, antwortete sie. Die visuelle Verbindung blieb deaktiviert.
»Ich brauche dich.«
Sie seufzte. »Also schön. Worum geht es?«
»Eine Delegation von
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