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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Republik miteinander verband, von Seabright ganz im Osten über Eagle Point bis hin nach Algonda im Westen.
    Sie zogen sich in eine Erste-Klasse-Kabine zurück und saßen bereits wenige Minuten, nachdem der Zug den Bahnhof hinter sich gelassen hatte, wieder vor den Logbüchern der Hunter.
    Die Sonne war längst untergegangenen, als der Zug den Wakonda Central hinter sich ließ und an Geschwindigkeit gewann, bis die Landschaft verschwamm und schließlich in der Dunkelheit versank. Solly hatte es sich in einem gepolsterten Sessel bequem gemacht, während Kim auf einer Bank saß, die Knie an die Brust gezogen und die Arme darum geschlungen.
    Sie spulten zu der Stelle zurück, an der die Hunter aus dem Hyperraum gefallen war, und beobachteten, wie Kane das ausgefallene System reparierte.
    Sie gingen den Abschnitt erneut durch, diesmal langsamer.
    Kane beendete die Reparatur, informierte die KI und verschwand aus dem Aufnahmebereich. Vierzig Minuten später traf er geduscht und in einer sauberen Uniform auf der Brücke ein. Emily folgte ihm, und gemeinsam betrachteten sie die riesigen Sternenwolken.
    »Irgendwo dort draußen«, sagte Emily verträumt.
    »Vielleicht«, entgegnete Kane. Er war offensichtlich ihr gegenüber ehrlicher als gegenüber Tripley.
    »Aber wenn wir nicht verdammt viel Glück haben, dauert es mehr als ein Menschenleben, sie zu finden.«
    Sie setzte sich in den rechten Sitz.
    »Acht Minuten bis zum Sprung«, meldete die KI.
    Kane lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Wir hatten Glück«, sagte er. »Das erste ernsthafte technische Problem im Verlauf von mehr als einem Dutzend Missionen. Das ist wirklich nicht schlecht.«
    Sie blickte ihn an, und ihre Stimmung sank sichtlich. Emily wollte nicht nach Hause. »Eine Menge mehr als ein Dutzend. Markis, wie lange werden die Reparaturen deiner Meinung nach dauern?«
    Er dachte kurz nach. »Sie werden das Aggregat ausbauen und ersetzen. Ein paar Tage, nicht länger. Doch das Schiff benötigt dringend eine Generalüberholung, bevor wir zur nächsten Fahrt aufbrechen.«
    Sie unterhielten sich in diesem Tonfall weiter, während die KI den Countdown herunterzählte. Die Minuten vergingen, und die Unterhaltung verstummte, als Kane seine Aufmerksamkeit mehr und mehr der Konsole zuwandte. Die massive Energieaufladung, die jedem Sprung vorausging, wurde hörbar.
    Dreißig Sekunden vor dem Übergang schalteten die Hauptantriebe ab, und die Hunter begann zu gleiten.
    »Nichts«, sagte Solly irgendwie enttäuscht, als hätten sie die Sequenz nicht schon einmal gesehen und wüssten nicht, was geschehen würde. Die Sprungprozedur war zu weit fortgeschritten, um sie noch aufzuhalten. Wäre jetzt ein fremdes Schiff längsseits gegangen, sie hätten nichts mehr tun können.
    Als die Hunter in den Hyperraum überging, blickte Emily aus dem Fenster auf die Sterne.
    Der Snowhawk passierte ein Tal. Zwei von Greenways Monden hingen am Himmel, die über den Wolkenfetzen trieben. Zu beiden Seiten erhoben sich dunkle Berge. Baumwipfel schwankten im Luftzug des vorbeirasenden Zuges. Im Norden sah sie das Leuchten einer Stadt. »Man kann schließlich nicht erwarten, gleich zu Beginn Glück zu haben«, sagte Markis Kane in diesem Augenblick. »Wir müssen uns in Geduld üben.«
    »Wir haben uns in Geduld geübt.«
    »Also gut«, sagte Solly. »Das war’s wohl mit Außerirdischen. Jetzt suchen wir nur noch nach einem Motiv für einen Mord.« Er blickte Kim an. »Und du meinst, wenn jemand Yoshi und Emily umgebracht hat, dann hat er ihnen das Gold gelassen?«
    »Wenn es ein Räuber oder Einbrecher war, sicherlich nicht. Aber für mich ist Tripley der Hauptverdächtige. Glaubst du, er würde jemanden wegen seines Schmucks umbringen?«
    »Du glaubst wirklich, Tripley hat es getan?«
    »Nein. Aber ich kann auch nicht glauben, dass sie von einem Räuber ermordet wurden. Wo immer Yoshi ist, sie trägt noch ihren Schmuck.«
     
    Kim und Solly sahen noch weitere Unterhaltungen, allesamt trivial, Routine, was sie tun würden, wenn sie wieder zu Hause wären, wie sie die unerwartete Freizeit verbringen würden. Tripley ließ keinen Zweifel daran, dass er die nächste Mission so schnell zusammenstellen wollte, wie nur irgend möglich, und dass er hoffte, auf die gegenwärtige Besatzung zurückgreifen zu können. Sie hörten ihn die Worte nicht wirklich sagen, doch nach den Gesprächen auf der Brücke konnte kein Zweifel bestehen. Und es war ebenfalls offensichtlich, dass alle bei der

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