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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Physikern und Chirurgen. Sie besichtigen morgen das Institut. Wir haben sie eingeladen.«
    »Gut. Ich werde da sein. Um wie viel Uhr?«
    »Zehn.«
    »Bin schon auf dem Weg.«
    »Es ist eine gute Gelegenheit für Public Relations. Die Medien werden hier sein. Und Johnson.«
    Der führende Kosmologe Greenways. Garant für Aufmerksamkeit.
    »Wir werden alle zum Essen einladen«, sagte Matt. »Ich möchte, dass du den ganzen Tross begleitest und mit ihnen redest.«
    Sie hörte aufmerksam zu, sagte, dass sie sich um alles kümmern würde, und wollte die Verbindung beenden.
    »Ich bin noch nicht fertig.«
    »Was stimmt denn nicht, Matt?«
    Solly klopfte leise und streckte seinen Kopf durch die Tür. Sie winkte ihn herein.
    »Hast du Sara Baines getroffen? Ihr Fragen gestellt?«
    »Sara Baines? Wer ist Sara Baines?« Sie warf Solly einen verzweifelten Blick zu.
    Seine Lippen formten die Worte: Streite alles ab.
    »Tripleys Großmutter, um Himmels willen! Wir haben eine weitere Beschwerde von ihm erhalten. Er sagt, irgendjemand wäre draußen bei seiner Großmutter gewesen und hätte sie ausgefragt, wegen eines Buches. Sie kann sich nicht an den Titel erinnern. Aber ich schätze, Tripley traut dir nicht über den Weg. Er hat ihr dein Bild gezeigt.«
    »Und?«
    »Sie sagt nein. Aber Tripley glaubt trotzdem, dass du es gewesen bist. Warst du dort?«
    »Ich schätze, es wird wohl so sein, Matt.«
    Sie hörte, wie er den Atem ausstieß. »Kim, was soll ich nur mit dir machen? Bist du fest entschlossen, deine Stelle zu verlieren? Wir haben das doch alles schon einmal durchgekaut, und es wird sich nicht wiederholen. Du wirst dich von Tripley fern halten, hast du mich verstanden?«
    »Klar und deutlich, Matt.«
    »Sprich nicht in diesem Ton mit mir. Schließlich ist es deine Karriere, mit der du spielst, nicht meine. Falls du noch einmal so einen Unsinn anstellst, sehe ich mich gezwungen, dich auf die Straße zu setzen.«
    »Matt, ich habe wirklich keine große Wahl …«
    »Die hast du verdammt noch mal doch, Kim! Ich will nicht gefühllos sein, aber deine Schwester ist schon verdammt lange verschwunden. Lass es gut sein, hörst du? Um unser aller willen.«
    Sie starrte in die Aufnahmeoptik. »Matt, wir haben einen von Yoshis Schuhen in der Villa gefunden. Tripleys Villa. Im Severin Valley.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte lange Zeit Stille. Dann: »Hast du eine DNS-Analyse?«
    »Nein. Wir haben nur ihre Größe, weiter nichts. Aber es ist ein Haftschuh.«
    Sie konnte ihn förmlich denken hören. »Das klingt sehr nach einem Indizienprozess, Kim. Wir reden hier über etwas, das sich vor langer Zeit ereignet hat. Du greifst nach Strohhalmen.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Wir sehen uns morgen.«
    »Er hat Recht«, sagte Solly, als die Verbindung beendet war.
    Sie blickte ihn an. »Wir müssen die Leiche finden«, sagte sie.
    »Yoshis Leiche? Wie um alles in der Welt willst du das denn anstellen?«
    »Vielleicht ist es gar nicht so schwierig. Sie trug schließlich Goldschmuck, und nicht gerade wenig.«

 
12
     
     
    Und ich will, nachdem die Liebe vorbei ist,
    Ein Ende, ein Ende von allem.
    Ich kann mich nicht beugen, dein Freund zu sein,
    Nachdem ich dein Geliebter war.
    - ARTHUR SYMONS, Am Ende der Liebe, 1910 A.Z.
     
    Kim nahm den Zug zurück nach Seabright und begrüßte die Physiker und Chirurgen beim Frühstück im Institut. Es verlief glatt, doch Matt nahm sie hinterher beiseite und sagte leise, dass es gut sei, sie wieder zu sehen. Sein Tonfall war zugleich besorgt und vorwurfsvoll. Er war schon immer gut darin gewesen, Schuldgefühle in ihr zu wecken. Sie erklärte ihm, dass das Leben im Augenblick ein wenig hektisch sei und schlüpfte davon, bevor er weiter in sie dringen konnte. Hinterher ging sie direkt zum Bahnhof und nahm den ersten Zug nach Wakonda und zur University of Amberlain. Solly erwartete sie bereits im physikalischen Institut, wo er sich einen tragbaren Detektor ausgeliehen hatte, den die Techniker so eingestellt hatten, dass er auf Gold reagierte.
    Als Kim von den Leuten im Labor gefragt wurde, ob sie eine Ader entdeckt hätte, nickte sie lächelnd und sagte nur, dass sie und Solly im Begriff stünden, beträchtlichen Reichtum zu erwerben.
    Der Detektor war so eingestellt, dass er eine Goldmenge, wie Yoshi sie am Hals getragen hatte, auf eine Entfernung von dreißig Metern aufspüren konnte.
    Anschließend stiegen sie in den Snowhawk, der ein halbes Dutzend Städte auf dem zentralen Kontinent der

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