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Spurlos

Spurlos

Titel: Spurlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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den Kerl, oder wir können ihn zumindest verfolgen …“
    Alison zögerte. „Ich weiß nicht, Christine…“
    „ Komm’ schon, es ist ja kein Risiko dabei. Er kennt mich nicht. Du sagst mir, wann und wo er das Geld haben will, und ich könnte mich in der Nähe verstecken und das Geld im Auge behalten.“
    Der Plan klang harmlos , aber war er das auch?
    „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist, Christine?“
    Die Antwort kam ohne Zögern: „ Ja.“
    Zehntausend Dollar hämmerte es in Alisons Kopf. Sie musste zehntausend Dollar organisieren. Heute, am Samstag…

4
    Tony Costarelli klatschte d ie Mappe vor sich auf den Tisch und rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht, als müsse er endlich aus einem Traum aufwachen. Er nickte Vicky zu, die ihre Notizen aufblätterte und vorlas:
    „Am Freitagabend war Jeannie Reid in ihren Wagen gestiegen und nach Hause gefahren. Man fand ihren Wagen auf dem hauseigenen Parkplatz. Der Mörder wartete entweder dort auf sie oder sie war noch einmal zu Fuß weggegangen. Sie arbeitete als Verkäuferin bei Verginadis, im Showroom. Jeannie Reid lebte allein. Niemand hat sie vermisst – bis sie heute Morgen nicht zum Joggen bei ihrer Freundin und Arbeitskollegin Wendy erschien. Wendy erzählte uns, dass Jeannie am Freitag von einem attraktiven Kunden zum Essen eingeladen worden wäre.“ Vicky sah auf. „Wir haben uns das Überwachungsvideo des Verkaufsraumes angesehen. Leider ist es von sehr schlechter Qualität. Die benutzen die alten Kassetten immer wieder.“
    Auf ihr Zeichen schaltete Nat den Monitor auf dem Tisch an der Wand an. Die Kamera war relativ weit oben über der Kasse angebracht und nahm extrem weitwinklig auf. Die Bildqualität ließ sehr zu wünschen übrig, außerdem machte die Kamera nur alle fünf Sekunden ein Bild, so dass der Film sprang. Die Glastür ging auf. Ein Mann in Shorts und Poloshirt kam herein, bewegte sich zu den Auslagen, stand so mit dem Rücken zur Kamera, dann trat Jeannie Reid auf ihn zu, er drehte sich um, doch schon war sein Gesicht wieder zur Seite gewandt. Nat hielt das Band an, ließ es zurücklaufen und stoppte wieder. Für einen kurzen Moment erfasste die Kamera das Gesicht. Doch das Schild der Baseballmütze tauchte es in grauen Schatten.
    Costarelli schnaufte. „Was haben wir noch?“
    Nat ließ seine Fingerknöchel knacken.
    „Wir haben keinen Schuhabdruck finden können. Der Boden ist zu hart.“
    „Was ist mit dem Messer?“, fragte Costarelli.
    „Er hat eine ähnliche oder womöglich sogar dieselbe Klinge verwendet, beidseitig geschliffen, etwa zwanzig Zentimeter lang.“
    „Noch was?“
    „Wir haben diesmal bei den Eingeweiden ein zusammengeknülltes Stück Klebeband gefunden. Außerdem kleben dort ein paar Fasern. Vielleicht von einem Teppich, eventuell von dem in Jeannies Haus, vielleicht aber auch von dem in seinem Auto.“
    Vicky meldete sich zu Wort.
    „Die Kollegen von Jeannie haben ausgesagt, dass sie eine Perlenkette trug. Sie gehörte ihr. Sie konnte sie als Angestellte etwas günstiger kaufen. Sie haben gesagt, dass sie sie fast jeden Tag trug, auch an ihrem letzten. Und in ihrer Wohnung haben wir sie nicht gefunden.“
    Der Mörder hat diesmal also nicht nur ihre Kleider, sondern auch ihren Schmuck mitgenommen, dachte Shane. Eine Trophäe vielleicht. Vielleicht will er sie auch einfach nur verkaufen.
    „Vicky, besorg’ dir eine genaue Beschreibung der Kette . Und auch von ihrer Kleidung!“, ordnete Costarelli an. „Dann übernimmst du die Nachbarn, befrag sie noch mal, ob sie jemanden gesehen haben! Und du, Nat, nimmst dir noch jemanden und durchsuchst die Mülltonnen in der Nähe des Hause und am Ablageplatzes der Leiche!“
    Nat schnaufte und verschränkte die Arme über der Brust. Das goldene Kreuz an der schweren Kette blitzte auf. Sein Widerwille war für ni cht zu übersehen. Wie hält es Vicky nur mit ihm aus?, dachte Shane. Ein gegensätzlicheres Paar hätte man kaum im Ermittlerkreis finden können. Was dachte sich Tony eigentlich dabei, die beiden zusammen zu stecken?
    „ Neuigkeiten!“ Das war Lleyton, der gerade die Tür aufriss. „Fraser Bowman hat vorgestern Urlaub genommen und ist weder in seiner Bude noch auf dem Schiff!“
    Costarelli wa rf Shane einen kurzen Blick zu und sagte:
    „Dass Fraser Bowman Urlaub genommen hat, heißt noch gar nichts. Was meinst du, Shane?“
    Obwohl er selbst noch am gestrigen Abend all die Punkte aufgezählt hatte, die für Fraser Bowman als Täter

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