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Spurlos

Spurlos

Titel: Spurlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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lachte zu laut … sie …“ Er ließ die Hände auf den Tisch fallen. „Ich weiß, dass ich in diesem Moment froh war, sie los zu sein. Ich kam mit ihrer ... ihrer Sprunghaftigkeit – andere nennen es Spontaneität – nicht klar.“
    „Glauben Sie, dass Patty verliebt war?“
    „Ja.“ Er nickte mehrmals. „So wirkte sie. Und sie sagte ja auch, dass sie eine Flasche Champagner kaufen wollte. Das Ganze muss sehr spontan gewesen sein. Also, ich hätte in diesem Pub keinen Champagner gekauft.“ Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen.
    „Warum nicht?“
    „Keine gute Auswahl. Nur das Nötigste, drei verschiedene Weißweine, drei Rotweine, drei Biersorten und vielleicht einen Champagner.“
    Der Keller brachte die Cola.
    „Aber Patty hat Ihnen damals im Pub nichts von einer neuen Liebschaft erzählt?“
    „Nein. Wir sind nicht besonders ... wie soll ich sagen ...“ Er strich über sein Haar. „...freundschaftlich auseinander gegangen. Wenn Sie verstehen, was ich meine.“
    Sie konnte es sich vorstellen. Er legte beide Hände um das angelaufene Glas.
    „Wieso ist Patty dann aber doch auf Sie zugekommen?“
    „ Zu mir ist sie nicht gekommen. Sie hat mich total ignoriert, aber meine drei Kumpels hat sie freundlich begrüßt. Sie kannte sie aus der Zeit mit mir. Wahrscheinlich wollte sie mir noch mal eins auswischen.“
    „Wie hat sie sich denn Ihrem Freund Todd Hoffman gegenüber verhalten?“, fragte sie weiter.
    „ Todd! Den mochte sie schon immer. Ich würde es fast als Anmache bezeichnen, was sie da abgezogen hat. Todd ist dann mit ihr raus und hat ihr ein Taxi bestellt.“
    So stand es in den Akten.
    „Wie war Todd, als er wieder hereinkam?“
    Steve lehnte sich zurück und schien nachzudenken. „Was meinen Sie?“
    „ War er aufgewühlt, ärgerlich?“ Was wollte sie jetzt hören?
    „Das ist alles schon so lange her.“ Er nahm einen kleinen Schluck von der Cola und verzog das Gesicht. „Die machen immer zu viele Eiswürfel rein. Nun, er war den ganzen Nachmittag und Abend ... ja ... ein bisschen zurückhaltend, würde ich mal sagen. Gedämpft.“
    „Also er war nicht anders , als er von draußen hereinkam?“ Dachte sie, Hoffman hätte sie da schon ermordet und in sein Auto gelegt?
    „Nein, kann ich nicht behaupten. Aber wie gesagt, das ist alles schon so lange her, und wir waren angetrunken, wer achtet da noch drauf, ob sich der andere irgendwie verändert ... “
    Er hatte recht. Vielleicht waren ihre ganzen Bemühungen unsinnig. In der Erinnerung veränderten sich die Fakten. Wer konnte noch sagen, wie es wirklich gewesen war? Bring die Sache hier zu Ende, sagte sie sich.
    „Und um halb zwölf sind alle nach Hause gefahren?“
    „Ja. Wir haben Taxen genommen. Bis auf Todd.“
    „ Wo stand sein Auto?“
    „Auf einem Parkplatz in der Nähe.“
    „Und als Sie Ihr Auto am nächsten Tag abgeholt haben, da war Todds nicht mehr da?“
    „Nein. Er sagte, er wollte ein paar Stunden im Auto schlafen und dann zu seinem Vater nach Warwick fahren.“
    „Machte er so was öfter? Das ist doch eher ungewöhnlich. Nachts im Auto schlafen, wenn man eine Wohnung hat.“
    „Manchmal hat er das gemacht. Er hat es immer gehasst, ein Taxi zu bestellen und am nächsten Tag das Auto irgendwo abzuholen. Er hatte einen großen Kombi.“ Er sah sie einige Augenblicke an. „Warum stellen Sie mir diese Fragen über Todd?“
    „Ich versuche mir ein Bild von diesem Abend zu machen, Steve.“
    Obwohl er langsam nickte, schien er nicht ganz überzeugt.
    „ Todd war Frauen gegenüber immer okay. Er war nie ausfallend oder hat sich schäbig benommen. Er hat auch nie die üblichen blöden Witze über Frauen gemacht. Ich wünsche ihm eine wirklich nette Frau. Schade, dass er noch nicht die Richtige gefunden hat.“
    Sie merkte, wie Hitze in ihr hochschoss.
    „Ich glaube, er hat Angst vor Nähe“, fuhr er nachdenklich fort. „Er hat seine Mutter früh verloren, da war er acht oder zehn, und zu seinem Vater hatte er ein distanziertes Verhältnis.“
    Ein Hinweis? Machte ihn das nicht noch verdächtiger?
    „Und Sie, haben Sie keine Angst vor Nähe?“, fragte sie, obwohl sie wusste, dass es eine zu private Frage war. Er deutete hinunter auf die Promenade. „Da unten, sehen Sie diesen blau-weißen Schirm? Für sie hab ich den Sprung gewagt – und ich habe es nie bereut.“
    Tamara sah hinunter. Eine Frau mit hochgestecktem roten Haar drapierte zwei Batik-Tücher über einen Ständer. Zwei Kinder, ein

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