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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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klang es, als habe er ein Zimmer voller Kadetten vor sich. Nicht zum ersten Mal in seinem Leben fragte sich O’Brien, ob diese großtuerische Art bei der cardassianischen Miliz ein Teil der Ausbildung war.
    Remar faltete die Hände auf dem Tisch, und Entor begann mit seinen ersten – langen – Bemerkungen. Er vergaß nicht, ihr erneut für ihr Kommen zu danken, auch wenn es sicher nicht dem Sinn des Dankens entsprach, dies im Befehlston zu tun.
    Miles sah, wie Ghemor schmunzelte und Garak einen Blick zuwarf. Garaks Erwiderung bestand darin, mit den Augen zu rollen.
Komm zur Sache, Entor!
    »Dr. Remar«, setzte Entor endlich an. »Sie sind eine starke Befürworterin des Andak-Projektes.«
    »Ich bin der festen Überzeugung«, erwiderte sie und beugte sich ein wenig vor, um ihre Worte zu unterstreichen, »dass die dortigen Arbeiten das Potenzial bergen, Cardassias Zukunft zu prägen …«
    »Ja, ja, so haben Sie schon am Morgen argumentiert – sehr detailreich und ausführlich.«
    Einige dem Direktorat angehörige Mitglieder der Versammlung schmunzelten. Remar schürzte die Lippen. »Beschreibt man komplexe technische Sachverhalte«, sagte sie ruhig, »kommt man nicht umhin, sich nach dem … Wissensstand seiner Zuhörer zu richten.«
    Nun lächelte auch sie, wenngleich ein wenig spröde. Entor hingegen runzelte die Stirn – und Garak kicherte leise.
    Verbaltango
, dachte Miles.
Der scheint hier auf Cardassia zum Lehrplan in den Schulen zu gehören
.
    »Was ich wissen möchte, Dr. Remar«, fuhr Entor unbeeindruckt fort, »ist, wie objektiv Sie bei Ihren Schlussfolgerungen sind.«
    Remar blinzelte. »Ich verstehe nicht ganz.«
    »Wie objektiv sind Sie, wenn Sie die Andak-Forschungen unterstützen?«
    »Objektiv? Ich war Mitglied der Wissenschaftsakademie und wurde gebeten, die beiden Projekte zu vergleichen – bezüglich ihrer Forschungsstärken, ihrer Mitarbeiterkompetenz und ihres möglichen Nutzens für den Wiederaufbau Cardassias …« Sie zählte die Punkte an ihren Fingern ab und schüttelte dann den Kopf. »Ehrlich gesagt, Ratsmitglied Entor, bin ich mir nicht sicher, ob ich den Sinn Ihrer Frage erfasse.«
    Entor schenkte ihr ein kaltes Raubtierlächeln. »Gestatten Sie mir in dem Fall, mich zu erklären. Mir ist bewusst, wie … erfahren Sie in politischen Dingen sind. Entspricht es nicht den Tatsachen, dass Sie und der Vizedirektor des Projektes, dem Sie so eindrücklich und eloquent die Fahne hochhalten, einst ein Paar waren?«
    Miles hielt sich die Hand vor den Mund und schaffte es gerade noch, sein Lachen wie ein Husten wirken zu lassen. Für einen Moment fühlte er sich in ein billiges Holodrama versetzt. Garak neben ihm schien ähnlicher Meinung zu sein, er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich in seinem Sitz zurück. »Oh,
bitte
!«, murmelte er.
    Remar lachte allerdings nicht. Stattdessen wirkte sie regelrecht beschämt.
Weil es unangenehm ist
, ahnte Miles,
wenn das Privatleben derart an die Öffentlichkeit gezerrt wird
. Noch dazu vor Kameras. Er schauderte. Ob Entor dasselbe mit ihm vorhatte? Einmal mehr dachte er an den Schraubenzieher …
    »Das war vor
fast zwanzig Jahren
!«, stieß Remar aus, fing sich aber schnell wieder. »Was fällt Ihnen ein, mir zu unterstellen …«
    Entor ignorierte sie und wandte sich den Direktoratsvertretern im Komitee zu. »Dr. Feric Lakhat – wir hörten Anfang vergangener Woche von ihm. Ein Angehöriger des Oralianischen Weges, soweit ich weiß.« Einige Anwesende nickten, als wäre dies eine Erklärung für viele ihrer Fragen. O’Brien hörte, wie Garak zischend die Luft einsog.
    »Ratsmitglied Entor«, meldete sich Neret aus der anderen Raumhälfte zu Wort. »Ich muss gestehen, dass mir Ihre Befragungstechnik weder hilfreich erscheint, noch relevante Ergebnisse produziert.«
    »Ich hingegen finde sie
höchst
relevant«, schoss Entor zurück.
    »Sie beschuldigen Dr. Remar der Korruption. Dies widerspräche jedoch all ihren Prinzipien als Wissenschaftlerin …«
    »Korrekt«, fiel Entor ihm aggressiv ins Wort.
    Inzwischen hatte Remar sich wieder einigermaßen gefangen, doch ihre Wut war mehr als offensichtlich. »Ratsmitglied Entor«, sagte sie, »ich glaube, Ihre Frage sagt mehr über die Geisteshaltung des ehemaligen Militärs als über die wissenschaftliche Gemeinschaft. Meine Empfehlungen basieren einzig auf wissenschaftlichen Fakten und der Wertigkeit der beiden Projekte!«
    »Und ich glaube«, ergänzte Neret, »dass Ratsmitglied Entor

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