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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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ignorieren.«
    Keiko musste einen Moment zu Boden sehen, bis sie ihre Gedanken sortiert hatte. Als sie den Blick aber wieder hob, strahlte sie Entschlossenheit aus. »Tela, ich ignoriere Ihre Einwände keineswegs. Ich verstehe sie. Es ist auch nicht meine Art, Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Ich
möchte
, dass wir gemeinsam eine alle zufriedenstellende Lösung erarbeiten. Aktuell jedoch, da unsere Förderung fraglich ist und heute nicht nur ganz Cardassia auf uns schaut,
müssen
wir uns zusammenreißen.«
    Tela seufzte leise. »Bitte zweifeln Sie nicht an meiner Unterstützung für unser Projekt«, sagte sie und lächelte, doch das Lächeln war ein trauriges und erreichte kaum ihre Augenwinkel. Sie sah aus dem Fenster. »Sie wissen sicher«, fuhr sie leise fort, »dass unsere Arbeit, sollte sie erfolgreich sein, Cardassia für immer verwandeln wird. Nicht nur den Planeten, auch sein Volk. Wir verändern die Luft, die wir atmen, und das Land, auf dem wir unsere Nahrung züchten. Und so verändern wir uns selbst.«
    Keiko schwieg und lauschte Telas Worten.
    »Sie wissen vielleicht auch, dass ich mich unserer hiesigen Aufgabe und dieser Veränderung voll und ganz verschrieben habe. Selbst wenn ein Weg zurück in alte Verhältnisse existieren
würde
, würde ich ihn nicht beschreiten.«
    »Ich weiß, Tela. Ich weiß.«
    »Und dennoch: Es ist kaum noch etwas übrig.« Hilflos hob Tela die Hände. Dann stand sie auf, ebenso schnell wie elegant, und ging zur Tür. Bevor sie den Öffnungsmechanismus aktivierte, blieb sie stehen und drehte sich noch einmal um.
    »Eines muss ich noch loswerden: Sie machen einen Fehler, Keiko, wenn Sie uns wie Bajoraner behandeln. Wir sind nicht abergläubisch, sondern rational – vielleicht
zu
rational. Aber
eine
Ähnlichkeit besteht durchaus: Auch die Bajoraner können stur und starrsinnig sein. Sie haben es von uns gelernt.«
    »Ich verstehe, Tela«, erwiderte Keiko. »Und ich nehme Ihre Besorgnis ernst, glauben Sie mir. Wir alle werden uns dem stellen müssen, wenn aus Andak wirklich eine Gemeinschaft werden soll.«
    »Ah ja, die Gemeinschaft …« Tela lächelte bitter und öffnete die Tür. »Sie verfolgen hehre Ziele – doch ich fürchte, Sie bauen nur Luftschlösser.«
    »Ich hoffe nicht«, sagte Keiko.
Auch ich kann stur sein
.
    Doch Tela nickte nur und ging.

Kapitel 8
    Betrat man Ghemors Büro, war einem, als schlüge einem ein Sturm aus Informationen ins Gesicht. Eine Wand des Raumes bestand nur aus Monitoren. Es waren sechs, angeordnet in zwei Reihen, und jeder zeigte etwas anderes. Auf zweien liefen Nachrichten über fremde Märkte: An mindestens drei verschiedenen Handelsbörsen war gerade Geschäftsschluss, und in allen, so wirkte es auf Miles’ ungeschultes Auge, befand sich der cardassianische
Drokna
nach wie vor im freien Fall. Die übrigen vier Kanäle zeigten Neuigkeiten aus diversen Teilen des Quadranten.
    Es dauerte einen Moment, bis Miles begriff, was ihn an diesem Bild so irritierte: Die Monitore waren quadratisch und schlicht, sie entsprachen nicht dem ovalen cardassianischen Design, das er von DS9 gewöhnt war. Demnach baute der Kastellan in seiner Machtzentrale auf Föderationstechnologie. Wenn er auf die Nation blickte, der er nun vorstand, schaute Ghemor auf sechs Monitore, wie es sie überall im Gebiet der Föderation gab.
    Allerdings verzichtete er dankbarerweise darauf, zu den sechs verschiedenen Bildern auch sechs Tonspuren gleichzeitig zu lauschen. Momentan schien er sich einzig – und höchst konzentriert – dem Föderationsnachrichtendienst zu widmen. Dieser berichtete von … War das Andak? Miles sah genauer auf den Monitor. Tatsächlich, Andak. Er erkannte die Berge und den unverwechselbaren Grauton der Gebäude. Yevir kam gerade an. Und da war Keiko! Sie begrüßte ihren Gast und sah umwerfend aus. Miles lächelte und wünschte sich abermals, er könne bei ihr sein, wusste aber, dass sie das Kind schon schaukeln würde. Das tat sie immer. Und er musste diese Besprechung über sich ergehen lassen – und auch ihre Fortsetzung am Nachmittag. Es frustrierte ihn, den ganzen Weg hierher gereist zu sein – ausgerechnet an Keikos wichtigem Tag – und doch noch keine Präsentation gehalten zu haben. Einmal mehr sah er zu den Bildschirmen. Der Bericht ging gerade zu Ende.
    »… die Zukunft des Projektes derzeit in Frage steht, kann man Vedek Yevirs Besuch in Andak nur als gutes Zeichen werten – ein Zeichen für die hiesigen Arbeiter
und
ihre

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