Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
Vom Netzwerk:
politischen Freunde. Zu letzteren zählen auch Kastellan Ghemor und die Angehörigen seiner wackligen Regierung …«
    Ghemor stieß einen leisen, kehligen Laut aus, bei dem Miles fast ein wenig bange wurde.
    »… das war Teris Juze, live aus Andak …«
    »Kümmern Sie sich nicht darum, Alon«, sagte Jartek. Seine Stimme war sanft und sicher. »Das sind nur Föderationsnachrichten. Ja, das sind die besten – aber überrascht es Sie wirklich, wenn diese dem Vedek alles Gute der Welt zuschreiben?«
    »Als Nächstes reden sie vom Handauflegen«, brummte Ghemor. »Davon, dass Vedek Yevir Linjarin die Kranken heilt. Ich gäbe meinen rechten Arm dafür, halb so viel positive Presse wie er zu erhalten. Nein, streichen Sie das: Ich gäbe den Arm für die Hälfte seiner Presse, positiv oder nicht.«
    »Solche Dinge brauchen Zeit«, sagte Jartek geduldig und drehte die Lautstärke des Monitors herunter. »Und Mühe. Machen Sie sich keinen Kopf, es ist alles unter Kontrolle.«
    »Wer von uns ist hier eigentlich der gewählte Anführer?«
    Es war Miles, als sei Ghemor aus Gewohnheit schlecht gelaunt. Auch Garak schien so zu denken. Der Cardassianer trat vor und unterbrach die Nörgelei.
    »Bevor du fortfährst, erlaube mir bitte, dir Chief Miles O’Brien vom Ingenieurkorps der Sternenflotte vorzustellen. Vielleicht möchtest du ja einen
guten
Eindruck machen …«
    Ghemor sah zu Garak, und in seinem Lächeln mischten sich milde Missbilligung und Zuneigung. Dann wandte er sich Miles zu und streckte die Hand aus. Miles ergriff sie. Ghemors Händedruck war fest. Es kostete Miles einige Mühe, ihn zu erwidern, ohne beim Anblick der Wülste im Gesicht seines Gegenübers zusammenzuzucken.
Freund
, sagte er sich,
nicht Feind
. Ghemor wirkte ehrlich erfreut über die Begegnung. Aus der Nähe betrachtet, sah er noch entschlossener und müder aus als ohnehin schon.
    »Willkommen in der Hauptstadt, Chief O’Brien.«
    »Bitte nennen Sie mich Miles.«
    »Miles.« Ghemor nickte zufrieden, deutete auf einen freien Stuhl und nahm wieder Platz. »Ich weiß zu schätzen, dass Sie den weiten Weg auf sich genommen haben. Kann ich Ihnen etwas anbieten? Der Vormittag kam mir recht
trocken
vor, und ich bezweifle, dass all diese wissenschaftlichen Daten Sie sonderlich fasziniert haben.«
    »Zu einem Kaffee sag ich nicht Nein«, erwiderte Miles grinsend und setzte sich. Jartek berührte eine Taste auf dem Tisch und murmelte einige Anweisungen ins Komm-System. Dann nahm er links von Ghemor Platz und musterte Miles aus zusammengekniffenen Augen. Aus dem Augenwinkel registrierte Miles, dass Garak mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand lehnte und wartete. Er wirkte amüsiert, oder täuschte sein leichtes Lächeln? Miles sah, wie Jartek ihm einen skeptischen Blick zuwarf und sich nervös die Lippen leckte. Für einen Sekundenbruchteil wirkte er durch und durch reptilienhaft. Miles erschauderte.
Eine Schlangengrube
, dachte er.
    Dann riss er sich zusammen.
    »Unterbricht Entor oft Sitzungen auf diese Art?«, fragte er.
    Ghemor versuchte erst gar nicht, seinen Frust zu verhehlen. »Viel zu oft.«
    »Sein Vorgehen ist nicht gerade subtil. Aber effektiv, wie mir scheint.«
    »Wäre ich ein anderer Mann und dies eine andere Zeit, würde ich Verrat schreien und ihn exekutieren lassen«, gestand Ghemor unverblümt.
    Miles spürte, wie Garak einen kleinen Schritt nach vorn machte. Jarteks Augen folgten jeder seiner Bewegungen.
    Ich schätze, Ghemor weiß nichts von meinem Zwist mit der cardassianischen Rechtsprechung. Ich wüsste gern, woher Garak davon weiß. Nein – eigentlich will ich’s gar nicht wissen
.
    »Cardassia ist heute ein anderer Ort«, sagte Miles. Garak lehnte sich wieder zurück, und auch Jartek entspannte sich. »Sagt man jedenfalls. Dies ist jetzt eine Demokratie.« Dabei hob Miles eine Braue und schaute Ghemor an.
    Der warf den Kopf zurück und lachte. »Das sagt man mir auch.«
    Ich glaube, ich mag den Kerl
.
    Ghemor wirkte gelöster als zuvor. Er sah aus, als habe er für sich entschieden, in Miles einen würdigen Geschäftspartner zu sehen.
    »Kommen wir zur Sache, Miles«, sagte er, legte die Ellbogen auf den Tisch und beugte sich vor. »Ich hoffe, Sie sind hier, um mir zu sagen, dass das Ingenieurkorps uns die Förderung Andaks empfiehlt, und nicht Sekeths. In den dunkelsten Stunden der Nacht überkommt mich nämlich gelegentlich die Sorge, die Sternenflotte könnte ihre Meinung ändern.«
    »Sie können weiterhin beruhigt

Weitere Kostenlose Bücher