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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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seine Kompetenzen überschritten hat. Ich hoffe aufrichtig, er zieht seine unwürdige Anklage zurück und entschuldigt sich bei Dr. Remar – und dem Rest dieses Komitees. Wie üblich scheint das Direktorat den demokratischen Prozess eher sabotieren als an ihm teilnehmen zu wollen.«
    »Und wie üblich«, erwiderte Entor zornig, »erweist sich dieser Prozess als
Augenwischerei

    Mit einem Mal schienen alle durcheinander zu sprechen und sich dabei gegenseitig übertönen zu wollen. Ghemor brauchte einige Minuten, den Aufruhr unter Kontrolle zu bekommen. Seine Augen funkelten vor Wut, seine Lippen waren zu dünnen Strichen zusammengepresst.
    »Dieses Verhalten ist inakzeptabel! Ich lasse nicht zu, dass diese Anhörung zu einer Kneipenschlägerei verkommt!« Damit stand er abrupt auf. Der Rest der Versammlung folgte seinem Beispiel, wie es das Protokoll verlangte, einige jedoch beschämter als andere.
    »Wir werden am Nachmittag fortfahren«, sagte Ghemor und schenkte dem Komitee einen tadelnden Blick. »Dann gelingt es uns hoffentlich, konstruktive Debatten nicht zur Farce werden zu lassen.« Er machte auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum durch die Tür hinter seinem Sitz.
    Jartek räusperte sich. »Ich glaube, die Sitzung ist damit vertagt.« Er beugte sich vor und deaktivierte die Aufzeichnungsgeräte. »Und diesmal, Ratsmitglied Entor, scheinen Sie den Bogen ein wenig überspannt zu haben.«
    Abermals brach Chaos aus, doch Jartek folgte stumm seinem Herrn.
    Garak drehte sich zu Miles um. Er kochte regelrecht vor Wut. »Verstehen Sie jetzt, was ich über Entok sagte?«
    »Absolut.« Miles betrachtete den ehemaligen Gul unruhig. Entor schämte sich nicht im Geringsten, sondern schien sogar äußerst zufrieden mit sich zu sein. Ein paar seiner Anhänger hatten sich um ihn versammelt und lobten ihn. »Er ist keiner von der subtilen Sorte, oder?«
    »Und doch gelingt es ihm stets, Aufruhr zu erzeugen.« Garak seufzte. »Idioten wie er werden Cardassia in die Knie zwingen, noch bevor es überhaupt wieder auf die Beine kommen kann. Alles dem großen Ruhm wegen. Na, auf dem Weg waren wir früher schon mal, und wo sind wir gelandet?«
    Höre ich da etwa Idealismus, Garak? Ich hätte nicht gedacht, dass Sie den noch besitzen – oder je besaßen …
    Nein, das war unfair, befand Miles. Cardassia war Garak schon immer wichtig gewesen.
    Der Cardassianer seufzte, riss sich sichtlich zusammen – und nickte O’Brien zu. »Kommen Sie. Wir sollten unsere Chance nutzen und zu unserem erhabenen Anführer stoßen. Vorausgesetzt, er geht nicht gerade die Wände hoch.« Sein Blick wurde kälter, und seine Miene wandelte sich. »Doch bevor wir aufbrechen: Was halten Sie von Jartek?«
    Miles sah zur inzwischen wieder geschlossenen Tür, durch die die beiden verschwunden waren. Die nervöse Lampe flackerte ein weiteres Mal und erlosch dann ganz, doch das registrierte er nur noch am Rande. »Ich kann ihn bislang kaum einschätzen«, antwortete er. »Aber in einem haben Sie definitiv recht. Der Anzug ist
scheußlich


Kapitel 7
    Keiko presste die Hand gegen das Sicherheitsfeld, um die Bürotür zu entriegeln. Dann trat sie beiseite und ließ Tela den Vortritt. Die ältere Frau zögerte kurz auf der Schwelle. Kühle, erfrischende Luft drang durch die offene Tür, und Keiko seufzte leise, als sie auf ihr Gesicht traf. Sie hielt die Temperatur in ihrem Büro stets niedrig, es war ihr Hafen im heißen Meer Cardassias. Feric gab ständig vor, sich darüber zu beklagen. Tela hingegen ließ sich nie etwas anmerken – nur jetzt war Keiko, als sähe sie leichtes Missfallen in ihren kontrollierten Zügen.
    »Bitte«, sagte Keiko, trat hinter ihren Schreibtisch und deutete auf einen freien Stuhl. »Setzen Sie sich.«
    Einen Sekundenbruchteil lang schien Tela – die stolze, kerzengerade Tela mit ihrer typisch cardassianischen Haltung, die sie so überheblich erscheinen ließ – stehen bleiben zu wollen. Dann aber nickte sie knapp, ließ sich nieder und strich sich eine nicht vorhandene Falte aus der Kleidung. Selbst im Sitzen wirkte sie groß. Der Umgang mit ihr war wie ein Tanz, fand Keiko, ein sehr formeller und präzisen Schrittfolgen unterworfener Tanz … Manchmal aber fühlte Keiko sich, als würde Tela führen und sie zum Improvisieren zwingen wollen.
    Dabei sollten wir Freunde sein
, dachte sie ein wenig traurig.
Wir sind beide Wissenschaftlerinnen, beide Mütter … Doch wir tänzeln umeinander, ohne dass eine von uns den ersten

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