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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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basteln«, ergänzte Jartek zuversichtlich.
    Garak sah abfällig zu ihm und hatte Mühe, nicht mit den Zähnen zu knirschen. Jartek schien den Klingonen in ihm zu wecken, und Garak hatte schon genug zu tun,
ohne
sich auch noch mit dem auseinanderzusetzen.
    Neugierig und taxierend sah Garak zu Ghemor. Die Sorgenfalten im Gesicht des Kastellans vermehrten sich rapide. Erstaunlich, wie sehr er in den vergangenen Monaten doch gealtert war. Mit seiner Rücktrittsdrohung hatte er Garak erschreckt. Zwar wusste Garak, dass Ghemor es hauptsächlich des Chiefs wegen gesagt hatte – er hatte signalisieren wollen, dass die Föderation ihm ruhig ein wenig mehr Leine lassen könnte – doch Garak hegte keinen Zweifel an der Ehrlichkeit, die hinter der Drohung steckte. Nicht nur das, er konnte Ghemor sogar verstehen. Aber wer sollte ihn ersetzen, wenn er ging?
    Es gab schlicht keine Alternative – ganz egal, was die anderen denken mochten. Niemand sonst hatte Ghemors Feuer, niemand sonst hatte Ghemors Willen. Oder anders gesagt: Niemand sonst war wahnsinnig genug, sich ins Zentrum von Cardassias Trauer und Wehklagen zu stellen. Einmal mehr fühlte sich Garak an Damar erinnert, und einmal mehr bedauerte er ihn – doch er verscheuchte den Gedanken schnellstmöglich. Auch das war Träumerei. Im Laufe der Jahre hatte Garak vieles erlebt, was er im Nachhinein bedauerte. Und er wusste, dass Trauer keine Krisen beendete.
    Es
gab
keinen Kandidaten für Ghemors Nachfolge, so einfach war das. Ein Rücktritt war demnach ein inakzeptables Ende für dieses Spiel.
    Wenigstens
ein paar
Verbündete hat er …
    Abermals wanderte Garaks Blick zu Jartek. Einen Moment lang war er unsicher, dann aber schlich sich ein Lächeln auf seine Züge. Was immer sich Jartek in den viel zitierten kalten Nächten einreden mochte, mit Garak würde er es nie aufnehmen können. Er war einfach nicht seine Kragenweite.
    Ohnehin gab es andere Figuren auf dem Brett, die Garaks Aufmerksamkeit weitaus mehr verdienten als Jartek. Entor, zum Beispiel. Der war tatsächlich eine Bedrohung. Und, sofern Garak seinem Instinkt trauen konnte, höchst zuversichtlich. Entors kleines Manöver vom Vormittag war ebenso direkt wie unfassbar gewesen, und Garak begriff, dass Entor glaubte, dieses Spiel nicht länger verlieren zu können. Er musste überzeugt davon sein, die Tage des Andak-Projekts seien gezählt.
    Garak hielt sich den Stift an die Wange. Er war kalt. Seine Hände hatten das Metall nicht angewärmt.
    Du bist dir sehr sicher, Entor. Weißt du etwas, das ich nicht weiß? Ich neige dazu, das den Leuten übel zu nehmen. Es ist wirklich nicht sehr höflich
.
    Auf dem Bildschirm sprach Yevir gerade über seine Mission auf Cardassia und die Hoffnung auf dauerhaften Frieden zwischen den Cardassianern und den Bajoranern. Er sei froh, dass der Oralianische Weg den ersten Schritt zu diesem Frieden gemeinsam mit ihm gegangen sei.
    Methodik
, dachte Garak und gestattete seinen Gedanken, auf Wanderschaft zu gehen.
Es ist alles eine Frage der Methodik
. Abermals ließ er den Stift gegen seine Handfläche trommeln, dachte über seinen Frust nach, über die momentane und höchst unvorteilhafte Anordnung der Spielfiguren …
    Was macht man, wenn einem die Regeln missfallen? Darauf gibt es nur eine Antwort, oder? Also, Garak, wie lautet der Plan?
    Er stutzte. Dann erlaubte er sich ein kleines Lächeln. Garak liebte eine gute Partie
Kotra
– und er hasste es, zu verlieren.
    Der Plan? Keine Ahnung. Aber wenn ich erst einen habe, wird er ein Meisterwerk sein. Das garantiere ich!
    Er warf den Stift mit der Linken in die Luft, fing ihn gekonnt mit rechts und widmete sich wieder der Nachrichtenübertragung.
    Wie wenig Leute doch auf Farben achteten. Diese Menge dort in Andak war wie Öl auf Wasser, ein schillernder Ring um des Vedeks orange Roben. Garak gestattete sich, Yevirs Worten zu lauschen …
    Dann wurde der Bildschirm schwarz.
    »Wie in aller Welt soll ich eine Regierung führen«, fluchte Ghemor und sah zum Himmel, »wenn ständig der verdammte Strom ausfällt?«
    O’Brien war bereits am Monitor und übte sich in der altbewährten Ingenieurpraxis des feste Draufhauens. »Und ich dachte, eine Regierung sei die
Quelle
aller Energie«, kommentierte er trocken.
    »Es dürfte Sie überraschen, was das Volk dazu sagt«, grollte Ghemor.
    Jartek neigte den Kopf.
    »Das Licht ist noch an«, sagte Garak. Alle wandten sich zu ihm um.
    »Was?«, fragte O’Brien und runzelte die Stirn.
    Garak

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