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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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Nordseite befanden. Sie beobachtete ihn genau und ahnte, dass er sich ihre Auskünfte wieder und wieder durch den Kopf gehen ließ.
    Als sie den Eingang zur Vortragshalle erreichten, wurden sie von den anderen Mitgliedern des Führungsstabs begrüßt. Die kleine Reportergruppe, die ihnen gefolgt war, nahm an der Seite Stellung, und Keiko stellte alle einander vor. Eine großgewachsene Frau trat als Erstes vor.
    »Vedek Yevir, dies ist Professorin Tela Maleren. Sie war Leiterin der cardassianischen Wissenschaftsakademie und steht nun unserem Physikerteam vor. Sie zählt zu den renommiertesten Wissenschaftlerinnen des Quadranten, und wir sind glücklich, sie hier in Andak zu haben.«
    »Professorin«, sagte Yevir und neigte grüßend den Kopf. »Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen. Darf ich fragen, welche Bedeutung die Inschrift auf ihrem Anstecker hat?«
    Mit wachsender Besorgnis sah Keiko sich Tela genauer an.
    Tatsächlich trug die Cardassianerin einen kleinen Anstecker. Deutliche weiße cardassianische Buchstaben verkündeten vor schwarzem Hintergrund
Schützt, was verbleibt
. Keikos Blick wanderte zum Rest des Führungsstabs. Zwei weitere trugen ebenfalls diesen Anstecker. Keiko hörte, wie Feric neben ihr seufzte.
    »Danke der Nachfrage, Vedek Yevir«, erwiderte Tela. »Ich hoffe, Ihr Besuch in Andak erweist sich als informativ.« Sie klang, als würde sie vor einer Versammlung sprechen: mit klarer, lauter Stimme.
    Abermals wurde sich Keiko der Reporter bewusst. Eine junge Bajoranerin signalisierte ihrem ein Kamera-Headset tragenden Begleiter, näher ranzugehen.
    »Diese Anstecker«, fuhr Tela fort, »sind ein Zeichen des Protests. Sie sollen die Besorgnis ausdrücken, die manche hier in Andak darüber empfinden, dass gewisse Mitglieder unserer Gemeinschaft ihre Religion öffentlich ausleben, während der Rest rücksichtsvoll genug ist, dies nur im privaten Umfeld zu tun.«
    Keiko zwang sich zu einem Lächeln, kochte jedoch innerlich.
Beweisen Sie so Ihre Hingabe für unser Projekt, Tela? Dann möchte ich nicht wissen, was Sie machen würden, wären Sie seine Gegnerin
.
    »Gehe ich recht in der Annahme«, fragte Yevir, »dass Sie sich auf den Oralianischen Weg beziehen?«
    »Korrekt, Vedek. Gestern kam es hier in Andak zu einer öffentlichen Glaubensversammlung. Ich würde es begrüßen, wenn sich dies nicht mehr wiederholt.«
    »Cardassia wird inzwischen nach demokratischen Prinzipien regiert, Professorin. Warum sollten diese Leute ihren Glauben nicht öffentlich ausleben dürfen?«
    »Ich glaube«, sagte Keiko ein wenig schrill, »dies ist weder die richtige Zeit noch der passende Ort für ein solches Gespräch …«
    Yevir hob die Hand. Es war eine höfliche, aber bestimmte Geste. Die Kameras wichen keinen Deut von ihm. »Im Gegenteil, Direktorin. Ich würde sehr gern mehr über Professorin Malerens Besorgnis erfahren.« Dann wandte er sich wieder direkt an sie und deutete auf ihren Anstecker. »Professorin, ich glaube die Motivation Ihres Protests zu verstehen, aber ich begreife nicht, was Sie hiermit meinen.
Schützt was verbleibt?
Halten Sie den Oralianischen Weg wirklich für eine Bedrohung?«
    Einen Moment lang ruhte Telas Blick auf Feric. »Ist etwas erst einmal geschwächt, ist es ein Leichtes, es irreparabel zu schädigen.«
    »Doch der Oralianische Weg strebt danach, Cardassia seine verschollene Vergangenheit wiederzugeben. Er
will
schützen, was verblieben ist – und zwar alles.« Yevir sprach mit sanfter Stimme. »Widersprechen Sie sich nicht selbst, Professorin?« Er ließ die leise Anklage einen Augenblick lang wirken, dann fuhr er fort: »Veränderungen sind unausweichlich.«
    Ein Hauch von Trauer zog über Telas Gesicht. »Ich wäre nicht in Andak, würde ich anders denken. Und doch ist nicht jede Veränderung auch eine Verbesserung.« Eine Haarsträhne hatte sich aus ihrer aufwändigen Frisur gelöst, und sie wischte sie beiseite. Abermals bemerkte Keiko die grauen Strähnen.
    »Vedek Yevir«, sagte Tela betrübt. »Von Cardassia ist kaum noch etwas übrig, und ich befürchte, das Wenige könnte in Vergessenheit geraten. Ich bitte Sie, respektieren Sie unsere Überreste und kehren Sie nach Bajor zurück. Lassen Sie uns allein und mit unseresgleichen Frieden finden.«
    Keiko trat vor. Es war nicht zu der Szene gekommen, die sie befürchtet hatte. Dennoch wurde es Zeit, diese Unterhaltung zu beenden. »Ihr Publikum wartet, Vedek«, sagte sie und deutete an Tela vorbei.
    Yevir nickte und sah

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