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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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deutete mit dem Stift zu den gelben Deckenleuchten. »Das Licht ist noch an. Und sehen Sie sich die Konsolen an.« Die Kontrollen unterhalb der Monitore flackerten und blinkten ungestört wie zuvor. »Das ist kein Stromausfall. Ich schätze, irgendwer hat die Übertragung unterbrochen.«
    Er knirschte mit den Zähnen und spürte den Frust in sich wüten.
Es gibt noch einen Mitspieler. Jemanden, den ich übersehen habe. Jemand, von dem ich
nichts
weiß …
Wütend warf er den Stift auf den Tisch.
    O’Brien starrte Garak an. Die Verwirrung auf seinen Zügen machte Besorgnis Platz. »Warum sollte jemand …?«
    Plötzlich piepste das Interkom auf Ghemors Schreibtisch. Es klang dringend.
    »Alles scheint gut zu laufen.«
    Eine kostbare Tasse voller Rotblatttee wechselt von einer Hand in eine andere
.
    »Finden Sie? Ich vermute, Sie kennen den Bericht über die Ereignisse bei der Komiteesitzung? Was nach dem offiziellen Teil geschah?« Eine nervöse Geste zu einem unordentlichen Stapel auf dem Nachbartisch. »Jartek setzt Entor ganz schön unter Druck – vielleicht zu sehr. Ich befürchte, er … er knickt ein. Und was würde das für uns bedeuten?«
    »Das könnte in der Tat zu einem Problem erwachsen …«
    »Er darf nicht unvorsichtig werden. Ich schätze, niemand wird eine direkte Verbindung ziehen können.«
    Eine Hand glättet eine Falte in einem fleckigen, doch hochwertig geschneiderten Anzug. »Selbstverständlich nicht …« Dann greift sie nach einem Buch, das auf der Sessellehne ruht. Es ist eine abgegriffene Sammlung von Shoggoths Geschichten. »Ein neuer Fund? Das gute Stück hat definitiv den Krieg mitgemacht …«
    »Mögen Sie Rätselgeschichten?«
    Das Buch wird zurückgelegt
.
    »Ach, wissen Sie, ich fand sie stets ermüdend.«

Kapitel 11
    Irgendwie schaffte Keiko es, weiterzulächeln, innerlich tobte sie allerdings, während sie Yevir durch die Vortragshalle begleitete. Ihr Ziel war das Podium am hinteren Raumende. Yevir schritt schweigend, nachdenklich und mit gefalteten Händen neben ihr her. Sie hatte keinen Schimmer, was er wohl dachte. Hatte Telas Vorstoß seine Meinung über Andak geändert? Würde seine Rede nun eine andere sein?
    Ausgerechnet heute hat Tela eine Erleuchtung und lässt sich zur Demokratie bekehren! Ich konnte ihr nicht den Mund verbieten, aber hätte sie nicht ein wenig warten und Yevir erst beim Empfang ansprechen können? Hätte sie nicht warten können, bis die Reporter fort waren, die sich auf jedes Wort stürzen?
    Keiko seufzte. Wenn sie ehrlich zu sich war, galt ihre Wut weniger Tela als sich selbst. Sie hätte es kommen sehen müssen, oder nicht? Tela hatte sie gewarnt – wenn auch auf typisch cardassianische, ausweichende Art –, aber sie hatte es nicht gehört.
    Ich hätte damit rechnen sollen. Keine Frage: Ich habe sie falsch verstanden, als ich dachte, wir hätten eine Übereinkunft getroffen … Ich dachte, sie sei sich bewusst, dass ich sie ernst nehme … Na, Tela
, jetzt
nehme ich dich definitiv ernst. Äußerst ernst!
    Keiko sah zu Feric, der links hinter ihr ging. Er hatte ein Talent dafür, ruhig zu wirken, doch Keiko entgingen die Schatten unter seinen Augenwülsten und die Falten in seinen Mundwinkeln ebenso wenig wie die hinter dem Rücken gefalteten Hände. Sie kannte ihn zu gut, um nicht zu erkennen, was in ihm vorging. Er war wütend. Keiko schenkte ihm ein knappes, aufmunterndes Lächeln, doch er vermochte es nicht zu erwidern.
    Keikos Blick wanderte weiter. Neben Feric schritt Tela voraus. Auch sie machte einen gefassten Eindruck, doch ihre Finger spielten so nervös mit dem Anstecker, wie sie es zuvor mit dem Armband getan hatten.
    Zweifeln Sie an Ihrem Vorgehen, Professorin? Ich hoffe es!
    Zu viert stiegen sie die Stufen empor zum Podium. Gleich hinter dem Rednerpult standen vier Sitzgelegenheiten. Höflich, aber zielgerichtet bedeuteten Keiko und Feric dem Vedek, er möge zwischen ihnen Platz nehmen. Es war ein typisch cardassianisches Manöver, erkannte Keiko. Allem Anschein nach hatten sie doch etwas gemeinsam.
    Dann stand sie auf und trat zum Pult, um der versammelten Gemeinschaft ihren Gast vorzustellen. Sie rief die Notizen auf ihrem Padd auf und blickte sich im Saal um. Die ersten beiden Reihen waren mit den Schulkindern gefüllt, und schnell fand sie Molly. Sie saß auf ihren Händen, wippte vor und zurück und war offenkundig begeistert, ihre Mutter auf einer Bühne zu erleben. Keiko lächelte ihr kurz zu. Hinter den Schulkindern folgte

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