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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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nicht wahr?«
    Nyra flüsterte etwas, das sie nicht verstanden.
    »Ja … Ja … Ich kenne sie …«
    »Kannst du mir ihre Namen sagen?«
    Nyra schüttelte den Kopf.
    »Kennst du ihre Namen nicht? Da vorne sitzen welche, mit denen du zur Schule gehst. Kannst du mir sagen, welche von ihnen deine Freunde sind?«
    »Kann ich …
Will
ich nicht!«
    »In Ordnung, Nyra. Das ist in Ordnung. Du musst nichts machen, was du nicht willst. Vergiss das nicht, okay? Du musst nichts machen, was du nicht willst. Sag mal, ist das da auf der Bühne eigentlich deine Mutter?«
    Plötzlich nahm Nyras Zittern gewaltig zu.
    Falscher Zug
, dachte Miles und sah zu Macet. Der strich sich nervös durch den Bart, wusste es also auch.
    Verdammt! Wie kommen wir da wieder raus?
    Miles sah auf die Bilder der anderen, kleineren Monitore ringsum. Drei zeigten die Zugänge zur Vortragshalle – den Haupteingang und zwei Notausgänge neben der Bühne. An jeder standen vier Männer, sechs weitere auf dem Dach. Alle hatten die Waffen bereit und warteten darauf, dass Macet ihnen den Befehl zum Einsatz gab.
    Auch Macet sah zu ihnen. Seine Hand schwebte über der Taste, die die Tonverbindung zur Halle unterbrach, damit Nyra es nicht hörte, wenn er den Befehl gab.
    Miles hielt den Atem an. Macets Hand ruhte über dem Interkom. Nyras zitterte, und das rote Licht schien durch sie hindurch.
    Plötzlich sagte jemand Nyras Namen, und wie als Reaktion darauf ruckelte das Übertragungsbild. Einen Moment lang sah Miles nichts weiter als die blanke braune Oberfläche des Holzimitats, das den Hallenboden bedeckte.
    »Sagen Sie bloß nicht, wir haben das Bild verloren …«, knurrte Macet.
    Eine Ewigkeit lang, die in der Realität nur Sekunden dauerte, war die Welt auf dem Monitor undeutbar. Dann wurde das Bild wieder scharf, und Vedek Yevir Linjarin wurde sichtbar, immer noch in seinem Stuhl sitzend.
    »Nyra«
, sprach er sie erneut an.
    Sie sah zu ihm, kalte Schweißperlen auf den Gesichtswülsten. Es wurde spät. In der Vortragshalle hatte sich das automatische Beleuchtungssystem aktiviert. Für Miles‘ Augen verlieh es Nyras grauer Haut einen noch unheimlicheren Ton.
    »Das ist doch dein Name, oder?«
, fragte Yevir.
»Nyra.«
    Sie nickte. Ihre Finger zuckten im Einklang mit dem blinkenden Licht auf ihrer Brust, dem Licht, das sich von nichts irritieren ließ und stur seinen Zweck verfolgte, sein Versprechen hielt.
    Als er sie und Yevir beobachtete und an Naithe dachte, zuckte auch Miles zusammen. »Verfluchte Scheiße – nicht schon wieder!«, murmelte er, die Hände vors Gesicht gehoben.
    Bis zu diesem Moment hatte Yevir die Hände unter seiner Robe gefaltet gehabt. Nun zog er sie langsam hervor und legte sie flach auf seine Knie.
    »Mein Name ist Yevir, Nyra. Yevir Linjarin.«
    Dann wartete er. Nyra beobachtete ihn wie in Trance.
    Er ist wie ein Schlangenbeschwörer
, dachte Miles ebenfalls fasziniert.
    Macet beugte sich zum Interkom. »Vedek Yevir«, sagte er so entspannt, als begegneten sie sich auf dem längst vergessenen Empfang. »Ihre Absichten sind zweifellos gut, doch Kastellan Ghemor bat mich, in seinem Namen mit Nyra zu sprechen …«
    »Mag sein, Gul Macet.« Yevir wandte sich von Nyra ab und sah nun direkt in die Kamera. (
Woher zum Donnerwetter weiß er so genau, wo die steht?
)
»Ich habe allerdings den Eindruck, dass Nyra nicht länger mit Ihnen sprechen will.«
    Macet trennte die Verbindung. »Ich hoffe«, sagte er angespannter als Miles ihn bislang erlebt hatte, »Yevir erwischt sie nicht auf dem falschen Fuß.«
    »Guter Bulle, böser Bulle, oder?« Miles tippte auf den Rand der Konsole.
    Macet starrte ihn an. »Wie bitte?«
    »Ich meine, Sie waren gerade zum Feind geworden, richtig? Und Yevir stellte sich zwischen Sie und Nyra, um den Druck von ihr zu nehmen.«
    Macet nickte. »Na, wenigstens hoffe ich das. Es gelingt ihm vielleicht eine Weile lang.« Er starrte auf den Bildschirm. »Vorausgesetzt, sein Außenweltlerstatus arbeitet nicht gegen ihn. Sie hat auch Naithe nicht sonderlich gemocht.«
    »Das spricht aber eher
für
ihren Verstand.«
    »Yevir ist Bajoraner«, betonte Macet. »Und als solcher ein besonderer Quell ihrer Unzufriedenheit.« Er sah zu seinen wartenden Männern und hörte dem Funkverkehr zwischen ihnen zu, den Positionsangaben, Statusberichten … Dann kniff er die Augen enger zusammen.
    »Glauben Sie wirklich, die schaffen das?«, fragte Miles.
    Macet knurrte unverfänglich. »Dafür werden sie zumindest bezahlt«,

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