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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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Jartek die ganze Weisheit mitzugeben.
    Kein Grund, mein
ganzes
Erbe zu verprassen.
    Nun, da er wieder eine Aufgabe hatte, wandte Garak sich von Jartek und den Monitoren weg und sah aus dem Fenster in die wirkliche Welt. Die Nacht war über die Stadt hereingebrochen, und der Regen fiel, als wolle er nie wieder aufhören.
    Garak beobachtete, wie die Tropfen Muster auf der Plastikscheibe bildeten. »Ich glaube«, sagte er leise, »es wird Zeit, dass ich Korven einen kleinen Besuch abstatte.«

Kapitel 16
    »Um ehrlich zu sein«, sagte Miles, »bin ich ein wenig überrascht, dass sie’s nicht längst durchgezogen hat. Ich dachte, Selbstmordattentäter fackeln nicht lange.«
    »Richtig«, murmelte Macet. »Das sagt mir, dass wir gut daran tun, sie nicht als Selbstmordattentäterin zu begreifen.« Er sah von Nyra zu Miles. »In jüngster Vergangenheit kam es zu einigen Explosionen in der Hauptstadt. Niemand wurde getötet und, seien wir ehrlich, es ist ohnehin wenig Stadt übrig, die man noch in die Luft sprengen kann. Von daher können die Explosionen auch auf Schäden zurückzuführen sein, die noch vom Angriff der Jem’Hadar stammen.«
    Miles nickte. »Beschädigte und nie reparierte Energieleitungen und Ähnliches?«
    »Exakt.« Macet nickte und sah wieder zu Nyra. »Oder sie waren Phase eins von etwas anderem. Und dies hier«, er berührte den Monitor, »wäre dann Phase zwei.«
    »Denken Sie das wirklich?«
    »Ich bin kein Experte, O’Brien, aber wenn die Leute hinter diesem Mädchen nur auf Schlagzeilen aus wären, hätten sie ihr fraglos befohlen, die Halle und den Vedek ohne langes Vorspiel zu sprengen. Stattdessen stellen sie aber Forderungen.« Macet schüttelte den Kopf. »Nein, hier geht es um eine politische Agenda. Eine, von der wir vermutlich noch hören werden. Aber das ist dankenswerterweise nicht mein Problem, sondern das meiner politischen Herren. Meine Sorge ist allein Nyra.«
    »Und was ist mit ihr?«
    »Na, in den Augen
ihrer
Herren ist die junge Nyra absolut austauschbar. Ich schätze, sie haben ihr Bestes getan, sie das ebenfalls glauben zu lassen.« Er lächelte vielsagend. »Wie Sie sicherlich wissen, ist es nicht allzu schwer, einen Cardassianer davon zu überzeugen, er müsse sein Leben dem Allgemeinwohl opfern.« Wieder konzentrierte er sich auf den Monitor. »Ich kann Nyra bestimmt verständlich machen, dass sie benutzt wird. Aber was brächte uns das? Würde die Erkenntnis, betrogen oder verlassen worden zu sein, sie zum Äußersten treiben? Fahre ich besser, wenn ich sie an ihre anderen Verbündeten erinnere?«
    »
Andere
Verbündete? Zum Beispiel?«
    »Na, zum Beispiel die in der Halle. Sie kennt dort jeden, schätze ich, oder zumindest viele. Verwandte. Kinder, mit denen sie zur Schule geht. Glauben Sie wirklich, sie wünscht sich deren Tod?« Macet atmete tief durch. »Nun ja. Finden wir’s raus!« Er streckte die Hand aus und schaltete das Interkom wieder laut.
    »Nyra«, sagte er dann mit sanfter Stimme. »Nyra kannst du mich noch hören?«
    Auf dem Monitor drehte das Mädchen den Kopf, als wolle sie Macets Worten ausweichen. Miles fluchte leise und lockerte seinen Kragen, ließ warme Luft an seinen Nacken.
Sprich mit uns, Kind!
    Macet blieb ruhig. »Nyra, kannst du mir sagen, ob du mich noch hörst?«
    Ein Moment der Stille folgte. Dann schrie das Mädchen wütend auf:
»Ja!«
    »Gut«, sagte Macet, ohne den Tonfall zu ändern. »Darf ich dich um einen Gefallen bitten, Nyra?«
    »Was wollen Sie?«
    »Ich hätte gern, dass du dich mit mir unterhältst, Nyra. Bitte.«
    »Warum?«
, gab sie zurück.
»Warum soll ich noch reden? Wir reden seit Ewigkeiten. Ich will nicht mehr reden! Wann machen Sie endlich, was ich will?«
Ihre Hand kroch an ihrer Brust hinauf zu dem roten Licht, das immer noch blinkte.
    Miles erstarrte vor Furcht. Seine Hände verkrampften sich an seiner Seite. Er wagte es, an den Bildschirmrand zu sehen, wo Keiko, die gerade noch im Bild war, die Augen geschlossen hatte. Sie wirkte angespannt.
    »Ich werde es tun!«
, sagte Nyra. Das Zittern in ihren Händen hatte nun auch ihre Stimme erreicht.
»Ernsthaft, das werd ich!«
    »Und ich glaube dir, Nyra«, sagte Macet schnell.
    Miles stieß ein leises Winseln aus.
Langsam, Macet! Versetzen Sie sie nicht in Panik
.
    »Ich glaube dir«, wiederholte der Cardassianer. »Aber bist du dir sicher, dass du das wirklich willst?«
    »Was?«
    »Schau dich um, Nyra. Sieh dir all diese Leute in der Halle an. Du kennst fast jeden,

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