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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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oder Telas, ein sicheres und frohes war. Eines, das man im Vergleich sogar behütet nennen mochte. Sie wusste, das unterschied sie von ihnen – aber würde sie mit Nyra tauschen wollen? Nyras Leben war stärker vom Krieg geprägt worden, als Keiko sich vorzustellen vermochte – stärker, als sie es sich vorstellen
wollte
, denn es gab Dinge, die sie von sich fernhalten wollte, Dinge, die sie von ihren eigenen Kindern fernhalten wollte. Keiko wusste, wie man nach dem Auge verborgenen Übereinstimmungen suchte, doch sie war auch geschult genug, Vielfalt zu begreifen und zu verstehen, wie wertvoll unterschiedliche Perspektiven sein konnten. Sie war sich bewusst, dass Cardassia ihre Talente brauchte – nicht nur die wissenschaftlichen – und sie, so sie die Zeit dafür bekam, diese Welt zum Besseren verändern mochte.
    »Manche auf Bajor«, sagte Yevir, »verloren damals die Hoffnung. Sie verfielen dem Glauben, die Besatzer brächen nie mehr auf, würden Bajor auf ewig gefangen halten. Aber die Besatzer
brachen
auf, Nyra. Weil wir sie zwangen. Weißt du, wie uns das gelang?«
    Bajor hat es geschafft. Cardassia kann es ebenfalls schaffen
.
    »Wie?«
    Ich weiß nicht, ob wir das hier überleben. Ich weiß es wirklich nicht. Aber ich weiß, dass mich
, sollten
wir überleben, nichts und niemand von dieser Welt vertreiben wird. Denn was wir hier tun, ist richtig
.
    Keiko öffnete die Augen. Und als Molly endlich zu ihr aufsah, sah sie in das Gesicht einer Mutter, die strahlte, als würde alles wieder gut.

Kapitel 19
    Der Raum, den Korven bewohnte, war klein und düster. Jede freie Oberfläche war belegt, jede Ecke vollgestellt. Garak ließ den Anblick auf sich wirken, betrachtete die Bücher und Bilder, die Skulpturen und Padd-Stapel … Es gab sogar einen erstklassig gearbeiteten, gerahmten Wandteppich, der das Fenster ausfüllte und den letzten Rest Licht aus dem Zimmer fernhielt. Korven schien hier ein Ein-Mann-Museum zu errichten. Die mangelnde Beleuchtung und die Berge aus kulturellen Relikten verliehen dem Raum eine eigenartig intime Atmosphäre. Korven stand abseits, ein wenig gebeugt und so nah an der Wand, wie es nur ging.
    In einer Nische befand sich ein Monitor, den ein kleines Gemälde teilweise verdeckte. Es handelte sich um einen Tarinas, eines ihrer charakteristischen, wenngleich geringerwertigen, der Propaganda dienenden Werke, auf dem sie der Befreiung Rakanthas gedacht hatte. Tarinas war auf den Ruhm der Besatzung spezialisiert gewesen und vom Komitee für Kulturelles Erbe für ihre Mühen mit Preisen überschüttet worden, für Garaks Geschmack waren ihre Werke aber eher ausdruckslos. Selbst aus der Entfernung und ohne genauere Inspektion glaubte er, zu erkennen, dass es sich beim vorliegenden Bild um keine Reproduktion handelte. Er vermutete, Tarinas sei inzwischen verstorben. Es gab Künstler, deren Ableben er mehr bedauerte.
    Garak deutete an dem Bild vorbei und zum Monitor.
    »Schalten Sie ihn ein.«
    Langsam setzte sich Korven in Bewegung. Er hob das Gemälde auf, stellte es vorsichtig beiseite und berührte einige Tasten auf einer Konsole. Nach anfänglichem Flackern und Fiepen erschien daraufhin eine Luftaufnahme Andaks auf dem Bildschirm. Garak lächelte, als er begriff, dass Korven die Ereignisse dieses Tages verfolgt haben musste, wenngleich, wie es schien, ohne Ton.
    Künstliches Licht erhellte den Platz, auf dem sich eine Menge Personen versammelt hatten und ein großes Gebäude am Ende des Platzes beobachteten. Dies musste die Vorlesungshalle sein. Garaks Kennerblick entgingen die Schatten auf dem Hallendach ebenso wenig wie die in gelegentlichen Lichtreflexen aufblitzenden Waffen, die auf ihr Ziel ausgerichtet wurden. Auf dem Platz war eine Barriere errichtet worden, um die Schaulustigen vom Gebäude fern zu halten. Ein paar Soldaten hielten an ihr entlang Wache. Die Sicherheit, registrierte Garak zufrieden, wurde in Andak großgeschrieben. Er konnte sogar in der Menge Sicherheitsleute ausmachen, die die Zivilisten im Auge behielten. Diese umfassten dem Anschein nach die wenigen Siedlungsbewohner, die nicht in der Halle waren, eine kleine Gruppe aus Yevirs Mitarbeitern, einige Medizinerteams und zahlreiche Reporter.
    »… sowie mindestens vierzig Reporter, darunter unsere Teris Juze und Lamerat Anjen. Ein Sprecher Alon Ghemors sagte, die Situation sei ernst, aber derzeit unter Kontrolle …«
    Garak lauschte dem Bericht und vergewisserte sich, dass Andak – zumindest für den Moment

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