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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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– keine Überraschungen barg. Langsam streckte er die Finger seiner rechten Hand, was Korven interessiert beobachtete. Korven hatte ihm bislang nicht in die Augen schauen können und stand nun noch gebeugter als ohnehin.
    Garak wandte sich zu ihm um und deutete auf die einzigen zwei Sitzgelegenheiten des Raumes. »Setzen Sie sich.«
    »Verflucht schlechter Zeitpunkt für eine Geschichtsstunde«, stieß Miles zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Was, meinen Sie, erzählt er ihr über den Widerstand? Wie gekonnt sie damals Gebäude sprengten, um ihre politischen Ziele zu erreichen?«
    »Er hat Cardassias Rolle in der Besatzung bereits erfolgreich verschwiegen«, sagte Macet. »Vielleicht ist er talentierter in diesen Dingen als Naithe es war.«
    »Er ist ein Priester«, räumte Miles ein. »Und ein Politiker. Ich schätze, da lernt man automatisch, wie man das Vertrauen anderer gewinnt.«
    Macet kontrollierte seine Truppen. Das Interkom plärrte ihm deren Meldungen entgegen.
    »… vier fünf. Ziel hat sich bewegt. Wiederhole: Ziel hat sich bewegt. Kein Schuss.«
    »… verstanden, vier fünf. Ich seh’s …«
    »… drei sieben. Ziel kommt in Sicht. Wiederhole: Ziel kommt in Sicht. Geschätzter Kollateralschaden beträgt zwei, ich korrigiere, drei weitere Personen … drei sieben, ich habe freies Schussfeld. Ich warte. Weiter freies Schussfeld. Ich warte … Ziel hat sich bewegt. Kein Schuss.«
    Auf einem der kleineren Monitore begann ein grünes Licht zu blinken. Jemand aus der Hauptstadt rief an. Macet streckte sich nach der entsprechenden Konsole und nahm den Anruf an. Sofort verstummten die militärisch knappen Funksprüche und machten dem sanfteren Klang der Exekutive Platz.
    »Lust auf eine Spontananalyse der jüngsten Entwicklungen, Macet?«
    Es war Ghemor. Er saß in seinem Sessel und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Seine Körperhaltung sollte Lässigkeit kommunizieren, doch der nervöse Finger, der immer wieder gegen seinen Unterarm tippte, strafte den Eindruck Lügen. Hinter Ghemor, gerade noch im Bild, stand Jartek. Er hatte das Jackett gewechselt, bemerkte Miles mit einiger Genugtuung, und trug nun eines mit deutlich höherem Kragen – vermutlich um die blauen Flecken zu verdecken, die er ihm verpasst hatte.
    »Ich weiß so viel wie Sie, Kastellan«, antwortete Macet.
    »Ich hatte auf ein wenig mehr gehofft …«
    »Na ja, Yevir hat sie zum Reden bekommen«, erwiderte Macet und hob den Finger. »Nein, Halt – zum Zuhören, aber das ist fast genauso gut. Solange sie redet oder zuhört, sprengt sie nichts in die Luft.«
    »Dann muss ich wohl fragen, ob das Gesprächsthema sie zum Sprengen animieren könnte.«
    »Was meinen Sie?«, fragte Macet an Miles gewandt und mit einem leichten Grinsen. »Sie sind der Experte.«
    Miles schüttelte den Kopf. »Gucken Sie nicht mich an!«
    Macet beobachtete Yevir auf dem Monitor, kontrollierte einmal mehr die Positionen seiner Männer und kehrte dann zu Ghemor zurück. »Er ist Bajoraner, Sir, und war das Ziel dieses Anschlags. Ich … Ich glaube, je länger er mit ihr spricht, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie die Bombe zündet. Wann immer Sie es wollen, kann ich den Zugriff befehlen.«
    »Wie?«, flüsterte Nyra. »Wie haben Sie sie zum Gehen gezwungen?«
    »Indem wir sie bekämpften, Nyra – mit Waffen. Wir schossen auf sie, töteten sie, sprengten sie in die Luft, und mit der Zeit vertrieben wir sie so. Als Bajor nicht länger besetzt war, ganz wie Cardassia nun nicht länger besetzt ist, legten wir unsere Waffen nieder und versuchten, in Frieden weiterzuleben.«
    »Aber Cardassia
ist
noch besetzt!«, sagte Nyra, mit einem Mal wieder wütend. »Von der Föderation und vielen anderen – von Fremden, die das Wenige zerstören wollen, was uns geblieben ist …«
    »Niemand will Cardassia zerstören, Nyra! Cardassia hat mehr als genug Zerstörung hinter sich. Diese Leute wollen nur helfen …«
    »Wir
wollen
ihre Hilfe nicht!«
    »Bist du dir sicher?« Yevirs Tonfall war dunkler geworden, wie der Himmel an einem kühlen Frühlingstag, an dem sich Gewitter ankündigt. »Weißt du denn, dass du da für alle auf Cardassia sprichst, Nyra? Für jene, die in den Städten gegen das Fieber kämpfen, das ihnen das Trinkwasser eingebracht hat? Für jene, die alles und jeden verloren haben, und sich dennoch nicht aufgeben? Für alle hier im Saal, die nach Andak kamen, weil sie Cardassia helfen wollen?«
    »
Ich
helfe Cardassia!«
    »Wie denn? Indem

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