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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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nicht immer so wie heute. Diese Siedlung entstand in den Höhlen, die tief in den benachbarten Bergen liegen – ein riesiges Höhlensystem, eingegraben ins Gebirge. Doch mit steigender Bevölkerungszahl begannen die Siedler von einst, das den Hafen umgebende Land zu bebauen – also praktisch das Gebiet des heutigen Harbortown. Das sah wohl eher nach dem aus, was du gewöhnt bist: blühende Nachbarschaften, Bauwerke auf offenem Land. Kanäle entstanden, um Güter von einem Fluss zum nächsten zu befördern. Die Provinz Thelasa-vei wuchs und gedieh. Vor etwa dreizehn Jahrhunderten ließ eine mysteriöse Todeswelle die Wächterpriester glauben, über dem Land läge ein Fluch. Die Siedlung am Hafen wurde aufgegeben und den Dämonengeistern überlassen.«
    »Und in Wahrheit?«
    »Bei Ausgrabungen in den Bergen waren giftige Gase freigesetzt worden – chemische Reaktionen auf den Zusammenprall von Fels und heißem Grundwasser. Die Gase drangen durch das poröse Gestein und hinab zum Hafen, wo umgehend Siedler erstickten. Doch da sich Wind und Strömungen täglich wandelten …«
    »Ließ sich aus den Todesfällen kein Muster ermitteln«, beendete Prynn. »In einem Haus stirbt ein Kind, doch dem Nachbarn geht es gut. Aber man versiegelte die Berge doch sicher, als man endlich begriff …«
    »Nicht direkt. Zu der Zeit hatten die Siedler längst begonnen, auf den Dächern der ersten Stadt weiterzubauen. Sie waren überzeugt, je höher sie kamen, desto schwieriger wäre es für die Dämonen, ihnen zu folgen. Seitdem breitet sich Harbortown immer weiter in die Berge aus und wächst bis zum heutigen Tag um etwa fünf Ebenen pro Jahrhundert.«
    »Mir scheint, die niedrigeren sind noch immer bewohnbar«, sagte Prynn. Sie spähte – vorsichtig – in die schwarze Leere unter sich. »Hab ich da nicht Stimmen gehört?«
    »Die Einwohner Harbortowns – und die, die hier nur arbeiten – nutzen eigentlich nur die oberen fünfzig Etagen. In den weiter unten gelegenen, eher antiken Bereichen, hausen … Na ja, man könnte sie als extremere Versionen von Thantis bezeichnen. Andorianer, die ein Statement zu den ‚alten Zeiten‘ abgeben wollen. Oder nomadische Klans, die ihren Sitz aufgegeben haben. Die alleruntersten Ebenen sind aber verlassen, seit man die Kanäle nicht mehr benötigt, um Güter zu transportieren. Was die giftigen Gase anbelangt: Dieses Problem wurde nie wirklich angegangen.«
    Sie hatten das Ende des Zentralkanal-Bezirks erreicht und fanden sich an einer weiteren Brücke wieder. Shar warf Prynn einen fragenden Blick zu.
    »Keine Sorge«, sagte diese. »Ich verspreche, mich nicht mehr an die Brüstung zu begeben. Siehst du? Alles bestens.« Sie ging rückwärts los, trat auf die Brücke und behielt ihn doch die ganze Zeit im Blick. Sie salutierte sogar und faltete dann die Hände hinter dem Rücken – was Shar, wenn sie seine Antennen korrekt deutete, amüsierte.
    »Ich mache mir keinen Kopf darüber, dass du über das Geländer stürzen könntest«, sagte er trocken. »Aber ich frage mich, welchem Impuls du wohl als Nächstes nachgibst.« Dabei ließ er seinen Blick ein wenig über ihren Körper wandern, bis er ihr Gesicht erreichte und dort auf den ihren traf.
    Mit einem Mal begriff Prynn:
Der flirtet mit mir. Sofern Andorianer überhaupt flirten. Flirten sie?
Sie blieb stehen. Shar trat auf sie zu, und dann standen sie Fußspitze an Fußspitze, nur wenige Zentimeter von einander entfernt und sich doch nicht berührend. Der ganze Trubel um sie herum – die Trommeln, das Bruzzeln und Zischen des Grillfleisches, die Rauchfahnen – schien plötzlich unendlich fern, schwand aus Prynns Wahrnehmung, bis es nur noch sie beide gab.
Ich will, dass er mich anfasst
, dachte sie, sehnte sich nach seiner Hand an ihrer Hüfte, ihrer Wange …
    Doch Shar runzelte die Stirn, wirkte abgelenkt. »Wir müssen hier weg«, platzte es aus ihm heraus, und er ergriff ihre Hand und zog sie mit sich in einen dunklen Torbogen auf der anderen Seite der Brücke.
    »Was ist los?«, fragte Prynn besorgt.
    »Guck mal hinter dich«, antwortete er.
    Ein schneller Blick zeigte ihr, dass zwei uniformierte Sicherheitsdienstler auf dem Weg zu ihnen waren. Dem Aussehen nach hatten sie Shar und sie noch nicht als Ziel erfasst – bei der Menge an Wesen, die die Straßen bevölkerten, und der Abenddunkelheit wäre es ihnen auch unmöglich gewesen. Prynn beobachtete jedoch, wie einer der Männer einer
zhen
ein Padd zeigte und sie etwas fragte.
    »Er

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