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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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weiter. Die Lichter, die sich im Wasser des Kanals spiegelten, wiesen ihm den Weg. Prynn wurde immer wieder bewusstlos, klammerte sich aber an ihn. Ihr Gesicht an seiner Schulter war fiebrig heiß, und aus ihrem Mund drang sinnloses Gebrabbel.
    Schneller
.
    Obwohl seine Arme und Beine kaum mehr konnten, gewannen seine Sinne immer mehr an Schärfe. Der Rhythmus der fernen Trommeln pulsierte in ihm, als käme er aus den höhlenartigen Kanaltunneln und nicht von oben, wo noch immer buntes Treiben herrschen musste. Shar war, als sähe er den Tanz und den Trubel regelrecht vor sich, als müsse er nur die Hand ausstrecken und schon würde er die von den Brücken hängenden Laternen berühren, die farbigen Bänder. Dann verging die Vision, und er fand sich in den kalten Katakomben der Dämonenstadt wieder.
    Shar stieß sich von der Steinmauer ab, schob sich und Prynn mehr nach vorn, als dass er ging. Mit jedem Stoß scheuerte er sich die Handfläche mehr auf. Es kostete ihn alle verbliebene Kraft, sich dem verlockenden Delirium zu widersetzen. Ihrer beider Leben hingen davon ab, dass er bei Sinnen blieb, so gut es eben ging. Dass er die Wirklichkeit nicht aus den Augen verlor.
    Einen Ausgang. Ich brauche einen Ausgang
. Doch die glatte Tunneldecke wies keine Lücken auf. Auch die Wände wirkten massiv, und nach den Tunneln warteten der Fluss und dann der Ozean. Der einzige Ausweg war der nach vorn.
    Prynn lag in Shars Armen, schweißbedeckt und mit Schmutz beschmiert. Sie siechte dahin, und es war seine Schuld.
Das passiert mit allen, die ich liebe – ich tue ihnen weh
.
    Er rutschte auf dem algenbewachsenen Boden aus und stolperte. Prynn entglitt seinem Griff und stürzte als bewusstloses Bündel zu seinen Füßen. Reglos wie ein Stein. Shar kauerte sich neben sie, umfasste ihr Handgelenk mit den Fingern und fühlte ihren schwachen Puls. Ihre Haut war klamm, und sie zitterte.
    Schuppige Membranen auf seinen Augen raubten der Szenerie einiges ihrer ohnehin spärlichen Farben. Wasser und Stein. Schmale Säulen aus Mondlicht spiegelten sich auf der öligen Wasseroberfläche, ohne je in die schwarzen Tiefen durchzudringen. Der Strom bewahrte seine Geheimnisse. Dies war der perfekte Ort für jemanden, der verschwinden wollte.
    Ich habe mich verirrt. Wir werden sterben
.
    Shars Sicht wurde immer schwächer. Er spürte, wie ihm sein Bewusstsein entglitt. Dann, ganz langsam, fiel auch er.

Kapitel 7
    Prynn öffnete langsam die Augen und bedauerte es sofort. Licht drang auf ihre Pupillen ein wie Phaserstrahlen durch eine ungeschützte Schiffshülle.
Das versuchen wir besser noch mal
, dachte sie und beschränkte sich darauf, zunächst mit den Zehen und Fingern zu wackeln, ihre Muskeln anzuspannen und zu lockern. Alles tat ihr weh. Sie musste die Augen gar nicht öffnen, um zu ahnen, dass die kleinste Provokation die monströsen Kopfschmerzen wecken würde, die in ihrem Schädel lauerten. Eine falsche Bewegung, und sie würden die Klauen ausgefahren, sich mit zerstörerischer Kraft in ihr Hirn bohren. Sie stöhnte.
    »Prynn?«
    Phillipa
. »Ja. Ich denke schon. Aber da ich mich fühle, als wäre meine Haut auf links gedreht worden und meine Organe jetzt außen, bin ich mir nicht sicher.«
    Ein sanftes Lachen. »Das haben mir schon andere Patienten nach einer Überdosis
Saf
gesagt.«
    Saf. Saf …
Ich hab doch kein
Saf
genommen. Halt!
Erinnerungen an die vergangene Nacht strömten auf sie ein. Grelle Farbblitze, Trommelschläge, Tanzen mit Shar … Ihre Wangen wurden heiß.
Verdammt. Was ist bloß in mich gefahren? Ich hab mich ihm regelrecht an den Hals geworfen. Dämlich, dämlich, dämlich!
Plötzlich lagen Finger auf ihrem Nacken, drückten vorsichtig, und nahmen ihr ein wenig des Schmerzes. Vorsichtig öffnete sie ein Auge und sah – wenngleich verschwommen – Phillipa an ihren Füßen.
    »Du kannst dich glücklich schätzen«, sagte sie.
    Prynn hätte beinahe aufgelacht, doch der stechende Schmerz hinter ihren Augen knüppelte diesen Impuls schnell nieder. »Klar«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Absolut glücklich.«
    »Ernsthaft«, sagte Phillipa. »Ein derartiger Vergiftungsgrad wäre nirgendwo sonst im Quadranten so leicht zu behandeln. Zum Glück wissen die Andorianer mit unbeabsichtigten Überdosierungen umzugehen, insbesondere bei Gästen von anderen Welten. Die Arznei, die der Klanmediziner dir verabreichte, wird nicht sofort greifen – erst in ein paar Stunden. Ihm zufolge wirst du dich

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