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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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eine Subraumkonferenz mit Admiral Nakamura von Sternenbasis 219 und ihr Assistent hatte Schwierigkeiten, sie zu finden.
    Zuerst hatte man geglaubt, Vretha befände sich im Shuttle mit Shar und Prynn. Doch die Parkplatzaufsicht in Harbortown meldete zwei Passagiere, nicht drei.
    Dann war der Datenchip aufgetaucht und hatte den Spekulationen ein Ende bereitet.
    Der Chip war für Shar im Klansitz hinterlassen worden. Phillipa vermutete, die Entführer wandten sich gezielt an ihn, um von seinem emotionalen Chaos zu profitieren und ihren Forderungen so mehr Nachdruck zu verleihen. Wer auch immer sie sein mochten, sie waren gründlich: Nirgends fanden sich verräterische DNA-Spuren, und weder der Chip noch die darauf gespeicherte Nachricht gaben einen Hinweis darauf, wo diese aufgenommen worden war. Die Forderungen waren schriftlich formuliert und unmissverständlich: Rätin zh’Thane kam erst wieder frei, wenn die regierende Progressivenpartei eine umfassende Untersuchung der unethischen Forschungen initiierte, die angeblich im Wissenschaftsinstitut der Andorianer durchgeführt wurden. Ihr blieb ein Tag, dies umzusetzen und öffentlich die Verhaftung all jener zu vermelden, die in die angebliche Verschwörung verwickelt waren. Die Entführer bezeichneten sich selbst als militante Splittergruppe der Visionistenpartei, als Krieger des »wahren Andors«. Sollte das Innenministerium den Aufenthaltsort der Rätin ermitteln, so warnte die Nachricht davor, zh’Thane von dort weg oder ein Rettungsteam dorthin zu beamen. Die Entführer hatten Musterstörer aufgestellt und keinerlei Hemmungen, zu Märtyrern zu werden.
    Der Botschaft waren Unterlagen angefügt, deren Echtheit nicht verifizierbar war. Sie behaupteten, die Wissenschaftler wollten den Aufbau der andorianischen Chromosomen verändern, damit nicht länger vier Geschlechter zur Fortpflanzung vonnöten waren.
Chan, zhen, shen
und
thaan
würden dann der Vergangenheit angehören und vermutlich durch zwei neue, kompatible Geschlechter ersetzt werden.
    Phillipa war schockiert, als Shar ihr die Unterlagen zeigte. Derartige Experimente waren biologisch gefährlich und eine kulturelle Brandbombe. Um das zu verstehen, musste sie keine Andorianerin sein. Geschlechterfragen zogen sich durch alle Aspekte einer Spezies: soziale Strukturen, Familienleben, Religion, Politik. Sie waren der Auslöser einiger der größten Aufstände in der Geschichte vieler Welten gewesen. Wer und was die Andorianer waren, wie sie über sich und ihren Platz im Universum dachten, definierte sich zum Großteil durch ihre einzigartige Biologie. Sollte das Wissenschaftsinstitut eine derart radikale Umwandlung ihres Fortpflanzungsprozesses anstreben, so belegte das seine Verzweiflung. Dann war man tatsächlich gewillt, aus den sterbenden Überresten dieser Spezies eine ganz neue zu formen. Alles, was aus der Viergeschlechtlichkeit erwachsen war – Gutes wie Schlechtes – würde verloren gehen. Phillipa verstand, warum viele diese Experimente mit den Schrecken verglichen, die cardassianische Ärzte wie Crell Moset den Bajoranern oder Menschen wie Josef Mengele während des irdischen Zweiten Weltkriegs seiner eigenen Art angetan hatten. Bioethisch gesehen war die erzwungene Umwandlung der andorianischen Geschlechter ein Verbrechen gegen das Leben selbst.
    Phillipa hatte Shar auf die Unterstellungen angesprochen. Er gab vor, nichts darüber zu wissen, und schien auch keine Zeit darauf verwenden zu wollen. Viel mehr drängte es ihn, eine Strategie zur Rettung seiner
Zhavey
zu entwickeln. Er hatte sich zwar bereits halbwegs von seinen Strapazen in Harbortown erholt, doch die Kunde von der Entführung setzte ihm derart zu, dass Phillipa um seinen Seelenzustand fürchtete.
    Mit Thantis’ Hilfe hatte Shar die Regierung kontaktiert und unterrichtet. Man versprach ihm, Ermittler des Innenministeriums zum Wissenschaftsinstitut und dem Klansitz zu entsenden. Aufgrund der andauernden Sorge um etwaige Aufstände würden diese frühestens in drei Stunden auf Cheshras eintreffen. In der Zwischenzeit oblag es den Offiziellen des Klansitzes selbst, die Ermittlungen durchzuführen. Hoffentlich hatten sie der Planetensicherheit etwas Hilfreiches zu berichten, wenn diese kamen.
    Einige Aspekte standen bereits außer Frage. So waren die Entführer bereits vor dem Tiefsten im Klansitz gewesen. Das hatte ch’Shal, Thantis’ Sicherheitschef, sofort erkannt. Abgesehen von Charivretha und ihrem Assistenten war seit Phillipas,

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