ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma
Partnerin.
Sie legte ihm die Hände an die Hüfte, ließ die Finger zu seinem Gesäß wandern, packte zu und führte ihn mit ihrem eigenen Hüftschwung in den Rhythmus des Tanzes ein. Shar ahmte ihre Bewegungen nach. Warme Haut rieb sich an warmer Haut.
Dum-dop-dum-dop-dum-dop-dum …
Das Tempo nahm zu, die Tanzenden wurden wilder. Auch Prynn warf den Kopf in den Nacken, stieß einen Schrei aus. Ihr Körper presste sich gegen seinen. Ihre Bewegungen wurden schneller. Gefangen im Tanz, hielt Shar sich an ihr fest, presste die Daumen an ihre Hüftknochen. Ihr Haar war in seinem Nacken, ihr Atem auf seiner Wange, ihr Busen an seiner Brust, und noch immer wurde die Musik schneller. Prynn warf den Kopf hin und her. Ihr Schmuck spiegelte das Licht der Laternen, und das Licht hypnotisierte Shar. Schneller und schneller ging der Tanz, bis es kein Denken mehr gab. Nur noch Rhythmus hielt sie zusammen, ihre Gliedmaßen miteinander verwoben.
Ein ohrenbetäubender Gong beendete die Musik. Die Tänzer sackten zusammen, keuchend, kraftlos. Auch Prynn. Schwankend trat sie zu den Matten, hob eine Hand zur Stirn, als könne sie so ihren schwankenden Kopf festhalten.
Schwindelig vor Hitze und noch immer im Tanztaumel folgte Shar ihr. Ihm war unglaublich leicht zumute, Konzentration ein Ding der Unmöglichkeit. Wieder und wieder verschwamm ihm die Sicht, war Prynn mal nah, mal fern, als sähe er sie durch die Krümmung einer Linse. Seine Hände zitterten. In einem kurzen Moment geistiger Klarheit begriff er:
Irgendwas stimmt hier nicht
.
Prynn lag bäuchlings am Boden. Auf ihrer Haut prangten die kleinen Hubbel, die Menschen bekamen, wenn ihnen kalt war. Shar berührte ihre Schulter – klamm – und drehte sie auf den Rücken. Sie reagierte kaum, kicherte nur und öffnete die Augen. Auf ihren Pupillen lagen weiße Schatten.
Saf.
Es muss
Saf
sein
. Shar mühte sich, es zu überprüfen, konnte aber kaum einen klaren Gedanken fassen. Der weißgelbe Nebel der Euphorie ließ es nicht zu. Doch sein Instinkt wusste, dass es Prynn nicht gut ging. Shar beugte sich über sie, packte sie abermals an den Schultern. »Prynn. Wir müssen … Wir müssen …« Seine Zunge fühlte sich dick und rau an. Shar schüttelte den Kopf, um den Schwindel zu vertreiben, sah sich hilfesuchend nach den Reiji um und fand doch nur von Halluzinationen benebelte Gesichter.
Prynn zog ihn zu sich, seinen Leib auf den ihren. »Shar«, flüsterte sie träge. »Bitte …« Sie schwang ein Bein um seine Hüfte, setzte ihn fest und begann, mit der Zunge seinen Hals entlangzufahren.
Shar ließ es zu, Widerstand war unmöglich. Ihre Hände wanderten über seinen Rücken, fuhren durch seine Haare, und er hungerte nach den Empfindungen, die sie ihm bereiteten.
Er packte Prynn am Handgelenk und zog sie auf die Beine. Sie stolperte, fiel ihm regelrecht entgegen. Shar hatte nicht grob sein wollen, wusste aber, dass sie sich allein nicht aufrecht halten konnte. Nase an Nase standen sie sich gegenüber, und Shar stockte der Atem.
Ihre Augen … Dieser erschöpfte, hungrige, erregte Blick nahm ihm die Worte. Shar hob die Hände, legte sie ihr auf die Wangen, streichelte sie. Prynn drehte den Kopf ein wenig, presste die Lippen gegen seine Handfläche, klammerte sich an ihn. Ihre Berührungen, ihre Nähe …
Du musst sie hier rausholen. Sie ist in Gefahr
.
Er schüttelte ihre Hände ab, die seine Schultern gefunden hatten, legte ihr den Arm um die Hüfte und schwankte mit Prynn im Schlepptau aus dem Lager der Reiji. Wohin, wusste er nicht. Vage entsann er sich irgendwelcher Treppen, einer Rampe – und sah sie prompt aus dem Augenwinkel.
Prynn braucht Hilfe
. Dieser Gedanke war der Anker seines Willens.
Die Rampe hinab. Die reinste Achterbahn. Irgendwann ging ihm die Kraft aus, und er knickte ein, schlug längs gegen eine Wand und zog Prynn mit sich. Wasser rauschte tosend, und Shar presste sich die Hände auf die sensiblen Ohren, um den Lärm zu ertragen.
Der Kanal. Der Kanal führte zu einem Fluss. Der Fluss führte aus der Stadt raus. Aus den Tiefen der Kanaltunnel hallte ein lautes Stöhnen empor, und Shar entsann sich der verbannten Dämonen, die dort unten hausen sollten. Übernatürlich oder nicht – die Schatten dieser Kreaturen mochten ein Versteck bieten. Eines, in dem Prynn und er sich ausruhen konnten, schlafen, warten …
Schritte erklangen irgendwo über ihm, hohl und schlurfend.
Ich muss sie hier wegschaffen
.
Mit letzten Kraftreserven zog er Prynn
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