ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
Dax’ Erleichterung zielte er aber auf niemanden.
Sind wir nicht alle nervös?
, dachte sie.
Die Lage wird sekündlich schlimmer
.
Cyl wandte sich an eine der Wachen. »Lieutenant, wie lautet Ihr aktueller Auftrag?«
Der Angesprochene, ein uniformierter Offizier, nahm Haltung an, bevor er antwortete. »Sir, wir bereiten Schutzmaßnahmen vor. Für den Fall eines Vorstoßes der Protestler ins Gebäudeinnere.«
»Verwenden Sie weniger Leute darauf, Lieutenant«, befahl Cyl mit strengem Ton. »Ich möchte Senator Talris zu jeder Zeit von drei Bewaffneten begleitet wissen. Er wird sich von der Rednerplattform ans Volk richten.«
Der Wachmann nickte. »Verstanden, Sir.«
»Ich halte das nicht für klug, Senator«, warnte Cyl, als von draußen Phaserschüsse ertönten.
Dax hoffte, es handelte sich nur um Warnschüsse.
Talris’ Gesicht zierten Falten, als er lächelte. Sie gaben ihm etwas von einem gutmütigen Großvater. »In Anbetracht der Risiken, die Sie in letzter Zeit eingingen, Taulin«, sagte er lachend, »könnte man auch
Ihre
Weisheit infrage stellen.« Vermutlich spielte er auf Cyls Entscheidungen bezüglich Bajor an. Cyl, der Talris offenkundig seit vielen Jahren kannte, wirkte nicht beleidigt.
»Mir passiert schon nichts«, fuhr Talris mit einem Funkeln in den Augen fort. »Und jetzt lassen Sie mich ziehen. Ich habe eine wütende Meute zu beruhigen.«
Talris trat aus dem Fahrstuhl und ließ Dax und den Rest seiner Gruppe zurück. Dann drehte er sich um, berührte das Tastenfeld an der Wand – und seine zuversichtliche Miene verschwand hinter den sich schließenden Lifttüren. Dax sah gerade noch, wie drei Wachleute auf ihn zugingen.
»Wir müssen ins Sicherheitszentrum des Turmes«, sagte Cyl. Sein Tonfall verdeutlichte, wie wenig er davon hielt, Talris zurückzulassen, Wachen hin oder her. Er gab einen Spezialcode ins Tastenfeld der Kabine ein, und sofort ging die Reise los. »Von dort aus sollten wir alles verfolgen können, was auf der Oberfläche geschieht.«
»Sie meinen außerhalb des Turmes«, vermutete Julian.
Cyl nickte. »Das Sicherheitszentrum hat Z-zwölf-Verbindungen. Mit denen kommen wir an den öffentlichen Komm-Kanälen vorbei und direkt ins Verteidigungsnetz. Auf diese Weise bekommen wir Updates über jeden Ort, an dem größere Protestmärsche stattfinden. Wir müssen Herr der Lage bleiben – und zwar nicht nur hier, sondern auch in Mak’ala und anderswo.«
Der Fahrstuhl hielt nicht im Erdgeschoss, sondern erst in einer nicht bezeichneten unterirdischen Etage. Als sich die Türen öffneten, sah Dax einen großen Raum voller Hektik und Wände mit vielen Monitoren. Uniformierte Militäroffiziere eilten umher, bedienten Konsolen, lasen Daten, beobachteten die Bildschirme oder diskutierten die Ereignisse, die gerade in Leran Manevs Straßen und an anderen Orten vor sich gingen, mit Personen, die nicht anwesend waren.
Trotz ihrer vielen Leben war Dax noch nie hier gewesen. Aber in ähnlichen Kommandozentren – großflächigen und doch engen Kontrollräumen, die vom Boden bis zur Decke mit unansehnlichen und rein nutzenorientierten Computertastaturen und Monitoren gefüllt waren – dies- und jenseits von Trill. Dies, vermutete sie, war eine von vielleicht Dutzenden ähnlichen Einrichtungen auf dem Planeten.
Cyl und Gard standen bereits bei einer autoritär wirkenden Offizierin und ließen sich auf den neuesten Stand bringen. Ezri und Julian folgten ihnen sofort. Die Frau hatte einen fast kahl geschorenen Schädel, wodurch die purpurnen Flecken auf ihren Schläfen noch deutlicher hervortraten. Dax ahnte, dass sie wenig Spaß verstand.
Nachdem sie Gard skeptisch in Augenschein genommen hatte, wandte sich die Offizierin Cyl zu.
»Haben Sie etwas auf dem Herzen, Colonel Rianu?«, fragte dieser schroff.
»Erbitte Erlaubnis, offen zu sprechen, Sir.«
»Mir fehlt die Zeit für Protokollspielchen, Colonel. Spucken Sie’s aus.«
»Danke, Sir. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee war, ihn hierher zu bringen, General.« Dem folgte ein eisiges Kopfnicken in Gards Richtung.
Dax verstand die Vorbehalte des Colonels, hatte Gard doch den Anführer eines alliierten Planeten getötet. Nach einer solchen Tat war es fast unmöglich, seinen Namen und sein Gesicht aus den Nachrichtennetzen zu halten. Gards Handlungen und die offizielle Begnadigung, die ihnen offenbar gefolgt war, hatten ihn bekannter gemacht, als es einem Sicherheitsmann des Senats gebührte, der daran gewöhnt war, in den
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