ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
Schatten zu agieren.
Cyl jedoch wirkte weit weniger verständnisvoll. »Colonel, Hiziki Gard ist mein Vertrauter und meine rechte Hand, zumindest für die Dauer unseres aktuellen Problems. Ich erwarte, dass Sie ihm alle Mittel zur Verfügung stellen, um die er Sie bittet – und seine Befehle befolgen, als kämen sie direkt von mir. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
»Das haben Sie, Sir.«
Dax staunte, wie leidenschaftslos der Colonel den Tadel des Generals über sich ergehen ließ. Dann erkannte sie sie.
»Das ist Colonel Behza Rianu«, flüsterte sie Julian zu. »Angeblich eine der Besten im Verteidigungskommando.«
»Sie scheint jedenfalls hier alles im Griff zu haben«, erwiderte er.
»Und sie hat politische Ambitionen. Ganz zu schweigen von ihrem hitzigen Gemüt, das sie bisher davon abgehalten hat, einen Sitz im Senat zu bekommen.«
»Bist du sicher, dass man sie nicht aufgrund ihres Status als Unvereinigte diskriminiert?«
Selbst nach allem, was sie an diesem Tag gesehen hatte, hätte Ezri in diesem Moment nicht überraschter sein können, wenn er plötzlich eine Granate gezündet hätte. »Ich … Mir fehlen die Worte, Julian. Echt.« Zornig starrte sie ihn an, dann widmete sie sich wieder Colonel Rianu. Doch in ihrem Kopf hallte Julians Frage noch nach, und ein Teil von ihr wusste, dass sie relevant war.
Besonders heute
.
In knappen, nüchternen Sätzen berichtete Rianu von den planetenweiten Bewegungen zahlreicher radikaler Gruppen. Es handele sich primär um den Neo-Puristen nahestehende Agitatoren aus der Szene der Verbindungsgegner, politische Rebellen, die von der antisymbiontischen Puristengruppe des verstorbenen Verad Kalon inspiriert wurden. Dax verdrängte die unangenehmen Erinnerungen an Verad, der einst Jadzia kurzzeitig den Symbionten gestohlen hatte, und betrachtete eine Bildabfolge, die über den Großteil der Wandmonitore lief. Diese Holoscreens zeigten Regierungsgebäude von Leran Manev und andere Orte, die Symbiosekommission, die Höhlen von Mak’ala sowie zwei kleinere Brutbecken der Symbionten. Überall hatten sich unzufriedene Trill versammelt.
Vor den kupfergedeckten Türmen der Symbiosekommission war die Militärpräsenz am größten, obwohl diese besser als die meisten Gebäude in Leran Manevs Regierungsviertel gesichert waren – umgeben von einem breiten Wassergraben, über den nur wenige Straßen und einige Schweberouten führten. Dax sah, dass die Landeplätze der Türme mit militärischen Gefährten zugeparkt waren. Die Polizei drängte die Demonstranten langsam wieder von den auf die Türme zuführenden Straßen zurück.
Vor dem Senatsturm sah die Lage deutlich schlimmer aus. Protestler warfen mit allem, was sie in die Hände bekamen, und die Wachleute antworteten mit Gegengewalt. Schlagstöcke fuhren nieder, Phaserstrahlen durchschnitten die Luft. Manche zielten auf die Protestler, manche auf die Polizei. In ihrem Bunker bemerkte Dax einige um einen Monitor versammelte Personen, die in Komm-Geräte sprachen. Der Monitor zeigte einen Lichtblitz und einen Soldaten, der einen zivilen Frachter ins Visier nahm. Die Beobachter jubelten und gratulierten dem Schützen mittels eines der Komm-Geräte. Vermutlich hatten sie ihm bei der Zielerfassung geholfen. Auch Dax war kampferprobt, dennoch machte sie der Anblick von Aufständen auf dem einstmals so friedlichen Trill regelrecht krank. Denn er gefiel dem Teil von ihr, der noch immer Verads Gift in sich trug, die Erinnerungen des boshaften Mannes, der kurz mit ihrem Symbionten vereinigt gewesen war.
»Es muss doch einen Weg geben, diese Situation ohne derart viel Gewalt zu bereinigen«, sagte sie. »Können wir kein Nervengas auf dem Hof versprühen oder eine Phaserkanone errichten, die einen großflächigen Betäubungsschuss absetzt?«
»In beiden Fällen ginge das nicht ohne Tote vonstatten«, antwortete Cyl kopfschüttelnd.
»Ich dachte, Talris wolle mit der Menge sprechen«, sagte Julian. »Hätte er nicht längst anfangen müssen?«
Dax sah die Überraschung in Cyls und Gards Miene. Seit sie den Senator in der dritten Etage verlassen hatten, waren mehrere Minuten vergangen. Sie wusste, dass ihre Begleiter dasselbe dachten wie sie:
Warum dauert das so lange?
»Rufen Sie sämtliche Kameras der dritten Etage auf«, befahl Cyl dem nächstbesten Techniker. »Insbesondere die mit dem besten Blick auf die Rednerplattform.« Dax hörte die Dringlichkeit in seiner Stimme.
Mehrere Bilder erschienen auf den Monitoren, doch
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