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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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verstehen.«
    Bashir stand auf, die Tasche über die Schulter geschwungen. »Ich verstehe eines: Der General und sie sorgen sich mehr um uralte Trill-Historie als um die Gewalt auf den Straßen.«
    »Das mag sogar stimmen. Aber General Cyl versucht, den Dingen, gegen die die Neo-Puristen protestieren, auf den Grund zu gehen. Er sucht nach der Wahrheit.«
    Bashir fühlte Zorn in sich aufsteigen. »Die Wahrheit? Die einzige Wahrheit, die mich momentan interessiert, ist, dass die Straßen in Blut versinken.«
    Gard nickte ernst. »Die Wahrheit kann eine komplexe Sache sein, finden Sie nicht? Hatten Sie nie ein Geheimnis, das Sie mit niemandem teilen konnten, weil … weil Sie wussten, dass sich dann alles verändern würde?«
    Bashir rang um Beherrschung.
Weiß Gard von meiner genetischen Aufbesserung?
Hatte Ezri ihm davon erzählt? Tatsächlich hatte er die Tatsache, dass seine Eltern ihn vor Jahrzehnten hatten genetisch resequenzieren lassen, lange verheimlicht – und dafür teuer bezahlt.
    Ob Gard es nun wusste oder nicht, in seinem Tonfall lag nichts Verurteilendes. »Nicht einmal Sie werden alle Aspekte Ihres Lebens unter Verschluss halten können. Und trotzdem haben Sie im Laufe Ihrer Karriere als Sternenflottenoffizier Geheimnisse bewahrt. Taten und Entscheidungen, die, wären sie publik gemacht worden, schwerwiegende Folgen nach sich gezogen hätten.«
    »Sprechen Sie nicht eher von sich selbst, Mister Gard?«
    Gard nickte, ließ ihn gewähren. »Wie Sie sicher von Dax wissen, bin ich nicht wie die meisten vereinigten Trill. Anstatt mein Leben mit jeder neuen Inkarnation neu zu definieren, ging es mir in all meinen Existenzen stets um eine Sache: die Korrektur irrtümlich vollzogener Vereinigungen.«
    »Wie Joran.«
    »Er war nicht der Erste«, sagte Gard. »Und Sie müssen wissen, dass Joran Belar zwar gestört, individuell gesehen aber so wenig gefährlich war wie Dax. Wäre er nie vereinigt geworden oder hätte man ihm einen anderen Symbionten zugewiesen, hätte Joran vielleicht ein langes, erfülltes Leben geführt und nie jemanden verletzt. Erst die Kombination aus Joran und Dax erzeugte diese gefährliche mentale Schräglage. Keine Tests und Überprüfungen hätten sie vorhersagen können, dafür kommt so etwas viel zu selten vor. Manchmal erschafft eine scheinbar gesunde Vereinigung trotz der Anstrengungen der Kommission eben ein Monstrum.«
    Bashir kannte die traurige Geschichte von Joran Belar. Dennoch wurde er neugierig. »Wie oft ist manchmal?«
    Gard zuckte mit den Schultern. »Zwischen zwei solchen Anomalien können Jahrhunderte liegen. Es bedarf steter Wachsamkeit, sie zu erkennen.«
    »Und Sie sind derjenige, der darüber wacht? Sie allein?«
    »Nicht ganz. Es gibt mehrere von uns. Doch wann immer ein solcher Fall auftaucht, bin ich derjenige, der sich um ihn kümmert. Das habe ich immer schon getan.«
    Langsam begriff Bashir. Doch es gefiel ihm nicht besonders. »Das erklärt, warum Sie immer so unauffällig agieren. Das heißt, wenn Sie nicht gerade Staatschefs töten.«
    Die Spitze schien Gard nichts auszumachen. Bashir fragte sich, wie man gestrickt sein musste, um eine derartige Karriere zu verfolgen, ohne an ihr zu zerbrechen – noch dazu mehrere Leben lang.
    »Geheimhaltung ist sehr wichtig«, sagte Gard. »Aus Gründen, die Sie sich sicher vorstellen können, müssen die Anomalien bereinigt werden, bevor ihre Existenz allgemein bekannt wird. Nur so kann unsere Gesellschaft den Glauben an das System bewahren, das es uns – einer kleinen Minderheit von uns – erlaubt, die serielle Unsterblichkeit der Vereinigung zu genießen.«
    »Deswegen gibt es nicht viele Ihres Schlages«, folgerte Bashir. Gard antwortete mit einem stummen, bestätigenden Nicken.
    Bashir atmete frustriert durch die Nase aus. Es fiel ihm immer schwerer, seine Abscheu für die Trill-typische Neigung zur Geheimniskrämerei zu verbergen. Und das, obwohl ihm die Gründe für eine Verheimlichung solcher »falscher« Verbindungen absolut einleuchtend schienen. Er wusste bereits, dass die Symbiosekommission die Versklavung der Symbionten oder die Entstehung eines entsprechenden Schwarzmarktes fürchtete, falls die Öffentlichkeit je erfuhr, dass die Hälfte des Volkes vereinigungstauglich war – und nicht nur ein Trill von Tausend, wie es offiziell hieß. Wie würden die Trill reagieren, wenn sie erführen, dass, so gering die Wahrscheinlichkeit auch war, aus scheinbar passenden Vereinigungen mordlüsterne Soziopathen

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