ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
prompt weitergehen. Fünfzig Schritte weiter stoppte ihn ein neues Kontingent von Offizieren.
»Ich bin medizinischer Offizier der Sternenflotte«, wiederholte er genervt. »Und man braucht mich in der Notaufnahme des Manev Central.«
Der klobige Beamte, der das Sagen zu haben schien, sah ihn missbilligend an, als wäre er eine drei Meter lange sprechende Schabe. »Ich wüsste nicht, was die Sternenflotte hier will. Dies ist allein Sache der Trill.«
Und wenn die Trill-Regierung die »Sache« besser gemeistert hätte, bräuchte die Flotte vielleicht auch gar nicht hier zu sein
, dachte Bashir.
Laut sagte er: »Ich habe es Ihnen doch erklärt: Ich bin Mediziner der Sternenflotte und werde im Krankenhaus erwartet. Warum rufen Sie dort nicht einfach an und fragen, ob man mich abweisen will.«
Der Polizist schnaubte, wandte sich um und sprach in ein Komm-Gerät, das an seinem Handgelenk hing. Weniger als eine Minute später sah er wieder zu Bashir. »Dort erwartet man sie tatsächlich«, sagte er, doch seine Stimme klang keinen Deut freundlicher. »Sie scheinen Freunde in hohen Positionen zu haben. Ich soll Sie sogar von einem Mitglied meiner Einheit eskortieren lassen.«
»Danke«, erwiderte Bashir giftig und unterdrückte den Drang, ihm zu sagen, er fände den Weg auch allein. Ungeduldig wartete er.
»Asal, sorgen Sie dafür, dass dieser Doktor zum Manev Central kommt«, wandte sich der Kommandant an eine neben ihm stehende Offizierin. Es handelte sich um eine stabil gebaute Frau in schwarzer Schutzkleidung.
»Ja, Sir«, sagte sie.
Augenblicke später folgte Bashir ihr in eine Nebengasse. Eine ganze Weile lang gingen sie durch dunkle Straßen und bogen um düstere Ecken, vermieden so die Demonstranten und etwaige andere Hindernisse.
Irgendwann nickte Asal und deutete die Gasse hinunter zum warmen Licht einiger Straßenlampen. »Noch ein paar Blocks, und wir kommen beim Krankenhaus raus.«
»Gut, danke.« Schweigend folgte Bashir der Offizierin, den Kopf voller Eindrücke von ihr und der Kakophonie der Aufstände.
Als sie um eine weitere Ecke bogen, tauchten plötzlich drei Gestalten aus den Schatten auf. Asal richtete ihren Phaser auf sie. »He da. Aufstehen und identifizieren!«
Eine der Gestalten erhob sich zögernd. Im schwachen Lichtschein sah Bashir, dass es sich um ein vielleicht elfjähriges Mädchen handelte. »Ich bin Dula Seng, und das sind meine Mutter und mein Bruder. Sie sind verwundet. Sie
können
nicht aufstehen.«
Bashir trat näher und zückte den medizinischen Trikorder. »Ich bin Arzt. Ich kann helf…«
»Warten Sie, Doktor Bashir«, unterbrach Asal ihn. »Wir wissen nicht, ob sie bewaffnet sind.«
»Bitte«, flehte der Teenager auf dem Boden. »Im Krankenhaus wollte uns niemand helfen. Meine Mutter ist sehr krank.«
Bashir sah zu Asal. »Ich
werde
ihnen helfen.«
Sie nickte knapp, die Waffe noch immer gezogen.
Bashir kauerte sich neben die kaum atmende Frau und begann den Scan. »Was ist passiert?«, fragte er das Mädchen.
»Wir waren in der Najana-Bibliothek, als draußen das Geschrei losging. Mama wollte uns heimbringen, aber wir gerieten immer wieder in die Demonstranten. Sie sprühten etwas in die Menge, und Mama bekam fast keine Luft mehr.« Sie deutete auf ihren Bruder. »Dapo konnte auch kaum gehen.«
»Im Krankenhaus wies man uns ab, weil Mama unvereinigt ist«, sagte er mit nahezu ätzendem Ton.
Bashir scannte kurz nach möglichen Unverträglichkeiten, zog dann ein Hypospray aus seiner Tasche und bereitete eine Dosis Lectrazin vor. »Und das lag sicher nicht daran, dass man euch für Demonstranten hielt?«, fragte er dabei.
Der Junge schwieg und betrachtete ihn mit unheilvollem Blick. Bashir nahm den Kopf der Mutter und hielt ihr das Hypospray an den Hals. Es zischte, als die Medizin aus dem Gerät in ihre Haut drang. Sofort keuchte die Frau auf, einen Moment später normalisierte sich ihre Atmung.
Bashir wandte sich an den Jungen. »Jetzt du. Mir scheint, du hast Mamas Allergie auf Anesthezingas geerbt. Ich wette, daraus bestand das Zeug hauptsächlich, das sie in die Menge sprühten.« Wie viele andere Trill mochten unter ähnlichen Folgen leiden?
Der Junge stöhnte, als das Hypo in seinen Hals fuhr. Dann wirkte er überrascht. »Hey, das hat kaum wehgetan.«
Bashir lächelte leicht und sah zurück zur Mutter. Ihre Augen waren inzwischen geöffnet, und sie schien sich wieder zu fangen. »Das wird wieder, Ma’am. Sie hatten eine Reaktion auf das Gas, das die
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