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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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erwachsen konnten? Skrupellose Opportunisten mochten dem nachgehen und daraus Kapital schlagen, andere sich endgültig gegen die Symbionten stellen.
    Deshalb hält die Kommission es geheim. Und lügt
. Bashir wusste besser als viele andere, wie leicht einem das Lügen fiel. Insbesondere, wenn es überlebenswichtig schien.
    »Was ist mit Ihren früheren Wirten?«, fragte er. »Andere Trill-Symbionten werden von den Bedürfnissen, Ambitionen und Sehnsüchten der Humanoiden gelenkt, mit denen sie vereinigt wurden. Sie aber sagen mir, Ihre Wirte hätten sich stets zurückgenommen, um die Ziele des Gard-Symbionten zu verfolgen.«
    »Vollkommen freiwillig, das versichere ich Ihnen«, sagte Gard. »Das Prüfverfahren ist für meine Wirte noch gründlicher als bei regulären Kandidaten. Findet die Kommission einen passenden Partner für Gard, erfährt dieser potenzielle Wirt die Wahrheit und darf sich frei entscheiden.«
    Bashir spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Gards Erzählung weckte unangenehme Erinnerungen an die stetigen Versuche der Sektion 31, ihn für ihre inoffiziellen – und ethisch fragwürdigen – Geheimdienstoperationen zu rekrutieren. »Gab es denn schon potenzielle Gards, die dankend ablehnten?«
    »Nur eine«, antwortete Gard.
    »Und was geschah mit dieser Kandidatin?«
    Der unausgesprochene Vorwurf entging Gard nicht. »Warum denken Sie, ihr sei etwas geschehen?«, fragte er und seine Augen verengten sich.
    »Weil Ihr Volk von Geheimnissen besessen ist und ich annehmen muss, dass man ihr entweder die Erinnerungen nahm oder sie tötete. Also?«
    Gard antwortete nicht, hielt Bashirs strengem Blick jedoch stand.
    Sekunden verstrichen. Irgendwann gab Bashir auf. »In Ordnung. Dann frage ich eben etwas anderes, wenn ich darf. Wie viele Wirte hatten Sie bislang?«
    Gard präsentierte ein kleines, undeutbares Lächeln. »Sagen wir, die Anzahl ist deutlich höher als bei allen anderen vereinigten Trill, von denen Sie je hörten.«
    Bashir nickte. »Und Sie erinnern sich an alle?«
    Gard zögerte und machte dann ein überraschendes Geständnis. »Nein. Meine Erinnerungen reichen nur bis zu einem bestimmten Punkt zurück. Ich weiß nicht, ob dies eine Folge der langen Lebenszeit meines Symbionten oder eine mir nie erläuterte Sicherheitsmaßnahme ist. Und es kümmert mich auch nicht. Meine Rolle, meine Funktion allein zählt. Ich kann mich nicht erinnern, je etwas anderes getan zu haben.«
    Der Gedanke einer so weit in die Tiefen der Zeit zurückreichenden Existenz war gleichermaßen faszinierend und erschreckend. Bashir fragte sich, wie es wohl sein mochte, seine Wurzeln bis zu den ersten vereinigten Trill zurückzuführen.
    Oder bis in die Zeit der Parasiten
. Die Erkenntnis traf ihn so plötzlich wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
    »Ist es denn möglich …?« Er brach ab, unfähig daraus eine Frage zu formen.
    »Ja?« Gards Miene zeugte von der Geduld langer Leben.
    Bashir fing sich wieder. »Angenommen, diese Anomalien sind so selten, wie Sie sagen. Könnte Ihre Rolle nicht ursprünglich aus ganz anderen Gründen geschaffen worden sein?«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Doktor?«, fragte Gard. Es klang, als ahne er, was Bashir als Nächstes sagen würde.
    »Ich frage mich, ob Sie erschaffen wurden, um vereinigte Parasiten aufzuspüren. Wie bei Shakaar.«
    »Das hieße, die Verbindung zu Trill wäre schon sehr alt«, sagte Gard und nickte nachdenklich. »Ebenso das Wissen über die Gefahr, die von den Parasiten ausgeht.«
    Bashir fingerte am Tragegurt des Medikits an seiner Schulter. Phaserschüsse und Geschrei drangen von draußen an sein Ohr und erinnerten ihn daran, aufzubrechen. »Das hieße es, ja. Glauben Sie, es stimmt?«
    Wieder lächelte Gard sein enigmatisches Lächeln. Er begleitete Bashir durch die Tür in den Vorraum von Talris’ Büro. »Ich glaube, Doktor, dass manche Dinge nie in Vergessenheit geraten sollten.«
    Nachdem er Bashir den Weg zum Hospital erklärt hatte, entschuldigte sich Gard. Er müsse zum Sicherheitszentrum zurückkehren. Falls der Doktor ihn noch brauche, erreiche er ihn mittels des persönlichen Komm-Schlüssels, den er ihm ebenfalls mit auf den Weg gab.
    Die nachtdunklen Straßen rings um den Senatsturm waren noch in der Umklammerung des Wahnsinns, als Bashir das Gebäude verließ. Er kam keine zwanzig Meter weit, bevor ihn ein Polizist zur Umkehr anhielt. Bashir zeigte ihm seine Ausrüstung – und erwähnte seine Zugehörigkeit zur Sternenflotte – und durfte

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