ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
Anführer der Wächter wieder ihren eigentlichen Aufgaben gewidmet, kam plötzlich Leben in die normalerweise so ruhigen Becken. Drei, dann vier Symbionten brachen gleichzeitig durch die Oberfläche, dicht gefolgt von einem Duzend weiterer. Die Ordensleiter hielten perplex inne. Lichtblitze jagten über die nun nicht länger glatte Wasseroberfläche, verbanden die Symbionten miteinander. Und mit Keru.
Der großgewachsene Lieutenant Commander drehte sich wieder zu Dax um. »Mir scheint, meine Vorgesetzten wurden soeben überstimmt. Ich schätze, Sie bekommen Antworten auf Ihre Fragen.«
Dax schlug das Herz bis zum Hals. »Was muss ich tun?«
Ein bezauberndes Lächeln breitete sich auf Kerus Gesicht aus. »Tauchen Sie zum Grund der Becken. Dorthin, wo noch niemand zuvor gewesen ist.«
Fünfzehn Minuten später stand Keru am Rand des Beckens und prüfte die Verschlüsse von Dax’ Anzug, den sie aus dem Runabout geholt hatte. Er wusste, dass die Dinger für Meereseinsätze gedacht waren und beträchtlichen Druck aushielten, hatte es aber nie selbst ausprobiert.
»Sie wissen schon, dass das hier schiefgehen kann, richtig?«
»Ich muss es versuchen«, erwiderte Dax.
»Das hat mein Partner auch immer gesagt, bevor er tapfere, aber dumme Sachen machte. Seien Sie vorsichtig.« Sean war stets furchtlos gewesen – egal, ob er sich Holodeckpiraten, erschreckend fremder Küche, getarnten Romulanerwaffen oder den Borg stellen musste. Ein Angriff der Letzteren kostete ihn das Leben.
Dax lächelte. »Stichwort schiefgehen: Falls ich es nicht zurück schaffe, leiten Sie meine Nachricht an Julian weiter, okay?«
Keru hatte plötzlich einen Kloß im Hals und Tränen in den Augen. »Sie kommen zurück … Achten Sie einfach auf die Uhr. Beim Abstieg sollten Sie Ihren Sauerstoffvorrat und den steigenden Wasserdruck im Auge behalten – ganz zu schweigen von dem, was, von den Symbionten abgesehen, in diesen Tiefen noch leben mag.«
Dax atmete tief durch. Dann schritt sie bis zu den Knien in das graue Wasser. »In Ordnung. Ich bin bereit.«
»Kommen Sie bald wieder. Ich werde hier warten.«
»Ich habe eine bessere Idee. Sie gehören doch zur Sternenflotte. Warum gehen Sie nicht raus zu Cyl und sorgen dafür, dass die Höhlen auch bei meiner triumphalen Rückkehr noch sicher sind?« Sie deutete auf die Phalanx aus Wächtern, die an einer Seite des Beckens stand und sie aus großen Augen beobachtete. »Und versuchen Sie, die Demonstranten nicht allzu sehr zu verletzen.«
»Ja,
Sir
«, erwiderte Keru mit grimmigem Lächeln. Dann sah er zu, wie Dax zum Zentrum des Beckens schwamm.
Kapitel 10
Langsam bahnte sich Dax einen Weg durch das grauweiße, nahezu milchige Wasser des Beckens. Es reichte ihr bereits bis zum Helm, schlug gegen das Visier, und nur Momente später war sie gänzlich von der nährstoffreichen Brühe umgeben. Dax hörte ihre tiefen Atemzüge im Inneren des Helms widerhallen – viel zu laut, wie sie fand.
Während sie sich im Becken treiben ließ, sah sie mindestens ein halbes Dutzend Symbionten. Sie schwammen dicht unterhalb der Oberfläche und schlugen kunstvolle Bogen über den Leib der Besucherin. Alle paar Sekunden verbanden sie sich mittels blauer elektrostatischer Entladungen. So erhellten sie auch dann noch Dax’ Weg, als die Wasseroberfläche bereits in weiter Ferne lag und die Höhlenbeleuchtung nicht mehr zu ihr durchdrang. Hin und wieder berührte einer der Energieblitze auch Dax’ Bauch. Zweifellos kommunizierten die Symbionten dann mit dem ihren – auf eine Weise, die über die Symbiose hinausging. Es war eine nonverbale Art der Kommunikation, und doch erfüllten diese kurzen psionischen Berührungen Dax mit Frieden und Sicherheit. Sie ließen sie Farben sehen, Töne hören und sogar Gerüche und Geschmäcker wahrnehmen, die nicht da waren, aber beruhigend wirkten. War dies, was die Wächter immer erlebten? Falls ja, verstand sie jetzt, warum sie ihre Schutzbefohlenen so umhegten.
Dax führte die behandschuhte Rechte zum Hals ihres Anzugs und öffnete einen Kanal. »Dax an Cyl«, sagte sie, und ihre Stimme klang im Helminneren nach.
»Hier Cyl«
, kam die von statischem Rauschen durchzogene Erwiderung des Generals. Die Störsender, die das Runabout beeinträchtigten, schienen nicht – oder noch nicht – bis in die Tiefen Mak’alas zu reichen.
»Wie läuft der Tauchgang, Lieutenant?«
Sie sah zum leuchtenden Display des Trikorders an ihrem rechten Handschuh. »So weit, so gut – falls
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