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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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Becken begeben.
    Doch dies war kein Ort für Schwache. Das zeigte ihr die beklemmende Atmosphäre ebenso wie die harte Sturheit der Wächter, mit denen Keru sie bekannt machte – Personen, die sich einzig und allein den Becken widmeten und nicht müde wurden, wieder und wieder deren Nährstoff- und Mineralgehalt zu überprüfen. Man musste wohl dafür geschaffen sein, sein gesamtes Leben der Pflege der Symbionten zu widmen, ohne je die Vorteile der Vereinigung zu erfahren.
    Keru führte Dax auf eine kleine natürliche Erhebung nahe eines der größeren Becken und entschuldigte sich kurz, um die Ordensleiter zu holen.
Wann ist einer von denen zuletzt raus in die Sonne gegangen?
, fragte sie sich, während sie zwei jungen Wächtern zusah. Die beiden standen neben einer am Beckenrand knienden alten Frau und wurden von dieser geduldig im Testen des Säuregehalts geschult. Die Frau tauchte Proberöhrchen in die sanften grauen Wellen. Sofort brachen mehrere unvereinigte Symbionten an die Oberfläche. Ein Gitternetz knisternder Energie entstand auf dem Wasser, verging aber sofort wieder, als die Symbionten abtauchten. Die alte Frau lächelte sichtlich zufrieden. Hatten die Wesen etwa mit ihr kommuniziert?
    Vielleicht war dem tatsächlich so, entschied Dax. Vielleicht pflegten die Wächter eine Beziehung zu den Symbionten, die die Vereinigten nie verstehen würden. Soweit sie wusste, hatte noch nie ein Vereinigter als Wächter gedient. Verlor man etwa die Eignung zur Vereinigung, wenn man auf diese Weise mit den Symbionten kommunizierte? Machte die einmal getroffene Wahl des Weges – zur Verbindung oder zum Wächterorden – es unmöglich, sich später umzuentscheiden?
    Keru kam wieder und riss sie aus ihren Gedanken. Sechs blasse, unglücklich wirkende Männer und Frauen begleiteten ihn. Sie waren mindestens mittleren Alters und bildeten Kerus Worten zufolge die Ordensleitung. Genau wie Timor vor fünf Jahren schienen auch sie mit den Gedanken woanders zu sein und kein Interesse an langen Gesprächen zu haben. Sie zögerten, Dax’ Fragen über die Geschichte der Trill-Symbiose, die Parasiten oder die von den Neo-Puristen auf Kurl vermutete einstige Trill-Kolonie zu beantworten. Auch als Dax von den planetenweiten Aufständen und den Vertuschungsvorwürfen erzählte, die die Neo-Puristen der Regierung öffentlich entgegengebracht hatten, änderte sich ihr Verhalten nicht.
    Was verheimlicht ihr so verbissen?
, fragte sich Dax. Sie kannte die Trill. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass die Ordensleiter die Geheimnisse, die sie mit solcher Vehemenz bewahren wollten, selbst nicht kannten.
    Doch Ranul Keru und ein junger Mann namens Rantic Lan stellten sich auf Dax’ Seite. Sie zogen sich mit den alten Wächtern einige Meter zurück, sodass sie sie nicht hören konnte, und berieten sich. Die Alten warfen ihr noch aus der Ferne skeptische Blicke zu, als fürchteten sie, sie würde sich plötzlich in eines der Becken stürzen.
    Ich frage mich, was Timor ihnen erzählt hat?
    Er war es gewesen, der Jadzia vor fünf Jahren den Zugang zu den Becken erlaubt hatte. Jadzia hatte herausgefunden, dass der Dax-Symbiont vor über hundert Jahren kurz mit Joran vereinigt gewesen war. Doch nun sah sie ihn nicht unter den Wächtern. War er entlassen oder versetzt worden, nachdem er Jadzia damals geholfen hatte?
    Mehrere Minuten vergingen. Dann kehrten Keru und die Ordensleiter zurück. Die Älteste, deren Flecken aus Sonnenmangel schon fast vollständig verblasst waren, trat ganz dicht an Dax heran.
    »Ihr Bericht betrübt uns, Ezri Dax«, sagte sie. »Nicht allein der Unruhen wegen, die unser Volk derzeit plagen, sondern auch wegen des suggerierten Misstrauens zwischen humanoiden Trill und den Symbionten. Unsere Erinnerungen, unsere Geschichte, unsere Wahrheit … Sie sind das Fundament unserer Gesellschaft, das Fundament der Vereinigung.«
    Sie hielt inne, sah sich kurz gequält um. »Aber wir können Ihnen nicht helfen. Wir können uns mit nichts anderem als der Sorge für die Symbionten belasten.«
    »Muss ich wirklich betonen«, erwiderte Dax, »dass Ihnen diese Fürsorge unmöglich wird, sobald die radikalen Neo-Puristen diese Höhlen stürmen?«
    Ihr fiel auf, dass Rantic Lan niedergeschlagen zu Boden schaute. Keru trat einige Schritte von seinen Vorgesetzten weg. Er stand an einem der Becken und kehrte ihnen den Rücken zu.
    Verdammt
, begriff Dax.
Selbst er hat aufgegeben
.
    Die Gruppe löste sich auf. Kaum hatten sich die

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