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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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‚runter‘ die richtige Richtung ist.« Ein lautes Rauschen im Lautsprecher marterte kurz ihre Ohren, verging aber sofort wieder. »Aber ich weiß nicht, wie lange ich diesen Kanal offen halten kann.«
    »Verstanden. Ich muss Sie wohl nicht daran erinnern, vorsichtig zu sein.«
    Kaum hatte sie sich verabschiedet, berührte Dax mit den Stiefeln eine Kante. Hier endete der reguläre Beckenboden. Sie tastete sich vor, stieß sich mit den Beinen hart an dem felsigen Untergrund ab und wusste plötzlich ein scheinbares Nichts unter sich. Sie fiel, frei und wie in Zeitlupe. Für einen kurzen Moment empfand sie Furcht und kam sich vor, als stolpere sie in eine der eisigen Schluchten von Minos Korva. Einzig das Licht des Trikorderdisplays, auf dem Navigationsdaten vorbeiscrollten, durchbrach noch die allumfassende Dunkelheit. Stille umgab Dax, die völlige Abwesenheit jeglichen Geräuschs, außer- und innerhalb ihres Helmes.
    Die Eskorte aus Symbionten zog sich allmählich zurück, doch bevor sie sie verließen, berührte jeder einzelne von ihnen Dax erneut mit einem energetischen Tentakel. Einen Moment später trieb sie völlig allein in stygischer Schwärze.
    Trotz der Dunkelheit und Einsamkeit hatte sie keine Angst. Denn obwohl die Symbionten nicht verbal mit ihr kommuniziert hatten, war ihre Botschaft glasklar zu verstehen.
Sie geben mich nicht auf. Sie wollen, dass ich weitertauche, können – oder dürfen? – selbst aber nicht tiefer
.
    Ein zweiter, weniger freundlicher Gedanke folgte prompt:
Sie wissen genauso wenig wie ich, was da unten ist
.
    Vom Gewichtgürtel an ihrer Hüfte stetig tiefer gezogen, suchte Dax Trost in der Feststellung, dass dieses Wasser viel wärmer als die Höhlen von Minos Korva war. Zweifellos lag dies an den unterirdischen heißen Quellen, die die Existenz der Symbionten ermöglichten.
    Das Wasser wurde immer dickflüssiger. Es schien fast so, als wolle Mak’ala gegen sie ankämpfen, ihre Anwesenheit hier verhindern. Dax kam sich vor wie eine Trill, die nach einer schlecht durchgeführten Symbiose in einen neuralen Schock fiel.
    Abermals schaute sie auf ihre Anzeigen. Soweit sie sagen konnte, hatte die dunkle Höhle, in die sie tauchte, keinen Boden. Irgendwann würde ihr Anzug dem Druck nicht mehr standhalten.
    Atme weiter
, dachte sie und konzentrierte sich auf normale, flache Atemzüge. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, ob Julian nicht doch recht gehabt hatte, als er ihren Plan für idiotisch befand. Dass er auch immer recht behalten musste!
    Just als sie ihre Handgelenklampen aktivieren wollte, machte sie an einer nahen Felswand ein schwaches orange-grünes Leuchten aus. Ihr Trikorder identifizierte es als Kolonie biolumineszierender Mikroorganismen. Sie schien aus einer Nebenhöhle zu erwachsen, einer uralten und halb eingestürzten Röhre in der Lava. Dax sah den leuchtenden Mikroben zu. Die Strömung des Wassers trieb einige von ihnen nach oben, weg von der Wand.
Ob sich die hiesigen Symbionten von ihnen ernähren?
, fragte sie sich und staunte ein wenig darüber, sich nicht an Details aus dem Leben des unvereinigten Dax-Symbionten erinnern zu können.
Vielleicht teilen die Symbionten
doch
nicht alles mit uns, wenn wir uns vereinigen
.
    Der Gedanke steigerte ihren Entschluss, weiter zu tauchen und den Dingen buchstäblich auf den Grund zu gehen.
    Die verbrannte Hand schmerzte, aber sie ignorierte es und kontrollierte lieber wieder die Navigationsanzeigen. Dann berührte sie den Komm-Knopf. »Cyl, ich tauche immer noch. Aber ich glaube, ich komme allmählich zum Höhlenboden.«
    Statt einer Erwiderung hörte sie nur Rauschen und Knacken. Das Komm-Signal drang nicht länger durch das von Magma umgebene, ionenreiche Wasser und die von Fistrium durchzogenen Höhlenwände.
Mir scheint, ich bin hier unten auf mich gestellt
, dachte sie und schluckte trocken.
    Plötzlich fanden ihre Stiefel Halt auf steinigem, abschüssigem Boden. Dax aktivierte die hellen Helmlampen und hoffte, sich nicht länger nur auf den Trikorder verlassen zu müssen. Doch die zähe Brühe, die sie gänzlich umgab, verschluckte das Licht schon nach wenigen Metern. Trotzdem sah Dax die rauen Felswände. Sie kamen mit jedem Schritt näher, den sie sich tiefer in Trills vulkanisches Herz wagte.
    Dax dachte an die Erlebnisse in der mysteriösen »Kathedrale«, die die
Defiant
-Besatzung im Gamma-Quadranten gefunden hatte. Damals waren Ezri und Dax kurzzeitig getrennt worden, und der unvereinigte Symbiont hatte eine

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