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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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der einzige Symbiont, der Spuren der Formel in sich trug«, antwortete Bashir schnell. Die Worte sprudelten aus ihm wie ein Wasserfall. »Sie fand sich auch in Duhan Vos’ medizinischen Unterlagen. Allem Anschein nach versiegelte die Kommission die Unterlagen über seine Aufnahme ins Gheryzan Hospital jedoch nur, anstatt sie komplett zu löschen.«
    Torvins Brauen schossen in die Höhe. Auch einige Schwestern und Pfleger hatten innegehalten und starrten Bashir an, doch dies war keine Unterhaltung, die Torvin vor ihnen führen wollte. Er spürte, wie sich seine Haut vor Wut rötete. Die vertraulichen Daten seines Kollegen waren unerlaubt geöffnet worden! Natürlich war er neugierig, wie der Sternenflottenarzt das geschafft haben wollte, aber was geschehen war, war geschehen, und Bashir schien nicht nur in der Medizin über besondere Talente zu verfügen.
    »Sie hatten kein Recht, Vos’ Akte einzusehen«, sagte Torvin. Er merkte, dass er das Skalpell inzwischen so fest umklammerte, dass es fast zerbrach.
    Das Lächeln des Menschen machte einer Miene stummer Entschlossenheit Platz. »Es steht Ihnen selbstverständlich frei, diesbezüglich eine offizielle Beschwerde beim Sternenflottenkommando einzureichen. In der Zwischenzeit haben wir aber einige Leben zu retten.« Bashir näherte sich der noch immer festgeschnallt und zuckend auf dem Tisch liegenden Patientin.
    Torvin trat ihm in den Weg und hob warnend das Skalpell. Die orange Spitze des Geräts leuchtete noch immer. »Bedaure, Doktor, aber ich kann nicht zulassen, dass Sie den Symbionten dieser Dame zugunsten eines Experiments gefährden.«
    Bashir machte einen weiteren Schritt nach vorn, als wolle er Torvin herausfordern, das Instrument als Waffe zu verwenden. Die Hand, die das Hypospray hielt, wich nicht zurück. Torvin allerdings auch nicht.
    »Doktor Bashir«, begann er sich zu wiederholen. »Ich bedaure, aber ich kann nicht zulassen …«
    Mit einer unglaublich schnellen Bewegung hatte Bashir ihn umrundet. Dabei duckte er sich nicht nur unter dem Skalpell hinweg, sondern entging auch dem Zugriff eines stämmigen Pflegers, der offensichtlich Torvin zu Hilfe eilen wollte.
    Es zischte laut, und der Inhalt von Bashirs Hypo schoss in die Bauchhöhle der leidenden Dame. Der Pfleger fluchte, schlang die muskulösen Arme um Bashir und begann, ihn in Richtung Ausgang zu zerren. Zwar war der Mensch ein gutes Stück kleiner, verweigerte sich aber entschlossen dieser Behandlung.
    Zorn flammte in Torvins Brust. Einerseits teilte er Bashirs Mitgefühl für die unglücklichen Wirte, die ihr Leben verloren. Andererseits konnte er einen solchen Verstoß gegen seine Behandlungsmethoden schlicht nicht tolerieren. »Seien Sie gewiss, dass ich Ihre Vorgesetzten hierüber in Kenntnis setze, Doktor Bashir. Ihre Karriere in der Sternenflotte ist
zu Ende

    »Mag sein«, erwiderte dieser, noch immer in der Umklammerung des Pflegers. »Aber das erscheint mir weit weniger wichtig als die vielen Leben, die Sie der Zweckmäßigkeit zu opfern bereit sind.« Dabei nickte er in Richtung der Patientin auf dem Tisch.
    Torvin warf ihr einen Blick zu.
    Sie zuckte nicht mehr. Zuerst glaubte er, Bashirs unautorisiertes Handeln habe sie getötet, dann bemerkte er ihre tiefen, regelmäßigen Atemzüge.
    »Lassen Sie ihn los«, murmelte Torvin. Bashir fiel wenig graziös zu Boden.
    »Ich weiß, dass Sie diese Wirte genauso wenig sterben sehen wollen wie ich, Doktor Torvin«, sagte Bashir. Der Pfleger beäugte ihn nach wie vor kritisch. »Aber ich vermute, Sie erkennen inzwischen, dass die ‚Symbionten zuerst‘-Strategie Ihrer Welt den Großteil der Schuld an den jüngsten Ereignissen trägt. An den Aufständen, die die Trill plagen.«
    Torvin untersuchte die Frau schnell. Seinem Plisagraphen zufolge waren ihre Überlebenschancen unnatürlich stark gestiegen. Zwar musste der Symbiont natürlich noch immer zur Strahlenbehandlung entfernt werden, doch dies stellte, so die Werte korrekt waren, keine tödliche Gefahr mehr für seine Wirtin dar. Das Ganze war ein Wunder.
    Torvins Zorn auf Bashir wandelte sich in Abscheu vor sich selbst. Hatte ihm seine Loyalität zur Symbiosekommission den Blick für das genommen, was richtig und was falsch war? Hatte er vergessen, was es hieß, Arzt zu sein?
Hätte ich den Preis für die Verschwiegenheit der Kommission bedacht, wäre Doktor Renhol vielleicht noch am Leben
.
    Binnen Sekunden wurde die Abscheu von Hoffnung überlagert. Hoffnung, dass Bashirs wilde

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