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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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unvereinigte humanoide Mehrheit dieses Planeten nicht länger wie Bürger zweiter Klasse behandeln lässt, ganz egal wie gerechtfertigt dies aus Sicht der regierenden Minderheit sein mag.«
    Ezri nickte ernst. »Und der Föderationsrat dürfte wenig Geduld mit einer Welt haben, deren lang versteckte gesellschaftliche Probleme zu einem Bürgerkrieg führen.«
    »Ganz genau«, sagte Bashir. »Trills Föderationsmitgliedschaft könnte in Gefahr geraten. Alles hängt davon ab, ob Sie, Frau Präsidentin, jetzt für soziale Stabilität sorgen.«
    »Und wie die Unvereinigten auf das reagieren, was Sie sich ihnen mitzuteilen entschließen«, ergänzte Gard an sie gewandt.
    Ein Satz aus einer sehr alten Rede kam Bashir in den Sinn, und er fand, er müsse laut ausgesprochen werden: »‚Die Welt wird kaum bemerken, noch lange im Gedächtnis behalten, was wir hier sprechen, doch darf sie nie vergessen, was hier geschah.‘ Der Mann, von dem diese Worte stammen, hieß Lincoln und führte eine Nation meiner Heimatwelt vor fünf Jahrhunderten durch einen blutigen Bürgerkrieg.«
    »Inspirierende Worte, Doktor Bashir«, fand Gard. »Aber Trill ist nicht die Erde. Glauben Sie wirklich, wir können es uns leisten, unsere Vergangenheit ohne Einschränkungen offenzulegen? Glauben Sie, dann haben wir noch die Chance einer Rückkehr zur Normalität?«
    Bashir wandte sich wieder ihm zu. »Mister Gard, der alte Status quo ist ganz offensichtlich nicht länger eine Option. Das wissen Sie sicher besser als ich.« Er sah zur Präsidentin. »Aber ich glaube, Mister Gard rät mit Recht zur Vorsicht. Das Volk draußen vor dem Gebäude mag derzeit nicht protestieren oder Bomben zünden, aber die Emotionen schlagen nach wie vor hohe Wellen. Das habe ich selbst gesehen.«
    Ezri sah ihn fragend an, wandte sich allerdings wieder an die Präsidentin. »Was Sie dem Volk schulden, Frau Präsidentin, ist trotzdem nichts anderes als die volle Wahrheit. Wir sind hart im Nehmen. Wir halten es schon aus, von Kurl und den Parasiten zu hören. Ich wüsste keinen besseren Weg, das Andenken jener Zeit zu ehren – und die Wunden heilen zu lassen, an denen unsere Zivilisation aufgrund des damaligen Geschehens leidet.«
    »Es ist zu gefährlich, alles sofort zu gestehen«, beharrte Gard. »Wir brauchen Zeit …«
    Ezri übertönte ihn, richtete sich aber nach wie vor an die Präsidentin: »Eine weit größere Gefahr wäre es, erneut die Wahrheit zu verbergen.« Sie deutete zum Balkon. »So lange die da draußen glauben, wir lügen nach wie vor, werden wir das Chaos nie beenden können. So lange das Volk die Vergangenheit – und unsere Gegenwart – als unehrlich empfindet, Frau Präsidentin. Vielleicht können wir nicht jedem, der das möchte, einen Symbionten zuweisen. Aber wir können aufhören, die Eignungslüge zu verbreiten. Wir haben schon einmal eine Welt zerstört und es hinterher vertuscht. Heute stehen wir vor der Wahl, anders zu reagieren oder diese Schandtat zu wiederholen.«
    Gard schüttelte den Kopf. Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Zorn und abfälligem Mitleid. »Niemand kann so viel Wahrheit auf einmal verdauen, Lieutenant Dax. Das wäre, als wolle man eine Flutwelle trinken.«
    Bashir musste sich zusammenreißen, um nicht zu fluchen. Sowohl Ezri als auch Gard hatten recht. Er verachtete die Symbiosekommission zwar für ihre Behauptungen bezüglich symbiotischer Kompatibilität, trotzdem fand er Ezris Position ziemlich wagemutig. Vielleicht bedurfte es eines Kompromisses, eines mehrphasigen Vorgehens.
    Zum Glück musste nicht er entscheiden, was wann publik gemacht wurde.
    Maz lehnte sich in ihrem gepolsterten Stuhl zurück und sah nachdenklich aus dem Fenster hinaus auf den Balkon. Die Menge, die sich im goldenen Licht des frühen Morgens eingefunden hatte, schien minütlich zu wachsen. Gesichter wandten sich in Richtung Plattform – vielleicht in gespannter Erwartung, vielleicht in gerechtem Zorn.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der niemand sprach oder sich regte, ergriff die Präsidentin wieder das Wort. »Vielleicht haben Sie recht.« Sie sprach leise, aber entschlossen, und Bashir fragte sich, wem ihre Worte galten.
    Dann stand sie auf und signalisierte den anderen, von dem Aufnahmegerät wegzutreten, das auf ihrem Tisch montiert war. Sie hatte offensichtlich eine Entscheidung gefällt.
    Bashir folgte Ezri und Gard in eine Ecke des Raumes und sah, wie auf dem Tisch ein rotes Signallicht anging. Die Präsidentin war auf

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