ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
Sendung. Die gesamte humanoide Bevölkerung Trills, bis hin zu den überlebenden Senatsmitgliedern, konnte sie nun über die zivilen und militärischen Komm-Netze sehen und hören. Um sie herum wurde es heller, als sich die polarisierten Balkonfenster anpassten, damit Maz auch von der Straße aus deutlich zu erkennen war.
Es war ein eigenartiger Moment, fand Bashir. Einer voller Ungewissheit.
Als die Präsidentin zu sprechen begann, war Dax, als würde ihr das Herz aus der Brust springen. Zu ihrer freudigen Überraschung begann Maz damit, auf die Vorwürfe der Neo-Puristen einzugehen. Sie stritt nichts ab, sondern bestätigte. Ja, erklärte sie aufrichtig, die Trill-Regierung habe die enge Verwandtschaft zwischen den Symbionten und den fremden Parasiten jahrhundertelang verschwiegen. Sie übernahm auch die Verantwortung für die Unehrlichkeit ihrer zweiundzwanzig Amtsvorgänger, die, genau wie sie selbst, die Wahrheit gewusst hatten.
Und zwar weil Audrid und Jayvin sie entdeckten
, dachte Dax.
Damals in diesem Kometen. Und weil Audrid den Mund hielt, konnte die Regierung es ebenfalls
. Sie fühlte sich schuldig für Audrids Verfehlung.
Dann ging die Präsidentin einen Schritt weiter. Die Parasiten, so erklärte sie, seien vor Jahrtausenden von Wissenschaftlern der Trill erschaffen worden – und diese hatten sie auch wieder vernichten müssen, was allerdings nicht ganz gelang. Dieser Fehler habe nicht nur Millionen Kolonisten auf Kurl dem Untergang geweiht, sondern auch die Vorfahren der heutigen Parasiten geboren.
Dax sah zu Julian, dessen Blick auf der Menge unterhalb der Balkonfenster zu haften schien. Als sie ihm folgte, merkte sie, dass sich einzelne Gruppen bewegten. Arme wurden erhoben. Es schienen Gesten des Zorns zu sein.
Die Präsidentin veränderte den Tonfall, wurde leiser, respektvoller. »Dieses uralte Geheimnis hat uns an einen Abgrund geführt. Uns liegen noch keine genauen Zahlen vor, doch liegt die Zahl der Toten weltweit bereits in den Tausenden. Die Strahlungsopfer unter den Symbionten sind nicht minder erschreckend. Aufgrund der Bomben der Neo-Puristen hat sich die Zahl der Symbionten entsetzlich stark verringert – um die neunzig Prozent.«
Ehrliche Wut schlich sich auf ihre Züge. »Seien Sie versichert, dass die für diese Gräuel verantwortlichen Terroristen gefasst und bestraft werden. Mehrere der neo-puristischen Rädelsführer, die nicht ihren eigenen Waffen zum Opfer fielen, befinden sich bereits in Gewahrsam.«
Dax sah zu Gard, der das Komm-Gerät an seinem Handgelenk betrachtete.
Eine Textnachricht
, begriff sie.
Gards großen Augen und blassen Wangen nach zu urteilen, handelte es sich nicht um gute Neuigkeiten. Furcht ergriff Dax’ Seele mit messerscharfen Fingern. Hatten Julian und Gard recht behalten? Wäre Vorsicht wirklich die bessere Strategie gewesen? Falls ja, machte die Präsidentin die Lage gerade unendlich schlimmer – und zwar auf ihre, Ezris, Empfehlung hin.
Gard gab einige Befehle in seine Komm-Einheit ein. Die Präsidentin hielt kurz inne und sah auf ihre Tischkonsole, wo sie offenkundig dieselbe Information wie Gard erhielt.
Obwohl Dax Gards Nachricht nicht lesen konnte, hatte sie eine ziemlich genaue Vorstellung von deren Inhalt.
Sie beginnen wieder zu randalieren. Das Volk hat die Wahrheit erfahren, ist aber zu wütend, um angemessen mit ihr umzugehen
.
Was habe ich nur getan?
Gards Botschaft erschütterte die Präsidentin bis ins Mark. Einmal mehr kam es auf den Straßen von Trills Großstädten, von Gheryzan bis nach Tenara, zu spontanen Gewaltausbrüchen. Und die offenkundige Ursache waren die Enthüllungen, die sie gerade gemacht hatte.
Sie zwang sich zur Konzentration. Dies war nicht die Zeit für Schockstarre. Das Volk brauchte Führung. Obwohl sie sich leer und schrecklich allein fühlte, fand sie die Kraft, ihre Ansprache fortzusetzen.
»Aufgrund … Aufgrund der Terroranschläge, wurde die Symbiontenpopulation drastisch verringert. Es wird zweifellos viele Jahre, vielleicht Jahrzehnte dauern, bis genügend Symbionten nachgewachsen sind, um neue Symbiosen zu ermöglichen. Daher sehe ich mich zu folgender Notmaßnahme gezwungen: Die Symbiosekommission darf keinerlei neue Vereinigungen mehr autorisieren und muss sämtliche aktuell beantragten auf Eis legen, bis der Senat es wieder gestattet.
Sämtliche
derzeit in Einheit mit Humanoiden lebenden Symbionten müssen, sobald ihre aktuellen Wirte sterben, in die Brutbecken zurückgebracht werden und
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