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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Noah Kym
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sie eine Schicht seiner Schale entfernte, stieß sie auf eine faszinierende Entdeckung – und eine weitere vielversprechende Schicht. Doch so gern sie auch noch eine Weile mit ihm geplaudert hätte, so sicher wusste sie, dass sie ins Bett gehörte.
    »Ich muss ohnehin noch an etwas arbeiten«, sagte er, als sie sich verabschiedete, und zog ein Padd aus seinem Overall.
    »Eine Geschichte?«, fragte sie.
    Er hob die Schultern. »Vielleicht.«
    »Du musst sie mich lesen lassen.«
    »Wenn ich deine Skizzen sehen darf.«
    »Klingt fair.« Ob er wirklich wusste, wie dankbar sie ihm für seine Hilfe war? Einem plötzlichen Impuls nachgebend, reckte sie den Kopf in die Höhe und küsste Jacob freundschaftlich auf die Wange. Dann, ohne zurückzuschauen, verschwand sie in ihrem Zimmer. Beim Anblick der
Duranja
auf dem Boden bekam sie ein schlechtes Gewissen und bedauerte ihre Abschiedsgeste sofort.
Mir muss das nicht leidtun. Ich habe nichts falsch gemacht. Ich werde meine Versprechen einhalten, Topa
.
    Rena machte sich bettfertig, zog sich bis auf die Unterwäsche aus, putzte sich die Zähne und kämmte ihr Haar. Just als sie das Licht ausschalten wollte, merkte sie, dass sie zur Toilette musste.
    Schon im Gang hörte sie den Jubel der Spielenden, zu denen Ganty sie eingeladen hatte. Auch sie waren bereits unterwegs gewesen, wie die Pfützen aus Wein und vermutlich sogar Urin auf dem steinernen Boden vor Renas Zimmerchen belegten. Ein markerschütternder Schrei ließ Rena innehalten, doch sofort brandete Gelächter auf, und sie atmete aus. Was immer den Schrei verursacht hatte, schien nichts Ernstes gewesen zu sein. Trotzdem beschleunigte sie ihre Schritte. Sie legte keinen Wert auf eine weitere Begegnung mit Jacobs betrunkenen Mannschaftskollegen.
    Als sie um eine Ecke bog, stolperte sie fast über ihn. Jacob saß an der Wand, das Padd im Schoß, und schlief mit offenem Mund.
    Was macht er hier draußen? Er hat doch ein Zimmer. Das ergibt keinen …
    Augenblicklich fügte sich alles zusammen. Entgegen seiner Beschwichtigungen sorgte er sich um ihre Sicherheit! Im ersten Moment empfand sie Enttäuschung ob dieses Motivs, dann wurde sie nervös. Der Gedanke an Ganty und die anderen ließ sie zittern. Je schneller sie schlafend hinter verschlossener Tür lag, desto …
    Ihre Tür hatte kein Schloss.
    Sie schlief in einem kaum genutzten Schrankzimmer, in dem nie etwas Wertvolleres lagern sollte als leere Flaschen und Kisten. Falls irgendwer sie in der Nacht besuchen kommen wollte, würde ihn nichts aufhalten – außer ihrem selbsternannten Ritter mit dem Padd und dem guten Herzen. Wenn Jacob Grund zur Sorge hatte, musste auch sie sich sorgen. Rena schlug das Herz bis zum Hals.
    Sie eilte zurück in ihr Zimmer, zog sich an und stopfte ihre wenigen Habseligkeiten zurück in die Tasche. Der Lärm der Zecher nahm zu, und mit ihm ihre Anspannung. Renas Finger zitterten, als sie ihre Schuhe zuband. Im Geiste ging sie ihre Optionen durch. Wo sollte sie hin? Die Flussstraße war sicher die beste Wahl. So schlecht, wie die Ranger behaupteten, würde ihr Zustand schon nicht sein. Wenn Rena sich beeilte, war sie noch vor Sonnenaufgang auf der Brücke nach Mylea.
    Sie schwang sich die Tasche auf den Rücken, wandte sich zum Aufbruch um und prallte prompt gegen Jacob. »Hast
du
mich erschreckt!«, stieß sie aus.
    »Ich begleite dich«, sagte er mit verschlafenen Augen. »Warte kurz, ich hol nur schnell mein Zeug.«
    Rena schüttelte den Kopf. »Ich lebe schon mein ganzes Leben in dieser Provinz. Ich kenne die Schleichwege und Gefahren besser als du.« Hoffentlich klang sie zuversichtlicher, als sie sich fühlte. Ohne auf eine Erwiderung zu warten, trat sie auf den Korridor und ging in die Richtung, in der sich ihrer Erinnerung nach der Ausgang befand. Wenige Momente später schritt – natürlich – Jacob neben ihr her, sein Gepäck in den Händen.
    »Du gehst in die falsche Richtung«, sagte er.
    »Woher willst du das wissen?«, fuhr sie ihn an. Ihre Nervosität überlagerte ihre Vernunft.
    Jacob ergriff ihre Schultern und sah ihr eindringlich in die Augen. »Ich weiß, wir kennen uns kaum. Du hast keinen Grund, mir zu vertrauen. Aber bitte glaube mir, dass ich dir helfen werde, dein Ziel zu erreichen. Dich erwartet ein heimtückisches Unwetter, unsicheres Gelände, und bis Sonnenaufgang sind es mindestens noch sechs Stunden. Da draußen bist du nicht weniger in Gefahr als hier drin.«
    Sie wich seinem Blick aus und ließ die Schultern

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