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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Noah Kym
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Tode gefoltert worden, Feds Mutter war in einer weit von Bajor entfernten Raumschlacht gestorben. Die kleinen Eindrücke, die Fed ihr in seine Vergangenheit gewährte, machten neugierig. Seine archäologischen »Erfahrungen« stammten von seiner Arbeit in B’hala.
B’hala!
Rena löcherte ihn mit Fragen zu Ohalus Schriften, doch er wehrte sie gekonnt ab. Er hatte Antworten, das wusste sie, aber sie bohrte nicht nach. Weite Strecken des Weges legten sie auf diese Weise zurück, ohne ein Wort zu wechseln. Rena gefiel das. Sie gewöhnte sich an den Rhythmus seiner Schritte, musste aber immer einen halben mehr machen, um sein Tempo zu halten. Feds Anwesenheit ließ die Zeit schneller vergehen.
    Als sie das Weingut erreicht hatten, wies man ihnen Zimmer im Produktionsgebäude zu. Es war derzeit ungenutzt, da die Sommerernte noch nicht reif war. Fed organisierte Rena eine Decke und ein Kissen, bevor die anderen den Vorrat plünderten, und sie dankte ihm überschwänglich für die freundliche Geste. Zum ersten Mal an diesem langen Tag entspannte sie ein wenig, und sie hoffte, das Schlimmste hinter sich zu haben.
    Bis zu diesem Moment.
    Rena saß beim Abendessen und füllte gerade ihren Wasserkrug, als sie einen warmen Atem im Nacken spürte – voller saurem Wein und
Hasperat
. »Hat die kleine Missy Lust, sich uns für ein oder zwei Runden anzuschließen?«
    Rena drehte sich vom Buffettisch weg und sah den Flussschiffer an. »Ich hab’s nicht so mit
Shafa

    »Es muss nicht
Shafa
sein«, beharrte er und trottete unangenehm dicht hinter ihr her.
    Abermals drehte sie sich zu ihm um. Ob sie um des lieben Friedens willen einfach kurz
Shafa
spielen sollte? Würde das ihren neuen Schatten zufriedenstellen? Er wirkte nicht böswillig, aber seine Gruppe dort hinten schien mehr als groß genug für dieses Spiel und umfasste auch einige Frauen, Kellnerinnen aus der Raststätte. »Nein, danke«, sagte Rena mit einem freundlichen Lächeln. »Vielleicht ein andermal.«
    »Guck mal!«, rief ein anderer Flussfahrer und deutete mit ausgestrecktem Finger auf sie. »Die hat dich angelächelt, Ganty. Die mag dich.« Bei dieser Aussage brach die Gruppe in hämisches Gelächter aus.
    »Geh weiterspielen, Ganty«, sagte Fed, der plötzlich an Renas Seite materialisiert war. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter, beugte sich vor und flüsterte so laut, dass auch Rena ihn verstand. »Ich glaube, Volvin schummelt. Zähl besser schnell deine Symbole.«
    »Dieses Reptil!«, schimpfte Ganty und trollte sich.
    Rena atmete langsam aus. Erst als sich ihre Anspannung löste, wurde sie sich ihrer bewusst, und ihre Erschöpfung vertrieb das letzte bisschen ihres Appetits. Fed merkte es sofort und schlug vor, sie solle sich hinlegen. Es gäbe keine Neuigkeiten von den Provinzrangern, vor dem Morgengrauen dürfe garantiert niemand weiterreisen. Rena dankte ihm innerlich für seinen Vorschlag – und für seine Begleitung auf dem Rückweg zu ihrem Schrankzimmer. An der Tür blieb sie stehen und betrachtete ihn, diesen ungewöhnlichen Mann an ihrer Seite. Er war durchaus attraktiv, hatte eine angenehme Art und verströmte eine Ernsthaftigkeit, die sie nur selten bei anderen fand.
Wer bist du?
, fragte sie sich und merkte, dass sie noch immer nicht seinen Namen wusste.
    »Na dann«, sagte er.
    »Na dann.« Rena atmete tief ein und kniff die Augen enger zusammen. »Wir sollten uns wohl mal vorstellen. Ich bin Rena.«
    »Und ich Jacob.«
    »Jäy-cubb«, wiederholte sie und versuchte, die zweite Silbe so wie er auszusprechen: mit schwachem »u« statt dem »o«, zu dem sie geneigt hätte. »Danke, dass du heute mein … mein Ritter warst.«
    Jacobs Grinsen hatte etwas Schelmisches.
    Rena erwiderte es wie eine Idiotin. Eine kleine Stimme in ihrem Kopf erinnerte sie an die Decke und die relative Stille, die auf sie warteten, doch Renas Füße schienen am Boden festzukleben. »Wo lernt ein menschlicher Schlepperarbeiter mit Archäologieerfahrung Bajoranisch zu schreiben?« Sie stemmte eine Hand gegen ihre Hüfte und neigte nachdenklich den Kopf. »Jemanden wie dich in dieser obskuren Ecke Bajors zu treffen, ist so ziemlich das Letzte, was ich erwartet hätte.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Eigentlich sehe ich mich eher als Schriftsteller denn als Schlepperarbeiter oder Archäologe.«
    Auch noch Schriftsteller, ja? Als Nächstes erzählt er mir, er sei ein entfernter Cousin von Kai Opaka
. Was hatte dieser Jacob nur, das sie derart neugierig machte? Wann immer

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