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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Noah Kym
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nicht auf. Ich werde nur nicht zurück zur Universität gehen, sondern Marja mit der Bäckerei helfen. Und in meiner Freizeit zeichne ich, wie ich es schon immer getan habe.«
    Sie sah sein Gesicht im Dämmerschein, und es machte sie nervös, wusste sie doch, dass ihm ihr Entschluss missfiel. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Hör mal, nichts gegen euch Föderationsleute, aber ihr habt hier keine jahrtausendealte Historie zu bewahren. Ich schulde das Bajor.«
    »Du schuldest es dir, zu zeichnen.« Er beugte sich vor, legte ihr eine Hand aufs Knie. »Ich habe dich da draußen gesehen, als du die Propheten anschriest. Ich habe in meinem ganzen Leben kaum jemanden gesehen, der wütender war als du in dem Moment. Und da ich Kira Nerys wütend kenne, heißt das schon was.«
    Rena stutzte.
Kira Nerys?
, hallte es in ihrem Geist.
Etwa
die
Kira Nerys?
    Bevor sie etwas sagen konnte, sprach er schon wieder. »Du hast nicht geschrien, weil du Bajor bewahren wolltest. Du hast wie jemand geschrien, dem die Seele – das
Pagh
– entrissen wird.« Er flüsterte inzwischen. »Sag mir noch mal, dass du deine Kunst aufgeben musst.«
    Rena schluckte. Ihr Verstand bildete die Worte, doch als sich ihr Mund öffnete, kamen keine heraus. Ihre Augen brannten unter dem Anflug von Tränen. Seit sie von der Schule gekommen war, litt sie unter diesem Zwiespalt, war hin und her gerissen zwischen ihrer Vergangenheit und dem, was sie als ihre Zukunft befürchtete.
Meine Versprechen an Topa. Er widmete sein Leben der Aufgabe, mich großzuziehen. Ich versprach ihm, ich würde Mylea für seine Enkel bewahren helfen
. Sie hielt sich eine Hand an die Brust. Als sie sprach, zitterte ihre Stimme. »Ich werde tun, was ich tun muss …« Stummes Schluchzen ließ ihre Schultern erbeben.
    Sie hatte den Satz kaum beendet, da lag sie in Jacobs Armen. Er hielt sie, strich ihr über den Rücken, als wäre sie ein kleines Kind, und flüsterte ihr sanfte, beruhigende Worte ins Ohr. Rena war zu müde und überwältigt, um die Situation richtig oder falsch zu nennen. Seine starken Arme und seine Anteilnahme
waren
richtig, waren wahrhaftig – und alles, was in diesem Moment zählte. Seine Nähe tat ihr gut und riss nach und nach die Mauern ein, die sie um sich errichtet hatte. Gefühle, die in ihr schwelten, seit er ihr in der Raststätte aufgefallen war, kamen aus ihren Verliesen.
    Jacob bewegte sich und zog ihr dabei ganz unabsichtlich die Decke weg, sodass sich ihre Beine berührten. Renas Herzschlag fand einen neuen, schnelleren Rhythmus, und als er die Beine nach einem langen Augenblick wegzog, war ihr, als könne sie ihre Berührung noch immer spüren, geisterhaft. Sie mochte dieses Gefühl. Rena dachte nicht nach, als sie ihr Bein dem seinen nachsetzte. Sie hörte ihn scharf einatmen und empfand Befriedigung bei dem Gedanken, in ihm Ähnliches auszulösen wie er in ihr.
    Sie konnte sein Gesicht nicht klar sehen, aber das musste sie auch nicht. Zärtlich strich er ihr über das Kinn, seine Finger fuhren durch ihr Haar, und er berührte ihre Lippen. Rena atmete tief ein, selig vor Schreck, und rutschte noch näher an ihn.
    Jacob küsste sie.
    Rena wusste, dass sie es beenden sollte. Sie hatte Versprechen gegeben – gut, einige waren nur impliziert, aber auch die zählten. Und dann die späte Stunde, die Nacht und ihre Emotionen … Allesamt Warnzeichen für unkluges Verhalten. Jacob war ein Fremder, ein Außenweltler, ein Risiko! Doch er fühlte sich weder fremd, noch fremdartig an. Sondern vertraut und gut und wie ein Zuhause. Rena ergab sich seinem wortlosen Flehen, öffnete den Mund und ließ zu, dass ihr Kuss intensiver wurde. Jacob schlang ihr die Arme um die Hüfte, zog sie an sich, und sie half ihm, indem sie ihr Bein über das seine schwang. Aus dem ersten Kuss wurde ein zweiter und aus Küssen sanftes Streicheln. Als Rena den letzten Rest Vernunft fahren ließ, war es ein Akt der Freude.
    Eine Weile später lagen sie da, trunken vor Seligkeit. Ihre Körper, begriff Rena, als der Schlaf kam, schmiegten sich aneinander, als hätten sie nie etwas anderes getan.
    Ein Klopfen an der Tür riss Rena aus tiefem Schlaf. »Wa… Was … Was ist?«, gähnte sie halb. Neben ihr murmelte Jacob etwas Unverständliches.
    »Zwanzig Minuten bis Mylea«, kam die Meldung gedämpft durch die Tür.
    Zuhause
.
    Rena wand sich aus Jacobs Armen, setzte sich auf und befahl mehr Licht. Dann rieb sie sich gähnend die Augen. Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war,

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