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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Noah Kym
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Schlüsselbein. Das Baby. Es regte sich, kroch seine Brust weiter hinauf, zog die Knie an den Leib und kuschelte sich an ihn. Sisko lächelte und zog die verrutschte Decke wieder über ihre Beinchen.
    Da lief tatsächlich irgendwo Musik. Hinten bei der offenen Terrassentür. Dave Brubeck, erkannte er.
Seit wann hört Kas denn Jazz?
Jahrelang hatte er sich bemüht, seiner Frau gute Musik näherzubringen, doch sie hatte sich stets widersetzt. Kasidy mochte, was sie mochte: moderne Klassik, Centauri-Folk und gelegentliche Stücke zeitgenössischer junger Musik zum gedankenlosen Mitsummen. Das, fand Sisko gönnerhaft, war auch in Ordnung.
    Das Bündel auf seiner Brust zitterte niesend.
    Gesundheit
, dachte er und streichelte es sanft.
    Ein Schatten schob sich zwischen ihn und das Sonnenlicht. Kasidy. Sie ließ sich neben ihn fallen, lehnte sich an den Baumstumpf. »Ich glaube, Rebecca hat sich erkältet. Was bedeutet, dass wir es in ein bis zwei Tagen auch sind, wenn wir kein Virostatikum nehmen.«
    »Können wir sie nicht gegen diese kleinen Wehwehchen immunisieren lassen?«, fragte er. Vorsichtig, da er Rebecca nicht stören wollte, hob er seinen Kopf vom Boden und legte ihn in Kasidys Schoß.
    Sie atmete tief ein und strich über sein Gesicht. »Können wir. Julian empfiehlt aber, ihr ein paar von ihnen zu lassen, damit sie Abwehrkräfte entwickelt. Nichts funktioniert besser als die Natur.«
    »Es sei denn, sie funktioniert mal nicht.«
    Kasidy zuckte mit den Schultern.
    Sisko versuchte, sich an seine letzte Erkältung zu erinnern. Niesen, laufende Nase, Kopfschmerzen, Schleim. »Wenn sie leiden muss«, fragte er, »sollten wir’s dann nicht auch?«
    Kasidy lachte. »Tut mir leid, aber
der
Glaube ist mir fremd.«
    »Betrachte es als einen Anker zum körperlichen Leben.«
    »Da wäre mir das, was wir vergangene Nacht taten, schon lieber«, neckte sie ihn.
    Sisko musste ihr zustimmen. Seine Bauchmuskeln schmerzten noch immer leicht. »Seit wann hörst du eigentlich Dave Brubeck?«, fragte er.
    »Heißt der so?«, fragte Kasidy. »Das war auf einer von Jakes Playlists und gefiel mir.«
    »Jake?« Er war ehrlich verblüfft. »Was genau hab ich verpasst?«
    »Keine Sorge«, sagte Kasidy. »Die Playlist ist schon einige Jahre alt. Sie stammt aus der Zeit, als er und Nog versuchten, Quark zur Eröffnung eines Tanzclubs zu überreden.«
    Rebecca erwachte und begann prompt, den Stoff von Siskos Flanellhemd zu bearbeiten. Aus atemlosen frustrierten Grunzern wurde ein katzenhaftes Protestgeheul, als das zitternde Bündel zu weinen begann.
    Sisko schlang die Arme um seine Tochter, flüsterte beruhigende Worte, doch Kasidy drängte ihn von ihrem Schoß und nahm ihm das Baby aus den Armen.
    »Meine Güte, kleines Mädchen. Wie kannst du jetzt schon wieder hungrig sein?«
    »Daran erinnere ich mich«, sagte Sisko. »Aber nicht daran, dass Jake Jazz gehört hätte. Wie kann ich das verpasst haben?«
    »Na ja«, antwortete Kasidy und öffnete ihre Bluse. »Wenn ich nicht irre, gab es da diesen Krieg oder so. Sagt der dir was?«
    »Ich erinnere mich dunkel.« Er seufzte, drehte sich um und stemmte sich auf die Ellbogen hoch. Dann pflückte er winzige, blasse Gänseblümchen aus dem Gras und begann, einen Strauß zu sammeln. »Ich sollte Essen machen.« Er band die Stängel aneinander, knotete eine Blumenkette.
    »Ja, das solltest du«, stimmte Kasidy zu. »Mach doch das Gumbo von gestern noch mal warm.«
    »Hervorragende Idee. Aber nicht für dich, kleines Mädchen.« Er strich mit dem Zeigefinger über Rebeccas samtige Wange. »Vielleicht wenn du älter bist. Nicht diesen replizierten Schulfraß. Ich werde dir Jambalaya mitgeben.« Er verlängerte die Kette, die Finger beschmiert mit orangefarbenen Pollen.
    Rebecca seufzte und verkrampfte sich, dann folgte eine Reihe unmissverständlich durch Aufstoßen erzeugter »Phlbets«. Danach entspannte sie sich, satt und zufrieden, und schenkte ihrer Mutter ein unsicheres Halblächeln.
    Kasidy legte sich die Decke über die Schulter, hob das Baby hoch und begann, ihm sanft auf den Rücken zu klopfen. Sie sah zu ihrem Gatten. »Wirklich?«
    »Was wirklich?«
    »Wirst du ihr wirklich ein Lunchpaket mit in die Schule geben? Siehst du das echt in unserer Zukunft?«
    Siskos Blick ruhte weiter auf Rebecca. »Wie kommst du darauf, ich könne die Zukunft sehen?«
    »Dann sag mir eben, was du als Nächstes haben
willst
«, sagte Kasidy ernst. »Du musst doch Vorstellungen von unserem gemeinsamen

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