ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen
ändern«, betonte Ledahn.
Asarem schüttelte den Kopf. »Nein. So sehr er uns meiner Ansicht nach auch im Rat nützen würde, so wichtig ist es, einige unserer besten Leute in der Sternenflotte zu wissen.«
Ledahn nickte. »Einverstanden. Wen haben wir noch?«
»Opaka Sulan.«
Er runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.«
»Warum? Sie hat das Charisma, die Intelligenz, die Integrität und die Charakterstärke …«
»Sie wird hier gebraucht, Premierministerin«, sagte Ledahn. »Die Vedek-Versammlung hat beim Volk im Laufe der Jahre einiges an Boden verloren. Opakas Rückkehr ist für viele wie ein Neubeginn. Soweit ich weiß, hoffen viele nach wie vor, sie möge erneut als Kai kandidieren. Sie hilft Bajor am meisten, wenn sie in der Nähe bleibt.«
Asarem seufzte. »Sie haben recht. Doch uns gehen die Alternativen aus. Bei den Propheten, warum habe ich nicht direkt nach weiteren Kandidaten von Soratis Schlag gesucht?«
»Weil Sie nicht mit dieser Situation rechnen konnten«, sagte Ledahn. »Als klar war, dass die Ministerkammer Ihre Meinung in Sachen Sorati nicht teilte, bestand kein Grund, nach Alternativen zu suchen. Stattdessen taten Sie, was die Situation verlangte: Sie gingen der Kammer ein Stück entgegen.«
»Und weil ich nie davon ausgehe, dass die Dinge laufen, wie ich es will«, sagte Asarem bitter, »muss ich schon wieder einen Kompromiss eingehen, nicht wahr?«
Ledahn antwortete nicht. Stattdessen räusperte sich jemand. Die Minister drehten sich zur Quelle des Geräusches um.
»Bitte verzeihen Sie mein dreistes Vorgehen«, sagte Theno von der Schwelle aus, »aber ich hätte da einen Vorschlag …«
»Sind Sie immer noch hier?«, fragte Asarem. »Haben Sie nichts Besseres zu tun?«
»Das, Premierministerin, ist bedauerlicherweise der Grund, aus dem ich diesen Posten annahm.«
Asarem konnte sich das Lachen nicht verkneifen und schlug mit beiden Händen auf die Platte des Konferenztisches. »Na dann. Lassen Sie mich Ihnen etwas vorschlagen, Theno: Sollten Sie wirklich einen Ausweg aus diesem Schlamassel wissen, können Sie
meinen
Posten haben.«
»Ich könnte unsere Welt nie so führen wie Sie, Premierministerin.«
Asarem kniff die Augen enger zusammen, als ihr sämtliche möglichen Interpretationen dieser Aussage bewusst wurden. »Haben Sie nun einen Vorschlag oder nicht?«
»Ihren früheren Ehemann.«
Ledahns Kinnlade fiel herunter.
Asarem starrte ihren Assistenten an. »Ich will mal so tun, als hätte ich das überhört«, sagte sie leise.
Ledahn sprang nahezu aus seinem Sitz. »Ähm, diesen Luxus können Sie sich vielleicht nicht gestatten, Premierminis…«
Asarem hielt einen warnenden Finger hoch. »Stopp. Sofort.«
»Ich meine ja nur …«
»Kein weiteres Wort!«
»Wenn Sie sich beruhigen und einen Moment darüber nachdenken …«
»Die Antwort lautet Nein.« Asarem deutete auf ihren Assistenten. »Verschwinden Sie, Theno. Raus hier oder, bei den Propheten, ich bringe Sie um.«
Der Gehilfe ging völlig unbeeindruckt zurück ins Vorzimmer. »Ich überlasse es dann also Ihnen, Minister«, sagte er süffisant. »Gemeinsam finden Sie zweifellos noch eine
passable
Alternative.« Er schloss die Tür, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Asarem schäumte, als sie wieder zu Ledahn sah. »Und was Sie betrifft …«
»Er verfügt über alle Qualitäten, die Sie von Bajors Föderationsrat erwarten«, unterbrach dieser sie schnell. »Und sofern sich in den vergangenen sieben Jahren nichts Grundlegendes verändert hat, ist er verfügbar. Also: Wer, wenn nicht er?«
Sie schüttelte den Kopf, stand auf und floh hinter die scheinbare Deckung ihres Schreibtischs. »Absolut nicht. Ich werde auf gar keinen Fall …«
»Premierministerin, entweder er, oder wir überlassen die Entscheidung wieder der Ministerkammer.«
»Soll
sie
sie fällen!«, rief Asarem.
Ledahn wich nicht zurück. »Wir wissen beide, dass Sie das nicht wollen.«
Asarem setzte sich seufzend und rieb sich mit der Hand über die Augen. »Ich kann nicht glauben, dass Sie diese Idee unterstützen. Ausgerechnet Sie!«
»Da sehen Sie mal, wie ernst ich sie nehme.«
»Als er sich aus dem öffentlichen Dienst zurückzog, machte er sehr deutlich, in Ruhe gelassen werden zu wollen.«
»Aber damals waren Sie nicht Premierministerin«, erwiderte Ledahn. »Jetzt sind Sie es. Und Ihr Job besteht nicht darin, dem Volk zu geben, was es haben will. Sie geben ihm, was es braucht, und Sie sagen ihm, wann es es
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