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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Noah Kym
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Korridore aus gelbem Stein hinab.
    »Soll das …«, begann er. »Soll das heißen,
ich
soll den höchsten Sitz anstreben?«
    »Ich glaube nicht, etwas Derartiges gesagt zu haben«, widersprach Opaka. »Aber falls Sie mich fragen, wem ich den Mantel des Kai aufbürden würde, wäre dies meine ehrliche Antwort: Ich wüsste niemanden, der sich mehr um das spirituelle Wohl unseres Volkes sorgt als Sie. Wie ich höre, haben Sie bereits über den Posten nachgedacht.«
    Die Treppe machte eine weitere Kurve. Solis breitete die Hände aus. »Nur um Vedek Yevir herauszufordern. Als Sie heimkehrten, gab selbst er jeden Gedanken an das Amt des Kai auf.«
    »Vedek Yevir wandte sich vom Amt ab, weil er seinen wahren Weg erkannte«, sagte Opaka. »Nicht wegen mir. Er hat noch eine weite Strecke vor sich und endlich den ersten richtigen Schritt gemacht.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Solis, als sie um eine Ecke bogen und einen weiteren Korridor erreichten. »Meine ursprünglichen Motive für den höchsten Sitz …«
    »Sind irrelevant«, sagte Opaka fest. »Wenn es um den Kai geht, zählt nur ein einziges Motiv: der Wunsch, dem Volk zu helfen. Als Vedek von Ilvia führen und pflegen Sie seit Jahren eine große Herde. Als Ohalavar sind Sie ein Advokat der Glaubensforschung und heißen neue Denkweisen willkommen. Und Sie kämpften vor der Vedek-Versammlung um die Aufhebung von Kira Nerys’ Befleckung.«
    »Bei Letzterem scheiterte ich«, betonte Solis. »Erst Sie zeigten Yevir, welches Unrecht er mit Kiras Befleckung beging.«
    »Aber Sie ließen Ihr
Pagh
sprechen«, sagte Opaka. »Ich weiß es, denn ich las die Mitschrift Ihrer Rede. Was sagt Ihr
Pagh
Ihnen jetzt?«
    Solis lächelte. »Dass ich meinem Volk noch viel Gutes tun kann.«
    »Dann zögern Sie nicht, Ihrem Pfad zu folgen, wohin er auch führt«, sagte Opaka. »So wie ich.«
    Sie hatten Opakas Unterkunft erreicht. Sie öffnete die Tür und trat ein. Schon nach drei Schritten blieb sie jedoch langsam stehen und sah sich verblüfft um. Einen Augenblick später verstand Solis, warum.
    Im bescheidenen Hauptraum ihrer Bleibe standen Tausende
Esani
-Blumen. Sie waren überall, als spaziere man in einen in voller Blüte stehenden Garten. Solis sah Opaka ihre Überraschung an, doch ihr strahlendes Lächeln sagte ihm, dass sie genau wusste, von wem die Blumen kamen.

Kapitel 15
Rena
    Rena ließ den Rest Bier in ihrem Glas kreisen. Immer wieder sah sie zum Chrono. Wann tauchte Parsh denn endlich auf, damit sie ihre Yyn-Planungen abschließen konnten? Schon den ganzen Abend lang war sie hundemüde, der Tag in der Bäckerei hatte schließlich bei Sonnenaufgang begonnen. Und sie hätte die Planung gern Kail und Halar überlassen – doch zu ihrer eigenen Überraschung traute sie Kail nicht ganz über den Weg.
    Weil er sich seit Tagen seltsam verhält
, vermutete eine kleine Stimme in ihrem Geist.
Heute Morgen kam er nicht, um sich sein Frühstück abzuholen, und als du hier in der Taverne eintrafst, war er schon sichtlich angetrunken
. Rena hatte ihn heimschicken und den Rest der Planungen für ihn übernehmen wollen. Sie hatte gehofft, der gemeinsame Spaziergang zurück nach Hause gäbe ihnen die Chance, endlich mal ohne Familie oder Freunde miteinander zu reden. Doch statt den Vorschlag anzunehmen, hatte Kail schlicht den nächsten
Shodi
bestellt.
    Rena seufzte. Sie hatte sich den Abend anders vorgestellt, als in diesem Lokal ihrer Jugendtage an Myleas Docks zu sitzen und zu trinken. Andererseits: Alles war besser, als sich in der Bäckerei vor Jacob zu verstecken.
    Zumindest gelang es ihr bisher ganz gut. Seit der schrecklich peinlichen Begegnung bei Fofen hatte sie ihn nirgends gesehen. Vermutlich mied er sie ebenso angestrengt wie sie ihn. Wann immer es an der Tür klingelte, hatte Rena schnell etwas im Hinterzimmer zu putzen. Marja hatte diese Produktivitätsschübe noch nicht kommentiert, doch je länger die Tage wurden, desto mehr Mitgefühl und Mitleid glaubte Rena in ihren Zügen zu erkennen.
    Sie blickte sich am Tisch um und hoffte, die anderen würden endlich aufgeben, auf Parsh zu warten, und mit der Planung beginnen. Kail, in betrunkenem Zustand kaum erträglich, gab sich streitsüchtig. Er beugte sich über den Tisch zu Halar und argumentierte leidenschaftlich für seinen Standpunkt, bei was auch immer die beiden gerade diskutierten. Jeder tolerierte Kails Verhalten, wussten sie doch, dass der Alkohol seinen Geist auch wieder verlassen und der gute Freund zurückkehren

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