ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen
dort.«
»Klingt, als wolle er so weit wie möglich von seinem Leben hier draußen fort.«
»Verständlich, finde ich«, sagte Vaughn. »Er hat lange keinen Urlaub mehr gemacht. Dann war da diese Sache auf Sindorin Anfang des Jahres, die Mission in den Gamma-Quadranten, die Parasitenkrise … von seiner Trennung von Dax ganz zu schweigen. Er braucht eine Pause.«
Kira runzelte die Stirn. »Ich hoffe, das ist alles.«
»Geben Sie ihm Zeit. Sowie er wieder klar denken kann, kommt er zurück.«
Sie sah ihn an und fragte sich, wie oft Vaughn in seinem Leben ähnliche Phasen durchlitten hatte. Vermutlich mehr als einmal – genau wie sie. Und wie Benjamin, als seine erste Frau starb und danach Jadzia.
»Ezri scheint sich gut zu halten«, sagte sie.
Vaughn nickte. »Unter den Umständen, ja. Verbundene Trill stecken Lebensveränderungen leichter weg.«
»Klingt plausibel«, sagte Kira. »Gibt es sonst noch etwas, von dem ich wissen sollte?«
»Ich habe versucht, Girani zum Flottenbeitritt zu überreden.«
»Lassen Sie mich raten: Sie lehnte ab.«
Vaughn hob die Schultern. »Den Versuch war’s wert. Aber ihr Entschluss steht fest, Sie will zurück nach Bajor. Ro machte einige Empfehlungen für ihre Nachfolge, und ich habe die Liste auf drei Kandidaten ausgedünnt. Deren Akten befinden sich in Ihrer persönlichen Datenbank.«
»Ich werde sie mir morgen ansehen. Noch was?«
Vaughn berichtete ihr von Ros Bemerkungen bezüglich des Militärs und ihrem Vorschlag, den Verbindungsoffizier wieder einzuführen. Außerdem informierte er sie, dass Ros Empfehlung für diesen Posten von General Lenaris unterstützt wurde.
»Wirklich?«, lautete Kiras Reaktion.
»Sie hätte gern, dass der Verbindungsoffizier sofort aktiv wird und ihr bei der Untersuchung des Sidau-Massakers hilft. Mit Ihrer Erlaubnis, versteht sich.«
Kira dachte darüber nach. Angesichts der besonderen Art der Ermittlung klang es sinnvoll, das Militär voll zu involvieren. »Sagen Sie Ro, sie soll in dreißig Minuten in meinem Quartier erscheinen. Ich rede mit ihr und entscheide dann. Aber sofern ich nichts in seinem Lebenslauf finde, das mir missfällt, finde ich die Idee gut.« Der Lift hielt an und Kira stieg aus. Dann drehte sie sich um und betätigte den Halteknopf. »Hey, hab ich das richtig gehört? Ist heute Ihr Geburtstag?«
Vaughn rollte mit den Augen. »Spricht sich rum, wie ich sehe.«
Kira zuckte mit den Achseln. »Sie wissen ja, was man über Tratsch sagt …«
»Das einzige Geräusch, das zu Warpgeschwindigkeit fähig ist«, erwiderte Vaughn.
»Also: Was schenkt man einem einhundertzweijährigen Menschen zum Ehrentag?«
»Wenn Sie Girani fragen, vermutlich ein paar neue Organe«, antwortete Vaughn ironisch.
Kira grinste. »Viel zu praktisch. Wie wär’s mit Abendessen und einem verspäteten Anstoßen morgen Abend im Quark’s?«
»Das ist wirklich nicht nötig …«
»Wäre es nötig, Elias, würde ich’s befehlen«, sagte Kira. »Aber ich vertraue darauf, das nicht zu müssen.«
»Okay, Folgendes.« Vaughn suchte in den Taschen seiner Uniformjacke und brachte schließlich einen isolinearen Stab zum Vorschein. »Quark gab mir das hier. Es ist eine Art ‚Geburtstag-Special‘, sagt er. Angeblich reicht es für ein paar Freigetränke. Warum gönnen wir beide uns die nicht?«
Kira hob eine Braue. »Oberstes Regal?«
»Tun Sie sich einen Gefallen und stellen Sie die Frage nicht, wenn Quark in der Nähe ist«, sagte er. »Ernsthaft.«
Kapitel 18
Rena
»Hey, langsam, ja?«, rief jemand. »Sie hat dir nichts getan!«
Kails Arm mit dem Krug verharrte im Schwung. Rena sah, wie sich eine braune Hand um sein Gelenk legte, ihn festhielt. Eine Sekunde später begriff sie, dass sie Jacob gehörte. Er streckte die zweite Hand nach dem Krug aus …
Einen Augenblick später flog
er
durch die Luft. Kail legte all seine Kraft in den Schwung, doch statt Rena zu treffen, riss er Jacob von den Füßen. »Woooooh!«, rief dieser, segelte über den Tisch und prallte auf den fusionssteinernen Tavernenboden.
Alle Anwesenden – Halar, Parsh, Rena, die Angestellten und anderen Gäste – hielten den Atem an. Rena sah, wie Jacob, der den Krug tatsächlich in der Rechten hatte, sich mit der anderen Hand den Hinterkopf hielt. Sein Mund bewegte sich, doch die Worte – vermutlich farbige Metaphern in seiner Muttersprache – waren zu leise.
Rena war so fassungslos, dass sie sich nicht regen konnte. Einen Moment lang musste sie ihre Lunge daran
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