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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Noah Kym
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hatte dann auf die beiden Personen an der Backbordseite gefeuert, eine menschliche Frau und ein Bolianer. Beide trugen ihre Disruptoren noch im Halfter. Als Nächstes hatte der menschliche Steueroffizier dran glauben müssen. Er war gestorben, als er seine Waffe zog.
    Das letzte Opfer hatte gekämpft. Der Nausicaaner hatte sich wahrscheinlich hinter der an Steuerbord befindlichen taktischen Station Deckung gesucht, als die Schießerei begann. Zumindest wies deren Vorderseite Phaserspuren auf. Aus irgendeinem Grund war er dann aufgestanden – glaubte er, seinen Angreifer getroffen zu haben? – und gab dem Täter so die Chance, ihn zu erledigen. Der breite Brustkorb des Nausicaaners war schwarz vor Phasertreffern. Er war rückwärts gegen die Wand geprallt und schon tot gewesen, als er auf das Deck aufschlug.
    Danach war der Mörder zum Maschinenraum gezogen, den beiden im Korridor begegnet, und hatte sich ihnen und der restlichen Besatzung gewidmet. Er oder sie hatte gut daran getan, auf der Brücke zu beginnen und sich nach unten durchzuarbeiten. Die Ingenieure hatten sicher langsamer reagiert, als kein Kontakt zum Führungsstab mehr möglich war, wohingegen sich die Brücke umgekehrt schnell einer schiffsinternen Gefahr bewusst gewesen wäre. Indem sich der Mörder die Brücke zuerst vornahm, bekam er die Zeit, sich zum Maschinenraum zu begeben, bevor die dortigen Ingenieure merkten, dass etwas nicht stimmte. Insbesondere, da sie, als es geschah, durch das sie verfolgende Föderationsschiff abgelenkt waren.
    Gordimers Leute hatten einen Isolinearwürfel gefunden, der in der Kommandokonsole steckte. Er enthielt ein komplexes Autopilotprogramm, das sich externen Sensormessungen anpassen konnte. Dank ihm hatte das Schiff auch mit toter Besatzung noch Ausweich- und Verteidigungsmanöver durchgeführt. Ein besonderes Signal vermittelte Beobachtern zudem den Eindruck, zwölf lebende Personen seien auf zwei Schiffsbereiche verteilt. Doch sogar die Stimme, die Kira im statischen Rauschen des Komm-Kanals gehört hatte, war nicht echt gewesen. Auch sie diente nur der Irreführung.
    »DeJesus an Captain Kira.«
    »Sprechen Sie.«
    »Sir, ich bin noch im Bereich des Maschinenraums. Ich bin hier auf einen Hangar gestoßen, groß genug für ein Shuttlepod. Die Tür stand auf, und der Hangar ist leer, aber mein Trikorder misst eine atypische Gravitonkonzentration.«
    »Eine Tarnvorrichtung?«
    »Das wäre meine Vermutung, Captain. Wer auch immer diese Leute getötet hat, hatte einen Fluchtplan.«
    Der Energieanstieg, den Shar bemerkt zu haben glaubte
, begriff Kira.
Angenommen, das war ein Triebwerksschub. Dann könnte sich ein getarntes Shuttlepod vom Frachter entfernt haben, während die
Defiant
noch im Anflug war, und ohne unser Wissen auf Warp gegangen sein
.
    Gordimer trat neben sie. »Das war alles geplant«, zog er dieselben Schlüsse. »Von vorne bis hinten. Aber warum?«
    Kira entsann sich ihrer Gedanken während der Verfolgungsjagd. Vielleicht waren hier nicht
alle
Söldner und Opportunisten gewesen. Irgendjemand unter ihnen hatte ihren Verfolgern eine Nachricht hinterlassen wollen, die Wahrheit über das, was auf Bajor geschehen war.
    Der Ansatz führte zu einem weiteren: Hatte die
Defiant
tatsächlich Zufallsglück gehabt, als sie das besinianische Schiff trotz seines immensen Vorsprungs gefunden hatte? Oder hatte der Zufall in Wahrheit nichts damit zu tun? Hatte man die
Defiant
hergelockt?
    Nog meldete sich.
»Captain, ich habe den Warpantrieb wieder hinbekommen und bereits den Neustart initiiert. In etwa fünfzehn Minuten sollte er so weit sein. Eine Minimalbesatzung dürfte dieses Schiff bei Warp 5 bis morgen früh um 0100 zur Station geflogen haben, wo wir es analysieren können.«
    »Danke, Lieutenant. Warten Sie auf weitere Anweisungen.«
    Kiras Gedanken rasten. Der Mörder hatte damit gerechnet, sogar gewollt, dass sie den Frachter fanden. Er hatte die Besatzung vermutlich in dem Glauben gelassen, die Konfrontation ende ganz anders als geschehen, und sie war gestorben, damit sie nicht redete. Der Autopilot und die falschen Messwerte hatten die
Defiant
beschäftigt gehalten, während der Mörder floh.
    Aber warum wurde das Schiff nicht zerstört?
, fragte sie sich.
Warum hat der Täter nicht einfach …
    Sie erstarrte, als sie es begriff.
Die Neustartsequenz
.
    »Wir müssen hier weg«, sagte sie zu Gordimer. »Sofort! Kontaktieren Sie das Schiff. Lassen Sie beide Teams erfassen und auf mein Kommando

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