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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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Wahrheit. Sie suggerierte, die Gründer würden an einen Schöpfer glauben, weil sie dies
wollten
, nicht aufgrund schlüssiger Beweise. Selbst die Bajoraner, firm in ihrem Vertrauen auf die Göttlichkeit der Propheten, behaupteten nicht, ihre Gottheiten hätten das Universum oder sie als Volk geschaffen. Sie betrachteten sie auch nicht als potenzielle Retter, sondern als Hilfe und Orientierung für ihre eigenen Leben. Angesichts des Intellekts und der Stärke der Gründer schien es Odo unerklärlich, dass ausgerechnet sie an eine Gottheit glaubten – noch dazu an eine solche. Was für ein Gott überlässt sein Volk schon Jahrtausende oder länger seinem eigenen Schicksal?
    Noch größere Sorge bereitete ihm die mögliche Reaktion der Großen Verbindung, sollten Indurane und die anderen den Urahn nicht ausfindig machen können. Zweifellos würden die Gründer diese Suche eine ganze Weile fortsetzen. Irgendwann mochte jedoch offensichtlich werden, dass es nichts zu finden gab. Und dann? Was wäre die Schlussfolgerung: dass sie sich bezüglich der Rückkehr des Urahns geirrt hatten – oder bezüglich seiner Existenz? Wie würden sie wohl damit umgehen, dass ihr Gott sie entweder weiterhin ignorierte oder es ihn überhaupt nicht gab? So angespannt und aufgeregt, wie sie schon jetzt waren, konnte sich Odo nicht vorstellen, dass diese Entwicklung zu einem positiven Ende führen würde.
    Zum dritten Mal in diesen Tagen musste er an das Gespräch denken, das er in Dax’ Quartier mit Kira geführt hatte. Was er sich nun über die Gründer fragte, hatte er Nerys in jener Nacht gewissermaßen ebenfalls gefragt. Und auch wenn ihre Antwort – ihre Verleugnung – keinerlei Auswirkungen auf ihr Volk gehabt hatte, sorgte er sich, dass es für die Große Verbindung anders aussehen mochte.
    Odo schaute hinab auf Laas, Indurane und die anderen drei Gründer, glänzende Körper, die sich am Kabinenboden im Einklang bewegten. Sie neigten zu schnellen Schlüssen und zu noch schnelleren extremen Handlungen, und Odo fürchtete, was ihnen bevorstehen mochte. Wie würden sie reagieren, nähme man ihnen den versprochenen Urahn? Würden sie sich noch mehr vom Rest der Galaxis isolieren, oder würden sie sich von allen möglichen Bedrohungen ihrer Existenz befreien wollen und einmal mehr Armeen der Jem’Hadar aussenden und eliminieren, wen immer sie als Bedrohung der Großen Verbindung einschätzten? Würden sie ihr eigenes Ende beschleunigen? Und was, fragte sich Odo, konnte er tun, um diese und ähnlich schlimme Wendungen zu verhindern, die die Zukunft bringen mochte?
    »Weyoun an Odo«
, erklang die Stimme des Vorta über das Komm-System und riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Ich bin hier, Weyoun«, sagte er. »Sprechen Sie.«
    »Sie baten mich, Sie zu informieren, wenn wir die Nova erreichen, Gründer«
, sagte Weyoun.
»Wir gelangten soeben in Sensorreichweite des entsprechenden Systems.«
    »Danke«, sagte Odo. »Ich komme zu Ihnen auf die Brücke.« Er trat an den verbundenen Wechselbälgern vorbei zur Tür. In dem Moment trennte sich die Pfütze aus biomimetischen Zellen schnell in fünf Segmente, wie Teilchen, deren Ladung sie voneinander abstieß. In unterschiedlicher Geschwindigkeit wuchsen die individuellen Gründer nach oben und in humanoide Form. Indurane und zwei der anderen wählten ein unfertiges bajoranisches Äußeres, während sich Laas und der letzte Wechselbalg für Varalianer entschieden.
    »Ich halte Sie auf dem Laufenden«, sagte Odo der Gruppe, als sich die Tür vor ihm öffnete. Doch sie kümmerten sich nicht darum. Kaum war er in den Gang getreten und unterwegs zur Brücke, folgten ihm die fünf Wechselbälger. Odo ahnte, dass er bald erfahren würde, wie sie reagierten, wenn sie den Urahn nicht fanden.
    Und er fürchtete sich davor.

Kapitel 6
    »Was, wenn du erfahren würdest, dass die Propheten keine Götter sind?«, fragte Odo Kira. »Dass sie schlicht fremde Wesen sind, die sich für das bajoranische Volk interessieren.«
    Sie antwortete nicht gleich. Für ein paar kurze Momente bewegte sie sich nicht einmal, sondern starrte ihn nur an. »Was, wenn die Propheten Bajor verließen?«, ergänzte er schließlich.
    Kira legte die Stirn in Falten, lehnte sich auf ihrem kleinen Hocker zurück und stützte sich mit Unterarm und Ellbogen auf Dax’ Waschtisch. »Odo«, erklärte sie. »Ich kann diese Dinge nicht erfahren, weil sie nicht wahr sind und niemals wahr sein werden.«
    »Du glaubst, die Propheten sorgen

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