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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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weitere Manifestation ihres generell seltsamen Verhaltens gewesen war. Doch belegte dieses Verhalten nicht sogar ihre blasphemische Behauptung?
Wahre
Götter verloren schließlich nicht den Verstand.
    Taran’atar betrachtete die Anzeigen auf der Konsole und bestätigte automatisch Kurs und Geschwindigkeit des Runabouts. Dann sah er aus dem Fenster. Die Ansammlung von Sternen erinnerte ihn an die funkelnden Lichter, die die Gründerin über ihm ausgebildet hatte.
    Plötzlich wurde er von einem gewaltigen Gefühl des Verlustes ergriffen. Wie eine Flutwelle riss es ihn mit und drohte, ihn zu ertränken. Was blieb ihm denn, falls seine Götter keine Götter waren? Und falls sie es doch waren, hatte er durch seinen Versuch, Odos Wünsche zu umgehen, nicht das Vertrauen verspielt, das ein Gott in ihn gesetzt hatte? Mit einem Mal schien seine Existenz jegliche Bedeutung verloren zu haben.
    Mehr denn je zuvor seit seiner Ankunft im Alpha-Quadranten ging er orientierungslos durchs Leben. Sein Hass auf die Bajoraner, die Menschen und alle anderen hiesigen Arten loderte so hell in ihm, als wolle er ihm den Weg leuchten. Taran’atar hatte nie inmitten dieser schwachen, lächerlichen Wesen leben wollen, und verachtete, was ihm im vergangenen Jahr widerfahren war. Seine Unabhängigkeit vom White, seine erzwungene Rolle als Beobachter, sein Schlafbedürfnis, seine Träume – all dies machte ihn den Spezies ähnlicher, die er verabscheute.
    Er wandte sich um, als könne er durch die Kabinenwand auf die im hinteren Schiffsbereich schlafende Kira blicken. Was er auch von ihr halten mochte, falls seine Götter ihn wirklich verlassen hatten – oder er sie –, würde er ihre Befehle nicht länger befolgen. So einfach war das. Aber falls er nicht länger zu den Gründern gehörte, konnte er auch nicht ins Dominion zurückkehren.
    Vielleicht bin ich zu alt geworden
, dachte er. Mit knapp dreiundzwanzig hatte er jeden Jem’Hadar, den er je gekannt hatte und der vor ihm entstanden war, überlebt. Vermutlich war er inzwischen der älteste Jem’Hadar aller Zeiten. Gab es dafür vielleicht einen Grund? War das Gehirn der Jem’Hadar schlicht nicht geschaffen, um mehr als zwei Jahrzehnte zu überdauern. Vielleicht sollte er nicht die Göttlichkeit der Gründer oder seine Beziehung zu ihnen infrage stellen, sondern seine eigene Zurechnungsfähigkeit.
    Taran’atar drehte sich wieder zur Konsole und prüfte erneut den Schiffsstatus. Vor ihm, noch unsichtbar in den Tiefen des bajoranischen Sternsystems, hing Deep Space 9. Da er nicht wusste, was er sonst machen sollte, entschied er sich, zur Station zurückzukehren.
    Aber er hatte keine Ahnung, was er danach tun sollte.
    Odo stand in seiner humanoiden Form auf der Brücke des Jem’Hadar-Schiffes. Aus dem Augenwinkel registrierte er eine Bewegung und drehte den Kopf gerade noch rechtzeitig um Weyouns Seitenblick zu bemerken. Der Vorta stand zwischen dem Siebten Rotan’talag und einem anderen Jem’Hadar-Soldaten, und obwohl er sich schnell wieder der Konsole widmete, an der er arbeitete, entging Odo nicht, welche Anspannung in seinen Zügen lag. Odo kannte den Gesichtsausdruck. So sah ein Vorta aus, der einen Gründer – oder in diesem Fall ein halbes Dutzend Gründer – enttäuscht hatte.
    Laas, Indurane und die anderen drei Wechselbälger standen mit Odo in einem Kreis. Ihre grob humanoiden Formen leuchteten orangegolden. Die Gruppe war Odo zur Brücke gefolgt, wo er die Untersuchung des die Nova umgebenden Raumes geleitet hatte. Währenddessen hatten sich die anderen fünf an den Händen genommen und erneut eine kleine Große Verbindung gebildet. Die Details ihrer humanoiden Formen waren verschwommen und ihre Körper mittels der Auswüchse, die zuvor ihre Arme gewesen waren, zu einem einzigen Körper verbunden.
    Gelegentlich integrierte sich Odo in ihre Einheit. Er wollte die Gründer über die Fortschritte bei der Erkundung des Sektors informieren, aber auch ihren emotionalen Zustand erfahren. Die Erwartungshaltung und Aufregung der anderen war immer noch groß. Selbst Laas zeigte sich inzwischen begeistert von ihrer Suche, wenngleich seine Erwartungen deutlich geringer als die der restlichen Gruppe waren.
    Odo überquerte die Brücke und schritt an den an zahlreichen Stationen beschäftigten Jem’Hadar vorbei zu Weyoun. »Gibt es etwas zu berichten?«, fragte er, kaum dass er an Rotan’talag vorbei und hinter dem Vorta angekommen war. Odo wusste, dass er nichts Neues erfahren

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