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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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die offene Fläche und suchte Deckung hinter den Trümmern. Dort kletterte er ein Stück nach oben, um die Aktionen der Angreifer im Auge behalten zu können.
    In diesem Moment erspähte er ein Fluggefährt, bei dem es sich nur um das Flaggschiff handeln konnte.
    Es war größer als die anderen und noch wilder bemalt, obwohl eine Steigerung kaum möglich schien. Die kleineren Schiffe machten ihm Platz, als es in einem Bereich zur Landung ansetzte, an dem sich zuvor Zuschauer und Häuser gedrängt hatten. Nachdem die Leute geflüchtet waren, breitete sich dort nur noch ein Trümmerfeld aus.
    Als er beobachtete, mit welcher Ehrfurcht die übrigen Schiffe dieses Gefährt behandelten, in dem sich offenbar der Anführer aufhielt, gelangte Xyon zu der Schlussfolgerung, dass er es hier mit Idioten zu tun hatte. Es waren zweifellos gut bewaffnete Idioten, aber nichtsdestotrotz Idioten. Anders ließ sich ein so dummes Verhalten nicht erklären. Jedem Beobachter deutlich zu zeigen, wo sich der Anführer befand, war wirklich das Dümmste, was eine angreifende Armee tun konnte. Damit wurde er zur hervorragenden Zielscheibe. Wenn Xyon über irgendeine halbwegs durchschlagskräftige Waffe verfügt hätte, wüsste er jetzt genau, welches Schiff er ins Visier nehmen musste, um den Angriff dieser unbekannten Macht aufzuhalten.
    Andererseits bestand für Xyon kein Anlass, diesen Leuten, wer immer sie waren, mit Groll zu begegnen. Was ihn betraf, war der hinterhältige und überraschende Angriff schließlich genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgt. Wenn sie nicht gekommen wären, würde Xyons Zunge jetzt zuckend auf der Plattform liegen, und wer wusste, welche anderen Körperteile sich inzwischen dazugesellt hätten.
    Das Flaggschiff hatte mit sorgsam abgestimmtem Gegenschub eine saubere Landung hingelegt. Von seinem Beobachtungspunkt aus konnte Xyon Maschinengeräusche hören, dann sah er, wie sich ein Schott öffnete. Eine Nebelwolke quoll heraus, was darauf hindeutete, dass sich die Atmosphäre oder zumindest die Temperatur innerhalb des Schiffes von den Verhältnissen auf Barspens unterschied. Vermutlich war es im Schiff kühler. Die anderen Schiffe landeten nun ebenfalls, und auch sie öffneten die Schotten.
    Als der erste Vertreter der angreifenden Flotte aus dem Flaggschiff watschelte, musste Xyon mehrere Male blinzeln, um sicherzugehen, dass er nicht halluzinierte. Zuerst vermutete er, irgendein Haustier hätte das Schiff verlassen, worauf bald der wahre Anführer folgen würde. Dann hob das Wesen die Schnauze, sog prüfend die Luft ein und bleckte verächtlich die Zähne. »Alles klar«, rief es mit einer rauen Stimme, die klang, als würden zwei schwere Ketten aneinander reiben. »Kommt raus, ihr Söhne gemeiner
Tharns

    Zunächst glaubte Xyon, das Wesen hätte zu den überlebenden Opfern der ersten Angriffswelle gesprochen. Doch dann kamen weitere Vertreter seiner Art aus dem Schiff – und aus den anderen Schiffen –, und Xyon erkannte, dass das Wesen zu seinen Truppen gesprochen hatte.
    Der Anführer war eindeutig der Größte von allen. Er trug eine leichte graue Rüstung, die nur die Arme und Beine frei ließ – vermutlich, damit er sich besser bewegen konnte. Diese Arme und Beine waren muskulös und mit struppigem braunem Fell überzogen. Die Hände und Füße waren platt und breit und die Haut an den Handflächen und (wie Xyon vermutete) Fußsohlen war dick und ledrig. Die Zehen und Finger endeten in eindrucksvollen Krallen, und als der Anführer schnuppernd ein paar Schritte ging, kratzen seine Zehennägel hörbar über die Steine. Der Kopf saß tief auf den breiten Schultern, die beweglichen Ohren waren gespitzt, und die lange und gefährlich wirkende Schnauze mit den schwarzen Lippen wurde von langen Eckzähnen geziert.
    Doch am schlimmsten waren die Augen. Sie waren pechschwarz und schienen erbarmungslos. Auf Xyon wirkten sie wie tot. Und er hatte das Gefühl, auf der Stelle tot umfallen zu müssen, sollten diese Augen ihn fixieren.
    Dann drängte sich ihm eine äußerst unangenehme Erkenntnis auf. Die schnuppernde Nase dieses Geschöpfes zeigte genau in seine Richtung! Also war es durchaus möglich, dass es Xyons Witterung aufgenommen hatte. Xyon rührte sich nicht und wagte kaum zu atmen. Obwohl er bestimmt leicht zu erkennen war, wenn jemand genau in seine Richtung schaute, wollte er nicht das Risiko eingehen, sich zu bewegen, weil er damit erst recht auf sich aufmerksam machen würde.
    Er sah, wie die Ohren

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