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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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wussten, wer Sumavar war oder wo er sich aufhielt, konnten einige ihnen doch Auskunft geben. Schließlich kam er von einer Fremdwelt, und die Barspenser wussten genau, was sie von solchen Leuten halten sollten. Die Tatsache, dass die Barspenser geradezu berüchtigt dafür waren, dass ihnen jeder missfiel, der nicht so war wie sie, hatte letztlich sogar dazu geführt, dass Sumavar sich über einen so langen Zeitraum hatte verstecken können. Wer würde schon auf die Idee kommen, ausgerechnet auf einer Welt nach ihm zu suchen, deren Bewohner sich durch notorische Xenophobie auszeichneten? Offenbar war es Sumavar gelungen, die richtigen Leute zu schmieren oder ihnen einen Gefallen zu erweisen, um eine spezielle Immunität für sich auszuhandeln. Sie hatten ihn und er sie in Ruhe gelassen, und alle Beteiligten waren mit dieser Regelung zufrieden.
    Doch diese Regelung war nun, da die Hunde des Krieges ihn aufgespürt hatten, hinfällig geworden.
    Eines musste man Sumavar lassen: Er verstand, sich zu wehren. Offenbar hatte er die Explosionen gehört und sich mit einer beeindruckenden Waffensammlung auf den Kampf vorbereitet. Mit der Verteidigung seines Hauses war er recht erfolgreich gewesen, wenigstens für einige Zeit. Unter den Hunden hatte es während des ersten Angriffs einige leicht Verletzte gegeben, worüber Rier gar nicht begeistert war. Er hatte sogar den unbändigen Drang verspürt, Sumavar ein Glied nach dem anderen aus dem Körper zu reißen, weil er es gewagt hatte, sich gegen die Hunde des Krieges zu wehren. Doch mehrere Hunde – einschließlich Krul – hatten Rier ins Gedächtnis rufen können, wie unklug ein solches Unterfangen wäre, wenn man bedachte, dass sie Sumavar lebend in die Krallen bekommen mussten, um an die benötigten Informationen zu gelangen.
    Nachdem sie Sumavars Verteidigung ausgeschaltet, sein Haus von allen Seiten gleichzeitig gestürmt und ihn durch bloße Wildheit und Überzahl überwältigt hatten, musste sich Rier damit begnügen, Sumavar lediglich die Arme zu brechen. Alle beide, erst den einen, dann den anderen, knack, knack. Dabei hatte er ihm noch keine einzige Frage gestellt. Der Thallonianer war benommen in einer Ecke zusammengebrochen. Er hatte gekeucht, seine Tränen unterdrückt und ein recht erbärmliches Bild geboten. Falls die Thallonianer immer so auf Schwierigkeiten reagierten, überlegte Krul, war es kein Wunder, dass diese Narren ihr Imperium verloren hatten.
    »Tut es weh?«, hatte Rier gefragt.
    Sumavar, dessen rotes Gesicht bereits eine hellere Rosafärbung annahm, blickte dennoch voller Trotz zu Rier auf. Dann spuckte er ihn an. Rier zögerte nicht und trat ihm mit dem rechten Fuß auf den linken Oberschenkel, um ihm den großen Knochen zu brechen. Darauf drang ein schmerzvolles Geheul aus Sumavars Kehle, und die Hunde äfften ihn sofort mit spöttischem Gejaule nach. Sumavar hätte normalerweise nach seinem verletzten Bein gegriffen, um es zu halten, aber da seine Arme nicht mehr wie gewohnt funktionierten, blieb ihm auch dieser leichte Trost versagt.
    »Mach das nochmal!«, forderte Rier ihn heraus. »Wenn du dich traust …«
    Sumavar schien sich nicht zu trauen.
    »Eine kluge Entscheidung«, sagte Rier. Er blickte sich zu seinen Truppen um, die anerkennend nickten, dann sprang er vor und kauerte sich neben Sumavar. »Du kannst dir bestimmt denken, was wir von dir wollen.«
    »Ich habe keine Ahnung.« In Anbetracht der Schmerzen, die zweifellos erheblich waren, gelang es Sumavar zu Kruls Erstaunen, mit bemerkenswert fester Stimme zu sprechen.
    »Hmm.« Rier kratzte sich an der Unterseite seiner Schnauze. »Wir könnten die Sache natürlich noch eine Weile hinauszögern und dich noch etwas mehr foltern, bis du zugibst, dass du weißt, warum wir hier sind. Aber damit würdest du uns lediglich etwas verraten, was wir ohnehin schon wissen. Und du wärst dem Tod bereits so nahe, dass du den zweiten Teil der Befragung gar nicht mehr überstehen würdest. Also schlage ich vor, dass wir diesen Teil einfach überspringen. Es geht um die Person, die ihr Riella nennt. Wir können sie nicht finden. Aber wir gehen davon aus, dass du ihren Aufenthaltsort kennst. Sag uns, wo sie ist, und wir lassen dich am Leben.«
    »Ich weiß nicht, wo sie ist. Ich habe noch nie von ihr gehört.«
    »Sei kein Dummkopf.« Rier klang in diesem Moment geradezu mitfühlend. »Knochen wachsen wieder zusammen. Diese Wunden können irgendwann heilen. Du musst noch nicht sterben. Darauf gebe ich

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